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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Besonderes; diese Kriegsschiff-Gehirne können es sich nicht leisten, sprühend geistreich oder brillante Künstler zu sein, aber ich glaube, es ist recht sympathisch. Es wird während der Reise Ihr Spielgegner sein. Wenn Sie möchten, können Sie jemanden auf die Reise mitnehmen, aber wir werden Ihnen auf jeden Fall einen Roboter zuordnen. In Groasnachek, der Hauptstadt von Eä, gibt es einen menschlichen Gesandten. Er wird Ihr Führer sein und auch Ihr… haben Sie daran gedacht, einen Gefährten mitzunehmen?«
    »Nein«, sagte Gurgeh. Tatsächlich hatte er daran gedacht, Chamlis darum zu bitten, doch er wusste, der alte Roboter war der Meinung, bereits genug Aufregung – und Langeweile – in seinem Leben gehabt zu haben. Er wollte die Maschine nicht in die Situation bringen, Nein sagen zu müssen. Wenn Chamlis von selbst mitkommen wollte, würde er sich bestimmt nicht genieren zu fragen.
    »Das ist wahrscheinlich klug. Was ist mit persönlichen Besitztümern? Es könnte schwierig werden, wenn sie etwas mitnehmen wollten, das mehr Platz beansprucht als zum Beispiel ein kleines Modul oder ein Lebewesen von Menschengröße.«
    Gurgeh schüttelte den Kopf. »Nichts, was auch nur entfernt so groß wäre. Ein paar Kisten mit Kleidern… vielleicht einen oder zwei Kunstgegenstände… weiter nichts. Welche Sorte von Roboter haben Sie sich als meinen Begleiter vorgestellt?«
    »Im Wesentlichen einen Diplomaten-Übersetzer und allgemeinen Laufburschen, vorzugsweise einen Oldtimer mit einigen Kenntnissen des Imperiums. Er muss ein umfassendes Wissen über alle sozialen Manierismen und Etiketten und so weiter besitzen; Sie würden nicht glauben, wie leicht es ist, in einer Gesellschaft wie der des Imperiums ins Fettnäpfchen zu treten. Der Roboter wird Sie vor Fehlern bewahren, soweit es die Etikette betrifft. Er wird natürlich auch eine Bibliothek haben und wahrscheinlich in begrenztem Umfang auch offensive Fähigkeiten.«
    »Einen Schießroboter will ich nicht, Worthil«, sagte Gurgeh.
    »Das ist aber ratsam, zu Ihrem eigenen Schutz. Sie werden natürlich unter dem Schutz der kaiserlichen Behörden stehen, aber die sind nicht unfehlbar. Während eines Spiels kommt es durchaus zu körperlichen Angriffen, und es gibt Gruppen innerhalb der Gesellschaft, die Ihnen möglicherweise etwas zuleide tun wollen. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Begrenzungsfaktor nicht in der Nähe bleiben kann, nachdem sie Sie auf Eä abgesetzt hat. Die militärische Führung des Imperiums besteht darauf, dass kein Kriegsschiff über ihrem Heimatplaneten stationiert werden darf. Eine Annäherung an Eä wird der Begrenzungsfaktor überhaupt nur erlaubt, wenn wir die gesamte Bewaffnung entfernen. Ist das Schiff einmal fort, wird dieser Roboter der einzige zuverlässige Schutz sein, den Sie haben.«
    »Unverwundbar wird er mich jedoch nicht machen, oder?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich das Risiko eingehen, dem Imperium zu vertrauen. Geben Sie mir einen Roboter mit sanften Umgangsformen, unter gar keinen Umständen bewaffnet, nichts… Zielorientiertes.«
    »Ich rate Ihnen wirklich dringend…«
    »Roboter«, sagte Gurgeh, »um dieses Spiel ordentlich zu spielen, muss ich mich, so gut es irgend möglich ist, wie einer der Einheimischen fühlen, muss ebenso verwundbar sein und die gleichen Sorgen haben. Ich will nicht, dass Ihr Apparat bei mir den Leibwächter mimt. Es hat überhaupt keinen Zweck, dass ich nach Eä gehe, wenn ich von vornherein weiß, ich brauche das Spiel nicht so ernst zu nehmen wie die anderen.«
    Der Roboter schwieg eine Weile. »Nun gut, wenn Sie sich sicher sind«, meinte er. Es klang unglücklich.
    »Ich bin mir sicher.«
    »Gut. Wenn Sie darauf bestehen.« Der Roboter gab einen seufzenden Laut von sich. »Damit wäre wohl alles geregelt. Das Schiff müsste hier sein um…«
    »Ich habe eine Bedingung«, sagte Gurgeh.
    »Eine… Bedingung?« Die Felder des Roboters wurden kurz sichtbar, eine glitzernde Mischung aus Blau und Braun und Grau.
    »Es gibt hier einen Roboter namens Mawhrin-Skel«, begann Gurgeh.
    »Ja«, antwortete Worthil vorsichtig. »Ich wurde unterrichtet, dass dieses Gerät jetzt hier lebt. Was ist mit ihm?«
    »Er wurde aus Besonderen Umständen entlassen, hinausgeworfen. Wir sind während seines Aufenthalts hier… Freunde geworden. Ich habe ihm versprochen, sollte ich jemals irgendeinen Einfluss auf Kontakt haben, würde ich alles mir Mögliche tun, ihm zu helfen. Ich bedauere, aber ich kann Azad nur

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