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Das Labyrinth der Zeit

Das Labyrinth der Zeit

Titel: Das Labyrinth der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Patrick
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Richtungen des Tunnels, wie in der irren Hoffnung, dass dadurch einer der beiden unsichtbaren Ausgänge wieder benutzbar würde.
    «Lieber Gott», flüsterte er.
    «Sie sind noch nicht drinnen», wandte Travis ein. «Die Mengen Sprengstoff, die sie bisher benutzt haben, reichen nicht mal annähernd aus, um diesen Türen etwas anzuhaben.»
    Die Männer draußen, so seine Vermutung, setzten momentan lediglich die Sprengmittel ein, die sie bereits, ähnlich wie die Gasmasken, in einem ihrer Fahrzeuge mitgeführt hatten.
    «Die haben Holts Nummer auf Kurzwahl gespeichert», sagte Dyer. «Sie können per Hubschrauber alles einfliegen lassen, was sie brauchen, von irgendeinem Army-Stützpunkt, der hier in der Nähe ist. In einer halben Stunde werden sie die Türen gesprengt haben.»
    Er betrachtete kurz ihre Maschinenpistolen, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Dann schritt er zur Wand hinüber und lehnte die Stirn dagegen, um angestrengt nachzudenken. Ohne Ergebnis anscheinend.
    «Oben über dem Schacht, hat man mir erzählt, soll es eine Wohnung geben», sagte er.
    «Ja, stimmt», bestätigte Travis.
    «Gibt es da irgendwas, womit wir ihnen eine Falle stellen können? Gasleitungen zum Herd oder Trockner oder so etwas?»
    «Nein, beide werden per Strom betrieben.»
    Dyer versank wieder in Nachdenken.
    «Und wie sieht es mit der Kammer aus, in der sich die Pforte befindet?», fragte Travis. «Gibt es da vielleicht irgendwelche Geräte, Maschinen? Irgendwas Großes? Etwas, das sich als Waffe einsetzen lässt?»
    «Nach allem, was Garner mir erzählt hat, eher nicht», sagte Dyer.
    «Sehen wir doch am besten selbst mal nach», schlug Travis vor.

    Sie waren noch drei Treppenabschnitte vom Boden der Mine entfernt, als Travis sah, dass er sich beim Blick von weiter oben aus getäuscht hatte: Der Schacht war zu der großen Kammer hin, die sich unter ihm befand, gar nicht offen. Nicht direkt. Knapp unterhalb der letzten Treppenstufe und des Laufgangs, der davon abzweigte, war eine massive Barriere aus Glas oder Plexiglas eingezogen worden wie ein durchsichtiger Fußboden, der den Schacht mit der Treppe von dem darunter gähnenden Raum abtrennte. Verfugt, oder besser gesagt, versiegelt war diese Barriere an den Schachtwänden ringsherum mit einer dunklen, überaus belastbar wirkenden Masse, die aussah wie Teer.
    Außerdem konnte Travis jetzt auch erkennen, wohin der Laufgang führte oder zumindest in was er einmündete: in den Zugang eines Tunnels nämlich, etwa so hoch und breit wie ein normaler Türdurchgang, der gut dreißig Zentimeter über dem Minenboden und fünfzehn Zentimeter über der durchsichtigen Trennbarriere in der Schachtwand angelegt worden war. Von den letzten Stufen oberhalb des Laufgangs aus schließlich bot sich Travis ein ungehinderter Blick in den schmalen Tunnel, der sich vier bis fünf Meter durchs Dunkel zog und dann weit zur rechten Seite hin öffnete. Durch die Öffnung dort kam dasselbe intensiv rot und pink leuchtende Licht geströmt, das auch alles unterhalb der Treppe beschien.
    Am Fuß der Treppe blieb Travis, der voranging, auf dem Laufgang stehen und senkte den Blick zu dem durchsichtigen Boden knapp unterhalb seiner Füße. Selbst von hier aus waren die Wände oder Seiten des Abgrunds darunter nicht zu sehen, dessen Boden sich etwa zehn Meter unter ihm befand und mit einer dunkelgrauen, körnig und bröselig wirkenden Masse bedeckt war. Wie eine Schicht zermahlener Asphalt sah es aus, aber nicht ganz.
    Travis richtete sein Augenmerk wieder auf die Barriere. An der Versiegelung rings an den Wänden konnte er sehen, wie dick sie war, acht Zentimeter mindestens. Ein Mensch konnte also unbesorgt hinüberspazieren. Wie es aussah, hatte genau das schon jemand getan. Die gesamte Oberfläche war zerkratzt und voller Schrammen – es handelte sich somit nicht um Glas, sondern um eine Art Plexiglas. Stammten diese Kratzer noch von den Arbeitern, die diesen Boden einst eingebaut hatten? Travis trat einen Schritt zur Seite, ohne den Blick von den Schrammen abzuwenden, und sah anhand der Bewegung, die sich dabei schwach auf der Oberfläche spiegelte, dass er sich schon wieder geirrt hatte: Die Kratzer befanden sich an der Unterseite der Barriere.
    Er betrachtete das Phänomen noch einen Moment lang und ging dann weiter, in den Tunnel hinein. Seine Schritte und auch die der anderen hallten vernehmlich in dem beengten Durchgang wider.
    Sie kamen an der Öffnung am hinteren Ende an.
    Und blieben

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