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Das Kuschelbett

Das Kuschelbett

Titel: Das Kuschelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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zum
Kapitän gerufen. »Was wirst du während des Urlaubs tun?« fragte er forschend.
    »Weiß ich nicht«, log ich mit
unschuldiger Miene.
    »Hm. Ich habe ja versprochen, mich um
dich zu kümmern. Laß dich nicht verleiten, ins Wirtshaus zu gehen und
Dummheiten zu machen. Das willst du doch nicht, wie? «
    »Nein, Käpt’n.«
    Er zog eine Karte aus der
Schreibtischlade hervor. »Da hast du die Adresse der Seemannskirche. Ich kenne
den Pastor sehr gut. Dort kannst du nette Kameraden treffen, und der Pastor
wird sich deiner annehmen. Ich werde wahrscheinlich selbst hingehen, wir
treffen uns vielleicht dort.«
    In der Kabine warf ich die Meßjacke
über einen Stuhl und sah so düster aus, daß Willy fragte, was los sei. Ich
erzählte ihm, was der Kapitän gesagt hatte.
    »Das Ärgste ist, daß er sicher an Vater
schreibt, und wenn ich nicht tu’, was er sagt, dann kann er mir die Hölle heiß
machen, weil ich noch minderjährig bin.«
    Willy brach in lautes Lachen aus.
    »Mach nicht gleich in die Hosen, du
Unschuldslamm! Der Kapitän hat selbst eine Liebschaft in London, ein großes,
häßliches Frauenzimmer, zu dem er hinsaust, sobald wir vor Anker gegangen sind.
Ich wette, sie steht schon mit dem Fernglas am Fenster und schaut nach unserm
Schiff aus, und sowie sie den Bug sieht, reißt sie sich die Kleider vom Leib
und wirft sich mit offener Votze aufs Bett. Er fickt so viel, daß er kaum Zeit
hat, sich die Hosen zuzuknöpfen, wenn er an Bord zurückrast. Der und in die
Seemannskirche gehen! Ha, ich piß’ mich an!«
    Als wir am Kai angelegt hatten und
unsere Arbeit erledigt war, zogen wir unsere besten Anzüge an. Willy hatte
einen flotten Stil in seinen Kleidern, er wollte durch ihren Schnitt um jeden
Preis hervorheben, daß er Seemann war.
    »Schau ihn dir an!« sagte er und
deutete auf den Kapitän, der mit großen Schritten über die Gangway eilte und in
ein wartendes Auto einstieg. »Jetzt springt ihm bald der Hosenlatz auf.«
    Er wandte sich zu mir. »Wie sieht’s mit
dem Geld bei dir aus? «
    Ich klatschte auf meine Brieftasche.
»Gespickt voll. Hab’ von zu Haus einiges mitbekommen.«
    »In Ordnung. Einen Teil werden dir die
Weiber abknöpfen, aber das sind sie wert. Wohin willst du zuerst? Sollen wir in
eine Kneipe gehn und ein paar Gläser kippen, oder willst du sofort ficken?«
    »Ficken!«
    Er lachte. »Jojo, verstehe. Halt dich
an mich.«
    Wir gingen an Land, und Willy stoppte
ein altes, klappriges Taxi. Er gab dem ebenso alten Fahrer eine Adresse an, und
das Auto rumpelte los. Es war ein langer Weg vom Hafengebiet in die City, und
ich sah mich mit neugierigen Augen um. Es war das erste Mal, daß ich Schwedens
Grenzen verlassen hatte. Ich war enttäuscht. Die ganze Stadt war schmutzig und
grau, fand ich.
    Willy gab mir recht. »London ist ein
Sauhaufen. Aber die Leute sind recht lustig, und hier gibt’s eine Masse zu
erleben.«
    »Ist es noch weit?«
    »Immer mit der Ruhe«, lachte er. »Die
Bienen fliegen nicht davon. Du bringst in den paar Tagen noch einen Haufen
Nummern zustande.«
    Das Taxi schwenkte in eine trübe, enge
Seitengasse und blieb vor einem schäbigen Tor stehen. Der Eingang war nicht
besonders einladend. Willy bezahlte und pochte mit einem riesigen
Messingtürklopfer, der wie ein Löwenkopf mit aufgerissenem Maul aussah, an die
Pforte. Sie öffnete sich einige Zentimeter, und jemand musterte uns, bevor das
Tor weit geöffnet wurde. Eine blonde Frau in mittleren Jahren blickte uns
entzückt an.
    »Nein, ist das nicht Mister Willy?
Kommt herein, Boys!«
    Ihr Englisch war so stark vom
Cockney-Dialekt geprägt, daß es schwer zu verstehen war. Willy stapste mit den
entschlossenen Schritten eines Stammgastes hinein, und ich stolperte hinter ihm
her. In einem Salon mit gedämpfter rosa Beleuchtung setzten wir uns in zwei
abgeschabte Lederfauteuils. Ich schielte zu Willy hin. Er meinte doch wohl
nicht, daß wir mit dieser Frau schlafen sollten? Sicher war sie in jungen
Jahren ganz appetitlich gewesen, aber so wie sie jetzt aussah, wollte ich nicht
gerade mit ihr beginnen.
    Aber Willy breitete wie ein Pascha die
Arme aus und fragte: »Wieviel Mädchen gibt’s zur Auswahl?«
    Sein Englisch war schlecht, offenbar
hatte er die Sprache nur nebenbei gelernt, aber sie begriff.
    »Es sind die gleichen Lieblinge wie das
vorige Mal. Die waren doch gut, wie?«
    »Kein Grund zu klagen, die waren
perfekt. Sind sie frei?«
    Die Frau dachte nach.
    »Zu dieser Tageszeit ist hier kein
Betrieb. Ich

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