Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Labyrinth der Ratten

Das Labyrinth der Ratten

Titel: Das Labyrinth der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
möchte hinaus. Könnt ihr mich hören, wer immer ihr da oben seid? Könnt ihr etwas für mich tun ?«
    Es gab keine Antwort. Über ihm war nichts und niemand. Er hastete alleine weiter.

    33

    An diesem Morgen um halbsechs Uhr, noch immer an seinem Arbeitstisch in seiner Wohnung, diktierte Don Packard, Leiter von KACH, Abteilung 17, New York City, ins Mikrophon den Text für die Dokumente, die an diesem Tag gewöhnlichen, normalen Männern und Frauen zugestellt werden sollten.
    »Betrifft die Verschwörung der sechs neuen Beisitzer des UN-W Natsek-Ausschusses«, diktierte er ins Mikrophon, bevor er einen Schluck Kaffee trank. »Die verschwörerische Organisation existiert nicht mehr. Ihre fünf Mitglieder sind auf barbarische Weise durch den Anführer, Surley G. Febbs, getötet worden. Febbs selbst befindet sich jetzt in einem Zustand unheilbaren psychologischen Dämmerschlafs.«
    Obwohl das die Information war, die der Klient General Nitz hören wollte, schien sie nicht zu genügen. Don Packard erläuterte sie deshalb:
    »Gestern, am 12. Mai 2004, trafen sich, wie die Überwachungsanlagen von KACH aufzeigten, die Verschwörer um elf Uhr vormittags in der unterirdischen Wohnung 2 A, Gebäude
    507969584 der Festung Washington. Es war ihre vierte Zusammenkunft, aber es war das erste und einzige Mal, daß jeder der Beisitzer einen Bauteil von Waffe 401 mitbrachte.
    Ich führe die Namen der sechs Verschwörer nicht auf, weil sie dem Ausschuß bereits bekannt sind.
    Das Zusammensetzen der Waffe 401, der ersten Waffe der neuen Serie, wurde von S.G. Febbs begonnen, mit Hilfe von unter hohen Kosten beschafften Präzisionswerkzeugen.
    Beim Zusammensetzen der Waffe 401 erläuterte S.G. Febbs seinen Mitverschwörern die politische und wirtschaftliche Grundlage des radikal neuen Systems, das er anstelle des alten errichten wollte. Darin eingeschlossen wäre die Ermordung bekannter Erscheinungen der Öffentlichkeit gewesen.« Packard machte eine Pause und trank Kaffee, dann diktierte er weiter in das Gerät, das automatisch die gedruckten Blätter auswarf: »Um vier Uhr nachmittags lieferte ein gewöhnlicher Sofortpost-Roboter ein Paket in der Wohnung ab. Febbs nahm es in Empfang und baute die Waffe weiter zusammen, ohne es vorerst zu öffnen.
    Als die Waffe zusammengesetzt war, löschte Febbs, wie ich oben schon mitteilte, die fünf Mitverschwörer aus und war nun im Alleinbesitz einer funktionierenden Waffe 401, des einzigen bekannten Modells seiner Art.« Wieder griff Packard nach der Tasse. Er war müde, aber er hatte seine Aufgabe fast erfüllt. Danach würde er General Nitz ein Exemplar des Textes bringen. Alles Routine. »Febbs wurde das Opfer des Empathisch-Telepathischen Labyrinths und tauchte in kurzer Zeit ins Unbewußte ab – sogar in Rekordzeit, wobei er die kürzeste Zeitspanne unterschritt, die durch freiwillige Gefangene im Bundesgefängnis auf Callisto etabliert wurde. Er befindet sich jetzt im Wallingford-Hospital, wo er auf Lebenszeit bleiben wird. Jedoch ...«
    Packard brach ab und starrte nachdenklich auf seine Tasse. Da hier General Nitz sein Auftraggeber war, schloß er den Bericht mit einer Anmerkung seiner Beobachtungen:
    »Es hat den Anschein, daß Vincent Klug infolge des kürzlichen Notstands fortgesetzten legalen Zugang zu den riesigen Fließbandanlagen von Lanferman & Co. in Kalifornien besitzt und die verdammten Labyrinthe, abgewandelt nach den Waffen, die gegen die fremden Wesen vom Sirius so erfolgreich waren, in beliebiger Anzahl herstellen kann. Es empfiehlt sich deshalb, bei Klug das Instrument anzuwenden, das dem Ausschuß schon früher so große Dienste geleistet hat: ein Ehrenpatent, das nichtsdestoweniger juristisch völlig verbindlich ist, als Offizier in den Streitkräften des Wes-Blocks. Sollte sich danach jemals die Notwendigkeit ergeben ...« Packard unterbrach sich wieder, diesmal jedoch nicht freiwillig.
    Es hatte an seiner Wohnungstür geläutet, und das noch vor sechs Uhr morgens.
    Nun, zweifellos ein Bote vom Ausschuß, der seinen Bericht über die Verschwörung der sechs Beisitzer abholen wollte.
    Es war jedoch kein Bote, dem er sich gegenübersah. Im Flur stand ein schimmernd neuer Sofortpost-Zustellroboter, der ein in braunes Papier gewickeltes Paket unter dem Arm hielt.
    »Mr. Don Packard? Ein eingeschriebenes Paket für Sie.«
    Was soll denn das wieder? dachte Packard gereizt. Gerade jetzt, als er endlich Schluß machen und sich ausruhen wollte.
    »Hier unterschreiben«,

Weitere Kostenlose Bücher