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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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»Gratulation«, beglückwünschte er sich selbst. »Du hast einen der Hauptpreise gewonnen.« Er bückte sich zu der summenden Maschine hinunter, stellte die Steuerung so ähnlich ein, wie es Stap gemacht hatte, mit dem Unterschied, dass er nun ein rundes Feld erzeugte, und schaltete auf volle Kraft.
    Die blaue Scheibe krachte in die grauen Schränke, begleitet von einem blendenden Funkengestöber; es war ein ohrenbetäubender Lärm. Er überließ die Maschine sich selbst und watete geduckt unter der blauen Scheibe davon, platschte zurück in den kleinen Raum, stieg lässig über den immer noch bewusstlosen Doktor, stieß die Behälter vor der Tür mit dem Fuß beiseite und entfernte das Metallwerkzeug, mit dem er die Tür eingeklemmt hatte. Der blaue Strahl fiel nicht weit durch die Öffnung in der Wand, also erhob er sich, schob die Tür mit der Schulter auf und fiel draußen direkt in die Arme eines verdutzten Schiffsoffiziers, und zwar genau in dem Moment, als die Feldmaschine explodierte und sie beide durch die Bar in die Stube schleuderte.
    Alle Lichter in dem Raum gingen aus.

 
III
     
     
    Die Krankenhausdecke war weiß, genau wie die Wände und das Bettzeug. Draußen, auf der Oberfläche des Hügels, war ebenfalls alles weiß. Weiß herrschte überall; ein helles Geflimmer trockener Kristalle wirbelte vor den Fenstern des Krankenhauses vorbei. Während der letzten vier Tage war es nicht anders gewesen; ein orkanartiger Wind wehte, und laut der Wettervorhersage wurde für weitere zwei oder drei Tage keine Veränderung erwartet. Er dachte an die Truppen, die in Gräben und Eishöhlen eingepfercht kauerten und nicht wagten, den Sturm zu verfluchen, bedeutete er doch, dass es wahrscheinlich zu keinen Kampfhandlungen käme. Die Piloten waren ebenfalls froh darüber, taten jedoch so, als sei das nicht der Fall, und schimpften laut über das Wetter, das sie vom Fliegen abhielt; nachdem sie die Prognosen gesehen hatten, würden sie sich jetzt vermutlich heftigst betrinken.
    Er betrachtete die weißen Fenster. Der Anblick eines blauen Himmels sollte einem angeblich gut tun. Deswegen bauten sie die Krankenhäuser auf der Oberfläche; alles andere befand sich unter der Oberfläche des Eises. Die Außenwände des Krankenhauses waren grellrot gestrichen, damit sie nicht von feindlichen Flugzeugen angegriffen wurden. Er hatte feindliche Krankenhäuser aus der Luft gesehen, herausstechende rote Flecken in dem weißen Glitzern der Schneeberge, wie gefrorene helle Blutstropfen eines verwundeten Soldaten.
    Ein weißer Wirbel erschien kurz an einem Fenster, da das Schneegestöber von einem Strudel im Sturm mitgerissen wurde, dann verschwand er wieder. Er starrte hinaus in das fallende Chaos vor den Schichten aus Glas und kniff die Augen zusammen, als ob es ihm durch reine Konzentration möglich sein könnte, ein Muster in dem chaotischen Schneesturm zu entdecken. Er hob eine Hand hoch und berührte den weißen Verband, der sich um seinen Kopf wand.
    Er schloss die Augen und versuchte – wieder einmal –, sich zu erinnern. Seine Hand fiel auf das Betttuch auf seiner Brust zurück.
    »Wie geht es uns heute?«, fragte die junge Schwester. Sie erschien neben dem Bett und hatte einen kleinen Stuhl dabei. Sie stellte den Stuhl zwischen sein Bett und das leere zu seiner Rechten. Alle Betten außer dem seinen waren leer; er war die einzige Person in dem Krankenzimmer. Es hatte seit einem Monat oder so keinen großen Angriff mehr gegeben.
    Sie setzte sich. Er lächelte, erfreut, sie zu sehen, und erfreut, dass sie Zeit hatte, zu bleiben und sich mit ihm zu unterhalten. »Okay«, sagte er und nickte. »Ich versuche noch immer, mich zu erinnern, was geschehen ist.«
    Sie strich die weiße Uniform über ihrem Schoß glatt. »Wie geht es Ihren Fingern heute?«
    Er hielt beide Hände hoch und wackelte mit den Fingern der rechten Hand, dann sah er seine linke an; die Finger bewegten sich ein ganz klein wenig. Er runzelte die Stirn. »Ungefähr gleich wie gestern«, sagte er, als wollte er sich entschuldigen.
    »Sie werden heute Nachmittag dem Doc vorgeführt; er wird vermutlich dafür sorgen, dass sich die Physiotherapeuten Ihrer annehmen.«
    »Was ich brauche, ist eine Physio-Behandlung, damit ich mein Gedächtnis wiedererlange«, sagte er und schloss kurz die Augen. »Ich weiß, dass es etwas Wichtiges gab, an das ich mich erinnern sollte…« Seine Stimme verebbte. Er merkte, dass er den Namen der Krankenschwester vergessen

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