Das Kuschelbett
den
verschiedenen Drinks, die ihnen geboten wurden, fort.
Sie machten gleichzeitig mit den
anderen Lunchpause und schwankten auf die Straße hinaus zu einem Stand mit
heißen Würstchen. Stehend schlang jeder von ihnen zwei Paar in sich hinein und
kaufte dann noch eine Portion extra, bevor sie zu den Drinks zurückgingen. Der
ganze Nachmittag wurde dem mühevollen Versuch gewidmet, den Alkohollagern der
verschiedenen Fabrikanten den Garaus zu machen. Um drei Uhr brach Bengt dann
zusammen. Sie hievten ihn gemeinsam auf die Toilette, und anschließend
verstaute ihn Roland in einem Taxi und ging dann selbst auf die Toilette, um
den Kopf unter den Kaltwasserhahn zu stecken. Er fühlte, daß er im Augenblick
nichts mehr trinken durfte, wenn er abends bei dem Galaessen dabeisein wollte.
Das Abendessen, ja! Herrgott, wo war
das Hemd? Er hatte doch ein Extrahemd mitgenommen. Mit dem, das er anhatte,
konnte er nicht herumlaufen. Es war verschwitzt und mit Alkoholflecken bedeckt.
Er ging in den leeren Saal zurück und fand seine Tasche auf dem Platz, auf dem
er gesessen hatte. Erleichtert schnappte er sie und verschwand im Waschraum, um
sich umzuziehen. Welche Wohltat, saubere Wäsche zu tragen! Dann ging er in die
Stadt hinaus, um ein bißchen frische Luft zu atmen.
Er flanierte langsam durch die City,
und erst als es Zeit für das Abendessen wurde, lenkte er seine Schritte wieder
zur Festhalle, wo die Fete stattfinden sollte.
Ungefähr ein Drittel der Festgäste war
bereits erschienen, als Roland durch die großen Doppeltüren eintrat. Er sah
sich unter den Anwesenden um und suchte nach eventuellen Bekannten, entdeckte
aber keinen und ging zurück, um außerhalb der Halle zu warten. In dem
Augenblick sah er Maud, die aus einem Taxi stieg. Sie bezahlte und ging dann
mit nicht ganz sicheren Schritten über das Trottoir. Als sie Roland erkannte,
leuchtete ihr Gesicht auf, und sie lief in seine Arme.
»Oh, wie bin ich froh, daß du auf mich
gewartet hast«, sagte sie. »Du hast doch auf mich gewartet, nicht wahr?«
»Ja, natürlich. Komm, wir gehen hinein
und suchen uns gute Plätze aus.«
Roland organisierte zwei Sessel nahe
der Musikestrade, und als das erledigt war, nahm er Maud mit in einen der
großen Seitenräume. Dort wurde während der Zeit, in der sich die Gäste
sammelten, Sherry serviert. Jeder nahm sich ein Glas, mit dem sie sich in einer
Ecke niederließen.
Sie brauchten nicht lange auf Musik zu
warten, die eine Fanfare schmetterte. Das war das Signal für die Gäste, ihre
Plätze einzunehmen.
Unter dem gewöhnlichen Wirbel und
Herumsuchen: »Nein, ich habe bestimmt einen falschen Platz bekommen« — »Oh,
sitzen wir nebeneinander, was für ein netter Zufall« — »Lieber Freund, ich
glaube wahrhaftig, wir sind seit dem vorigen Jahr einen Schritt weitergekommen«
— »Hoffentlich kriegen wir genug zu essen« — suchten sich alle zwischen den
Tischen zurechtzufinden. Endlich hörte das Geplapper und Stühleschieben auf,
und die Kapelle intonierte die Nummer, die sie für geeignet hielt, die
Verdauung zu animieren. An jedem Gedeck waren bereits Krevettenpyramiden
aufgebaut, und die Kellnerinnen kamen jetzt mit dem Champagner.
Roland blickte auf, um zu danken, und
sah direkt in zwei glühende Kohlenaugen hinein. Er verlor völlig sein
Gleichgewicht und folgte der Kellnerin mit den Blicken, als sie um den Tisch
herumging, um auf der anderen Seite zu servieren. Sie war ein schlankes,
kleines Persönchen mit blauschwarzem, kurzgeschnittenem Haar unter dem flotten,
weißen Häubchen.
Ihre Brüste spannten die Bluse, und als
er sie intensiv fixierte, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, begann sie
plötzlich mit ihren Augenlidern zu klimpern und erwiderte seinen Blick mit
gleicher Offenheit. Für ein paar Sekunden verschlangen sie einander mit den
Augen, dann zuckte ein Lächeln in ihren Mundwinkeln auf, sie drehte sich einmal
um ihre Achse und verschwand wieder in der Küche.
Während der ganzen Zeit, die Roland den
Krevetten und Maud widmete, grübelte er über die dunkle Schönheit nach. Er
wollte mit ihr Kontakt bekommen. Vielleicht sollte er von Anfang an mit ihr
flirten, um dann später zu vorgerückter Stunde einen gezielten Vorstoß zu
unternehmen.
Die Krevetten schmeckten nach Pappe, und
der Champagner glich mehr Mineralwasser mit Zitrone, aber Roland stopfte alles
in sich hinein. Er war verdammt hungrig und hatte nur den einen Wunsch, daß
alle sich beeilten, damit das Hauptgericht auf den Tisch
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