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Das Labor der Esper

Das Labor der Esper

Titel: Das Labor der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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Jarman«, sagte sie hastig. »Ich sorge dafür, daß Sie von einem Wagen heimgefahren werden, und dann können Sie den Hund holen. Setzen Sie sich nur und warten Sie einen Augenblick …« Bevor der alte Mann etwas sagen konnte, war sie aus dem Zimmer gelaufen.
    Im Korridor lehnte sie sich gegen eine Wand und sagte sich vor, daß sie sentimental war, weil sie die Tränen nur mühsam zurückhalten konnte. In jenem kurzen Moment, als Alfred Jarman den Ausdruck »mit ihm reden« benutzt hatte, hatte sie erkannt, was ihn in Wirklichkeit mit dem Hund verband. Der Mann benutzte sein Talent irgendwie intuitiv, und es war ihm gelungen, eine telepathische Verbindung zu dem Tier herzustellen, so daß sie tatsächlich miteinander »redeten«. Obwohl Alfred Jarman es vielleicht nicht mehr lernte, sich mit anderen Menschen telepathisch zu unterhalten, so war er doch nie einsam, solange der alte Hund lebte … Doch er war alt, weit älter als der Mann, wenn man seine kurze Lebenszeit bedachte. Barbara bekam einen kleinen Begriff von der Aufgabe, die ihr bevorstand. Da war eine ganze Welt, voll von Menschen, deren Probleme sie mit ihrem Talent erleichtern konnte – sie und andere Telepathen … Sie würden soviel Nützliches tun.
    »Miß Graham – was ist denn?«
    Verwirrt sah sie in Doktor Havenlakes eckiges Gesicht. Havenlake war ein Paradoxon für sie. Von seinem Gehirn prallte jeder Versuch eines telepathischen Kontakts wie von einer Eisenwand ab. Sie spürte instinktiv, daß sie ihn vielleicht schätzen könnte, aber seine Undurchdringlichkeit und die Art und Weise, in der er Peter Morays Lügen unterstützte, ließen sie vorsichtig sein.
    »Ich habe eben mit Mister Jarman, unserer neuen Versuchsperson, gesprochen«, sagte sie. »Es wäre vielleicht gut, wenn ihn jemand nach Bonfleet fährt, damit er seinen Hund holen kann.«
    »Das läßt sich durchaus machen«, meinte Havenlake. »Ist er noch im Untersuchungszimmer?«
    »Ja.«
    »Schön. Ich würde mich gern noch mit Ihnen in meinem Büro unterhalten. Wir sagen Wilkinson, daß er den Alten abholen soll.«
    »Ich sollte vielleicht selbst …« Barbara warf einen unsicheren Blick auf die Tür des Untersuchungszimmers.
    Havenlakes harte Züge verzogen sich zu einem Lächeln. »Er kann auch ein paar Minuten ohne Sie sein, Miß Graham. Schließlich war er es siebzig Jahre lang. Und Wilkinson wird sich schon um ihn kümmern.«
    »Ja, Sie haben vermutlich recht. Es ist nur, weil ich mich – verantwortlich für ihn fühle«, sagte Barbara, als sie auf das Büro des Forschungsleiters zugingen.
    »Es freut mich, daß Sie das sagen.«
    »Weshalb – ist das nicht selbstverständlich?« Sie warf Havenlake einen scharfen Blick zu.
    »Aber natürlich, mein Kind«, sagte er mit ungewöhnlicher Sanftheit. »Ich habe nur laut gedacht.«
    »Setzen Sie sich, Miß Graham«, sagte Havenlake, als sie schließlich in seinem Büro angekommen waren. Sie setzte sich, und er suchte eine Pfeife aus dem Ständer an seinem Schreibtisch. Er brauchte ungewöhnlich lange dazu, und sie hatte das Gefühl, daß er Zeit gewinnen wollte.
    »Was wollten Sie mit mir besprechen, Doktor Havenlake?« fragte sie direkt.
    Er sah sie an, während er mit seinen unförmigen Fingern die Pfeife stopfte. Der Tabak strömte ein herrliches Aroma aus.
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Wenn Sie meinen, ob ich es nicht in Ihren Gedanken erkennen kann, dann muß ich mit Nein antworten – aber das wissen Sie ja.«
    »Ich glaube kaum, daß man telepathische Kräfte braucht, um meine Gedanken zu lesen«, erwiderte Havenlake ernst. »Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß sich die Situation in Portfield entscheidend geändert hat, seit Sie hier sind.«
    »Allein hätte ich es nicht geschafft.«
    »Das ist mir vollkommen klar«, sagte Havenlake. »Aber Sie hatten die Idee mit dem Netz.«
    »Es war die Methode, die auf der Hand lag.«
    »Aber Ihnen fiel sie ein.«
    »Mister Moray hat vielleicht auch daran gedacht, konnte sie aber nicht anwenden, solange er allein war.«
    »Sie meinen, weil man zwei Talente braucht, um ein Netz aufrechtzuerhalten?«
    »Natürlich.« Barbara fühlte sich ein wenig unbehaglich und fragte sich, was hinter den finsteren Zügen wohl vorging.
    »Soweit ich es verstehe, ist dieses Netz eine Ausstrahlung auf der telepathischen Ebene«, sagte Havenlake. »Wonach besteht sie Ihrer Meinung nach?«
    »Das ist ziemlich eindeutig – Psi-Energie, telepathische Energie, wie Sie es nennen wollen.«
    »Energie, die von

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