Das Kuschelbett
bis
Fuß, und er begann bereits Pläne für den Abend zu schmieden.
Damit beschäftigte er sich während des
ganzen Nachmittags, und als er später mit den anderen den Saal verließ,
forderten Henrik und Bengt ihn auf, mit in ihr Hotel zu kommen.
»Wir haben eine ganze Batterie Flaschen
oben im Zimmer und könnten uns ein paar Schnäpse zu Gemüte führen, bevor wir
uns in der Stadt umsehen.«
»Ich kann leider nicht. Ich bin heute
abend schon vergeben«, sagte Roland fest.
Die andern sahen ihn verblüfft an.
»Na, hör mal, wir sind doch alle
zusammen heute abend zu einer Party eingeladen. Das kannst du doch nicht
einfach schießen lassen, das wäre ja beleidigend!«
Bengt empörte sich ehrlich. Roland
wußte, daß er versprochen hatte, mit ihnen zu gehen, aber er hatte nicht die
geringste Lust seine Kleine zu versetzen, deshalb beharrte er auf seinem
Entschluß.
»Es tut mir furchtbar leid«, sagte er
und versuchte, beschämt auszusehen. »Aber ich kann wirklich nicht.«
»Das kann sich nur um ein Mädchen
handeln«, murrte Bengt pikiert. »Naja, da kann man nichts machen, du bist ja
immer hinter einem Fick her. Dabei kommen heute abend interessante Leute, und
es wäre auch für dich bestimmt lustig geworden. Aber das ist deine Sache. Auf
jeden Fall: Viel Spaß!«
Er zuckte die Achseln und zog Henrik
mit sich ins Restaurant. Roland blickte ihnen nach, ging dann rasch zur U-Bahn
und fuhr ins Hotel.
Er zog sich aus und warf sich aufs
Bett, um ein bißchen auszuruhen, während er die Zeitung las. Um halb sieben
stand er auf, duschte, rasierte sich nochmals und zog seinen dunkelblauen
Abendanzug an. Punkt halb acht ging er in die Bar. Er blickte sich in dem
halbdunklen Raum um. Er schien ganz leer zu sein, aber als er zum Tresen ging,
erhob sich in einem Winkel ein Traum in Silber und Weiß. Es war das Mädchen aus
der Information, das sich in eine Märchenfee verwandelt hatte und über den
riesigen Teppich auf ihn zuglitt.
»Hej«, sagte sie, als sie bei ihm
angelangt war, stellte sich auf die Zehen und drückte einen Kuß auf seine
Wange. Sie duftete betörend nach einem teuren Parfüm.
»Ich heiße Susanne«, raunte die
Märchenfee. »Und ich möchte gerne einen Dry Martini haben.«
Ihm stockte bei ihrem Anblick der Atem,
und er schluckte verkrampft, während er jede ihrer Bewegungen in sich einsog, als
sie sich auf den Barstuhl schwang. Mit einem Wink des kleinen Fingers rief er
den Barkeeper herbei, bestellte ihren Drink und einen Whisky für sich selbst.
Danach wandte er sich wieder zu ihr hin
und sah, daß sie mit einer Zigarette in der Hand dasaß und auf Feuer wartete.
Schnell hielt er ihr sein Feuerzeug hin, und das Lächeln, das sie ihm als Dank
schenkte, machte ihn knieweich. Er setzte sich neben sie und zündete sich
selbst auch eine Zigarette an. Nach einem tiefen Zug, der ihn beruhigen sollte,
nahm er sein Glas und prostete ihr zu, was ihr Lächeln vertiefte. Auf einen Zug
inhalierte er seinen Whisky und bestellte sofort einen zweiten.
»Was schlägst du vor für heute abend?«
fragte Roland.
Sie legte den Kopf schräg und sah ihn
durch eine Rauchwolke an.
»Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Essen oder tanzen, oder essen und tanzen. Oder trinken und tanzen.«
»Wir trinken und tanzen«, sagte er.
»Oder bist du hungrig?«
»Jetzt nicht. Wir können später immer
noch irgendwo essen.«
Sie erhob ihr Glas und leerte es.
»Gehen wir«, meinte sie und rutschte
vom Stuhl herunter.
Roland warf einen Fünfziger auf die
Theke und begleitete sie auf die Straße. Er bat den Entreportier, einen Wagen
zu beschaffen, und als sie auf die Rücksitze sanken, legte er sofort den Arm um
Susanne und zog sie an sich.
»Wohin fahren wir?«
»Ich bin Mitglied in einem netten
Klub«, antwortete sie und rief dem Fahrer die Adresse zu, während sie sich
zurücklehnte und den Kopf auf Rolands Schulter legte.
Er blickte auf sie herab, Susanne hatte
ihm das Gesicht zugewandt und wartete darauf, geküßt zu werden. Leicht strich
er mit der Zunge über ihre Lippen, und als er sie dann in ihren Mund preßte,
saugte sie sich an ihr fest und zog ihn zu sich herunter.
Als der Wagen hielt, waren sie immer
noch in ihrem Kuß versunken.
»So, da wären wir«, sagte der
Chauffeur, der im Rückspiegel die beiden beobachtet hatte und verstohlen
grinste.
Roland stieg aus, bezahlte, und Susanne
führte ihn eine hölzerne Wendeltreppe in einen Keller hinunter. Nach kurzer
Zeit standen sie vor einer Tür, die
Weitere Kostenlose Bücher