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Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Patrick
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übersehen.
    «Wie uns die Kombination zugespielt wurde, ist uns selbst ein Rätsel», erklärte Travis. «Unserer Vermutung nach könnte dabei Portalstechnologie im Spiel gewesen sein. Falls dem so war, dann allerdings eine Sorte, die uns unbekannt ist.» Er schüttelte den Kopf. «Hören Sie, wie es aussieht, sind Sie über diese Sache bestens im Bilde. Wir puzzeln seit gestern Abend mühsam daran herum, und uns fehlen immer noch entscheidende Teile des Gesamtbildes. Falls Sie komplett eingeweiht sind, dann erzählen Sie uns bitte alles.»
    Dyer runzelte die Stirn. Schien zutiefst unschlüssig, als würde er gerade heftig mit sich ringen. «Der ganze Ablauf stimmt nicht», sagte er dann. «So soll die Sache nicht laufen.»
    «Verraten Sie uns, wie es eigentlich laufen sollte», sagte Paige.
    Kurz stand Dyer einfach nur da. Als wäre ihm nicht ganz wohl bei dem Gedanken, ihnen Auskunft zu geben. Dann gab er sich einen Ruck. «Es geht vor allem darum, Ihnen nichts zu verraten. So soll das eigentlich laufen. Keiner der derzeitigen Tangent-Angehörigen soll irgendetwas erfahren. Und zwar noch einige Jahre lang.»
    Travis merkte, wie ihn dieses Durcheinander allmählich ermüdete. «Sie haben recht», sagte er. «Es läuft tatsächlich alles falsch – die Leute, die Sie hier erwartet haben, sind nicht erschienen. Aber wir sind hier. Ich gehe mal davon aus, dass Sie dasselbe Ziel verfolgen wie wir.» Er deutete mit einem Nicken über das Geländer hinter ihm. «Alles zu unternehmen, was wegen des Sternguckers nur unternommen werden kann.»
    Dyer wirkte verblüffter denn je. «Das wird wohl ein alter Spitzname dafür sein. Egal, wie Sie es nennen wollen, viel lässt sich da, glaube ich, nicht unternehmen. Es kann nur beaufsichtigt werden. Ganz so, wie Allen Raines es all die Jahre getan hat.»
    «Sie sind nicht hier, um es zu stoppen?», fragte Paige.
    Dyer schüttelte den Kopf.
    «Und was ist mit der Frist?», schaltete sich Bethany ein. «Die läuft in etwas mehr als sechs Stunden ab.»
    «Stimmt, das ist die Frist», sagte Dyer, «aber die hat nichts mit dem zu tun, was sich hier in der Mine befindet.»
    Paige schien mit ihrer Geduld am Ende. «Erzählen Sie uns doch einfach alles. Die groben Umrisse kennen wir ja bereits. Wir wissen, dass Ruben Ward 1978 Anweisungen von der Pforte empfangen hat. Anweisungen, die er im Sommer jenes Jahres ausgeführt hat. Wir wissen, dass mein Vater später zufällig dahintergekommen ist, und dass die Skalar-Ermittlung sechs Jahre damit beschäftigt war, Ward auf die Spur zu kommen. Die hierher geführt hat, zu dem, was Ward in der Mine erschaffen hat, was auch immer das genau sein mag. Also, erzählen Sie uns den Rest. Verraten Sie uns, was getan werden muss, dann helfen wir Ihnen dabei.»
    Dyer starrte sie an. Mit sonderbar leerem Gesichtsausdruck, als wäre er gerade damit beschäftigt, das Gehörte gedanklich zu verarbeiten.
    «Die ersten paar Punkte sind richtig», sagte er dann. «Alles Übrige aber ist Unsinn. Ward hat hier gar nichts erschaffen, und die Skalar-Ermittlung hat seine Spur nie ausfindig machen können. Weil er damals keinerlei Spuren hinterlassen hat.»
    Travis fiel ihr Gespräch auf dem Pacific Coast Highway wieder ein. Ihre Ratlosigkeit bezüglich der Frage, wie die Ermittlung überhaupt irgendetwas hatte zutage fördern können.
    «Aber sie haben doch trotzdem Hunderte Millionen Dollar dabei ausgegeben», wandte Bethany ein.
    «Es dürften eher Milliarden gewesen sein», sagte Dyer. «Der Großteil der Kosten wurde wahrscheinlich auf die eine oder andere Art verschleiert.»
    «Die Kosten wofür?», fragte Bethany. «Was haben sie denn damit angestellt, Herrgott?»
    Auf einmal ging Travis ein Licht auf. Bei gründlicherem Nachdenken, merkte er, hätte er des Rätsels Lösung schon vor Stunden finden oder zumindest erraten können. Nicht mit letzter Sicherheit allerdings. Die war nur hier vor Ort zu erlangen.
    «Du heilige Scheiße», flüsterte er.
    Dyer nickte nur zustimmend.
    «Sie haben das Einzige getan, was sie tun konnten», sagte er. «Dass Wards Spur sich längst verloren hatte, war ihnen von Anfang an klar. Ebenso, dass das Notizbuch mit den Anweisungen unwiederbringlich verloren war. Verbrannt oder sonst wie vernichtet, ehe er sich umgebracht hat. Das würden sie nie wiedersehen.»
    «Sie mussten die Prozedur wiederholen. Einen zweiten Versuch starten», sagte Travis.
    Dyer nickte abermals. «Sie benötigten einen weiteren Ruben Ward. Und dies hier

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