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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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Ballsaals wie bereiftes Gold schimmerte, hielten die mit Smaragden und Rubinen besetzten Leinen.
    Der Kaiser blieb weiter unten auf der anderen Seite stehen und sprach mit mehreren Leuten, die niederknieten, wenn er näher kam, dann wechselte er mit seiner Entourage zu Gurgehs Seite.
    Im Ballsaal war es fast vollständig still. Gurgeh konnte das kehlige Atmen mehrerer der gezähmten Fleischfresser hören. Pequil schwitzte. In der Höhlung seiner Wange hämmerte eine Ader.
    Nicosar kam näher. Gurgeh fand, der Kaiser wirke um eine Winzigkeit weniger eindrucksvoll, hart und entschlossen als ein durchschnittlicher Azadier. Er hielt sich leicht gebückt, und selbst wenn er mit jemandem sprach, der nur zwei Meter entfernt stand, konnte Gurgeh allein das hören, was der Gast zu der Konversation beitrug. Nicosar sah etwas jünger aus, als Gurgeh erwartet hatte.
    Obwohl Pequil ihm gesagt hatte, dass er persönlich vorgestellt werden würde, war Gurgeh leicht erstaunt, als der schwarz gekleidete Apex vor ihm stehen blieb.
    »Hinknien«, zischte Flere-Imsaho.
    Gurgeh ließ sich auf ein Knie nieder. Es war, als vertiefe die Stille sich. »Oh, Scheiße«, murmelte die summende Maschine. Pequil stöhnte.
    Der Kaiser blickte auf Gurgeh nieder, dann verzog sich sein Gesicht zu einem leichten Lächeln. »Sir Ein-Knie, Sie müssen Unser ausländischer Gast sein. Wir wünschen Ihnen ein gutes Spiel.«
    Gurgeh kam zu Bewusstsein, was er falsch gemacht hatte. Er ließ sich jetzt auch auf das andere Knie nieder, aber der Kaiser bewegte kurz eine beringte Hand und sagte: »Nein, nein; Wir bewundern Originalität. Sie sollen Uns in Zukunft auf einem Knie begrüßen.«
    »Ich danke Eurer Hoheit«, erwiderte Gurgeh mit einer kleinen Verbeugung. Der Kaiser nickte, wandte sich ab und schritt die Reihe weiter ab.
    Pequil gab einen zitterigen Seufzer von sich.
    Der Kaiser erreichte den Thron auf der Plattform, die Musik legte los, die Leute begannen plötzlich, miteinander zu reden, und die Zwillingsreihen der Gäste lösten sich auf. Alle plauderten und gestikulierten gleichzeitig. Pequil sah aus, als werde er gleich zusammenbrechen. Offenbar hatte es ihm die Sprache verschlagen.
    Flere-Imsaho schwebte zu Gurgeh. »Bitte«, sagte er, »tun Sie so etwas niemals wieder.« Gurgeh ignorierte die Maschine.
    »Wenigstens haben Sie den Mund aufgemacht!«, rief Pequil plötzlich und nahm mit bebender Hand ein Glas von einem Tablett. »Wenigstens hat er den Mund aufgemacht, wie, Maschine?« Er sprach so schnell, dass Gurgeh kaum folgen konnte, und stürzte den Drink hinunter. »Die meisten Leute erstarren zu Eis. Ich glaube, mir wäre es auch so ergangen. Vielen ergeht es so. Was spielt ein Knie für eine Rolle? Was kommt es darauf an?« Pequil sah sich nach dem Mann mit dem Getränketablett um und richtete den Blick dann auf den Thron, wo der Kaiser saß und mit Mitgliedern seines Gefolges sprach: »Welch eine majestätische Präsenz!«, erklärte Pequil.
    »Warum ist er ›Kaiser-Regent‹?«, fragte Gurgeh den schwitzenden Apex.
    »Seine königliche Hoheit musste die königliche Kette fortsetzen, nachdem Kaiser Molsce vor zwei Jahren traurigerweise gestorben war. Als Zweiter Sieger der letzten Spiele wurde unser verehrter Nicosar auf den Thron gehoben. Aber ich bezweifele nicht, dass Er ihn behaupten wird.«
    Gurgeh, der über den Tod Molsces gelesen, aber sich nicht klar gemacht hatte, dass Nicosar nicht als vollgültiger Kaiser galt, nickte. Er betrachtete die extravagant gewandeten Menschen und die Tiere, die die kaiserliche Empore umgaben, und fragte sich, welche zusätzliche Herrlichkeit um Nicosar ausgebreitet werden würde, sollte er die Spiele tatsächlich gewinnen.
     
    »Ich würde mich erbieten, mit Ihnen zu tanzen, aber man billigt es hier nicht, wenn zwei Männer es tun«, sagte Shohobohaum Za und stellte sich neben Gurgeh, der Platz an einer Säule gefunden hatte. Za nahm einen Teller mit in Papier gewickeltem Gebäck von einem Tischchen und hielt ihn Gurgeh hin, der den Kopf schüttelte. Der Gesandte schob sich zwei der kleinen Gebäckstücke in den Mund, während Gurgeh den kunstvollen Tanzfiguren zusah, die Wirbel aus Fleisch und buntem Tuch über dem Boden des Ballsaals bildeten. Flere-Imsaho schwebte in der Nähe. An seinem mit statischer Elektrizität aufgeladenen Gehäuse klebten ein paar Papierfetzen.
    »Seien Sie unbesorgt«, versicherte Gurgeh. »Ich fühle mich nicht beleidigt.«
    »Gut. Amüsieren Sie sich?« Za lehnte sich

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