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Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Patrick
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Abständen ab und wieder zu, und auch der Farbton blieb nicht durchgehend gleich; er wechselte von einem kräftigen Rot zwischendurch immer wieder kurz zu einer Art leuchtendem Neonpink.
    Travis verlegte sein Augenmerk auf die Treppenstufen, die sich direkt unter ihm befanden. Folgte ihnen mit dem Blick in die Tiefe, etwa sechs Windungen weit, und stellte fest, dass die Stufen links und rechts am Rand jeweils dick verstaubt waren, in der Mitte aber blank und staubfrei. Sie waren also regelmäßig benutzt worden.
    «Zur ursprünglichen Ausstattung der Mine jedenfalls hat diese Treppe nicht gehört», sagte Travis. «Die Arbeiter haben früher wohl kaum eigenhändig tonnenweise Erz sechzig Treppenaufgänge nach oben geschleppt. Sie wurde bestimmt erst später eingebaut, eigens für Raines. Ein Aufzug kam wohl nicht in Frage, weil er zu viel Energie verbraucht und obendrein regelmäßig hätte gewartet werden müssen. Diese Treppe aber konnte Raines jederzeit hinunter- und wieder heraufsteigen. Im richtigen Tempo natürlich, schön langsam, ohne sich zu überanstrengen.» Er schwieg kurz. «Was auch immer Raines genau tun musste, um den Sterngucker in Schach zu halten, er musste jedenfalls dazu hinuntersteigen und sich persönlich darum kümmern.»
    Die logische Schlussfolgerung brauchte er gar nicht erst auszusprechen: Auch sie drei kamen wohl nicht darum herum, sich persönlich mit dem Ding zu befassen.
    «Wenn wir den Sterngucker erst sehen», sagte Paige, «meinst du, es ist dann sofort offensichtlich, was wir damit tun müssen? Dass wir das irgendwie erschließen können?»
    «Das lässt sich wohl nur auf einem Wege herausfinden», sagte Bethany.

    Aber sie machten sich noch nicht sofort auf den Weg nach unten. Zunächst wollten sie noch einige Dinge erledigen.
    Als Erstes durchsuchten sie die Kammer nach etwaigen schriftlichen Unterlagen, die ihnen womöglich weiterhelfen konnten. Vielleicht stießen sie ja sogar, mit sehr viel Glück, auf den Spickzettel.
    Die Suche war ergebnislos. Sie überprüften die Küchenschränke und Schreibtischschubladen, sahen unter der Matratze nach, unter dem Waschtisch und sogar unter den Couchpolstern. Nichts.
    Als Nächstes schalteten sie den Computer an, und Bethany ging Raines’ Dateien durch. Er hatte Hunderte Musikstücke, Hörbücher, Spielfilme und Fernsehserien gespeichert, alles bei iTunes heruntergeladen. In der Browser-Chronik waren viele Besuche auf gängigen Mainstream-Nachrichtenportalen, YouTube sowie einer kleinen Anzahl Blogs verzeichnet. Ordner mit Textdateien allerdings waren in dem Rechner nur sehr wenige gespeichert – bloß Anleitungen für diverse Programme, die vermutlich zur Systemausstattung gehörten. Über Tangent oder Skalar oder den Sterngucker fand sich nichts. Rein gar nichts, was ihnen hätte weiterhelfen können.
    Der dritte und letzte Schritt, den sie unternahmen, kam Travis in den Sinn, als Bethany sich eben anschickte, den Computer wieder herunterzufahren.
    «Halt, Moment noch», sagte er.
    Er blickte an dem Datenkabel hinauf, bis ganz nach oben, wo es durch die Decke hindurchstieß.
    «Wie genau funktioniert hier die Internetverbindung?», fragte er. «Über eine Mobilfunkantenne, richtig?»
    Bethany nickte. «Die dürfte oben in den Bäumen verborgen sein, ähnlich wie die Überwachungskameras.»
    Travis nahm sein Handy heraus und schaltete es an. Kein Signal, ganz wie erwartet.
    «Jeannie hat mich angerufen, kurz bevor wir die Mine betreten haben», sagte er. «Wahrscheinlich hat sie inzwischen herausgefunden, wer 1978 in den Apartments unter dem Restaurant gewohnt hat.» Er deutete auf die Datenleitung. «Können wir mein Telefon irgendwie damit verbinden? Vielleicht hat sie ja eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.»
    Bethany dachte kurz nach. Dann zog sie den Rechner unter dem Schreibtisch hervor, löste zwei Schrauben seitlich am Gehäuse und entfernte das Seitenteil, um einen Blick ins Innenleben des Computers zu werfen. Sie beugte sich vor und begutachtete eine Karte, die an der Hauptplatine angebracht war.
    «Kein Problem», sagte sie dann.

    Während sie die Verbindung herstellte, sah Travis auf die Bildschirme an der Wand. Die Privatsöldner standen immer noch draußen vor dem viereckigen Tunnelzugang herum, der in den Berghang führte. Noch immer wütend, ihren Gesichtern nach zu urteilen. Einer von ihnen telefonierte gerade, beziehungsweise er brüllte sichtlich auf sein Gegenüber ein.
    Travis fielen ein paar weitere

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