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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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tapferen Piloten sie Gelegenheit hätten zu tanzen.«
    »Tut mir Leid, wenn ich sie traurig gemacht habe.« Er berührte den Verband an seinem Kopf. »Ich hatte jedoch keine Ahnung, dass sie so starke Gefühle haben.«
    »Haben sie auch nicht.« Insile furchte die Stirn. »Das ist ja das Komische.« Er stand auf und ging zum Fenster, um hinaus in den Schneesturm zu sehen.
    »Cheri, die Hälfte dieser Kerle hätten dich gern aufgefordert, mit in den Hangar hinauszugehen, und dann alles darangesetzt, dir ein paar Zähne auszuschlagen, aber eine Waffe?« Er schüttelte den Kopf. »Ich würde nicht einem dieser Kerle trauen, wenn er mit einem Nudelholz oder einer Hand voll Eiswürfel hinter mir stünde, aber was eine Waffe betrifft…« Er schüttelte erneut den Kopf. »Da würde ich ohne Bedenken die Hand für sie ins Feuer legen. So sind sie einfach nicht.«
    »Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein, Saaz«, sagte er.
    Saaz blickte sich mit einem besorgten Gesichtsausdruck um. Er hellte sich ein wenig auf, als er sah, dass sein Freund lächelte. »Cheri, ich gebe zu, ich will mir gar nicht vorstellen, dass ich mich in einem von ihnen täuschen könnte, aber die andere Möglichkeit ist…, dass es jemand anderes war. Ich weiß nicht wer. Die Militärpolizei weiß es genauso wenig.«
    »Ich fürchte, ich war denen keine allzu große Hilfe«, gestand er.
    Saaz kam zurück und setzte sich wieder auf das andere Bett. »Hast du wirklich keine Ahnung, mit wem du danach gesprochen hast? Wohin du gegangen bist?«
    »Nicht die Geringste.«
    »Du hast mir gesagt, du wolltest in den Instruktionsraum gehen, um dich über die neuesten Ziele zu informieren.«
    »Ja, das habe ich auch gehört.«
    »Doch als Jine hinging – um dich aufzufordern, mit in den Hangar zu kommen, weil du so schreckliche Dinge über unser Oberkommando und unsere miese Kriegsführung gesagt hattest –, warst du nicht da.«
    »Ich weiß nicht, was geschehen ist, Saaz; es tut mir Leid, aber ich bin einfach…« Er spürte das Stechen von Tränen in den Augen. Die Plötzlichkeit überraschte ihn. Er legte die Frucht zurück in seinen Schoß. Er schniefte ausgiebig, rieb sich die Nase, hustete und klopfte sich auf die Brust. »Tut mir Leid«, wiederholte er.
    Insile beobachtete ihn einen Moment lang, während er die Hand nach einem Taschentuch auf dem Nachttisch ausstreckte.
    Saaz zuckte die Achseln und grinste breit. »He! Mach dir nichts draus! Es fällt dir schon wieder ein. Vielleicht war es bloß irgendein übergeschnappter Kerl von der Bodenmannschaft, der sauer war, weil du ihm einmal zu oft auf die Füße getreten bist. Wenn du dich erinnern willst, versuch es nicht allzu angestrengt.«
    »Ja. ›Ruhen Sie sich etwas aus!‹ Das habe ich schon mal gehört, Saaz.« Er nahm die Frucht aus seinem Schoß und legte sie auf den Nachttisch.
    »Kann ich dir irgendetwas besorgen, fürs nächste Mal?«, fragte Insile. »Abgesehen von Talibe, auf die ich selbst ein Auge geworfen habe für den Fall, dass du dich weigerst, die Gelegenheit am Schopfe zu packen.«
    »Nein, danke.«
    »Was Alkoholisches?«
    »Nein, ich schone mich für die Bar des Kasinos.«
    »Bücher?«
    »Wirklich, Saaz, nichts.«
    »Zakalwe«, sagte Saaz lachend, »hier gibt es sonst niemanden, mit dem du dich unterhalten könntest. Was machst du den ganzen Tag?«
    Er sah zum Fenster, dann wieder zu Saaz. »Ich denke, ziemlich viel«, antwortete er. »Ich versuche, mich zu erinnern.«
    Saaz kam nah ans Bett. Er sah sehr jung aus. Er zögerte, dann boxte er ihn zärtlich in die Brust. Er warf einen Blick auf den Verband. »Verirr dich nicht da drin, alter Sportsfreund.«
    Er war einen Moment lang unfähig zu sprechen. »Klaro, mach dir keine Sorgen. Und übrigens, ich bin ein guter Navigator.«
     
    Etwas hatte er Saaz Insile eigentlich noch sagen wollen, aber er konnte sich nicht erinnern, was es war. Etwas, das ihn warnen sollte, denn er wusste jetzt etwas, das er vorher nicht gewusst hatte, und zwar etwas, das eine… Warnung verlangte.
    Vor Wut und Verbitterung über seinen Zustand hätte er manchmal am liebsten geschrien; hätte die üppigen weißen Kissen entzweigerissen und den Stuhl genommen und ihn durch das Fenster geschleudert, um das verrückte weiße Toben da draußen hereinzulassen.
    Er fragte sich, wie schnell er wohl erfrieren würde, wenn die Fenster offen wären.
    Nun, das wäre zumindest passend; er war gefroren hier angekommen, warum den Ort also nicht genauso wieder

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