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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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auf dessen Schicksal und Verbleib.
    »Herr im Himmel!«, rief Markley aus. »Da hat Mutter Natur aber viel Erfindungsgeist bewiesen, als sie diesen Ort erschuf. Sieh dir nur diese Pflanzen an – nicht zwei gleichen einander. Und dieses Erdreich würde jedem Geologen Albträume bescheren.« Er blickte jetzt auf den Boden hinaus, der das Flugzeug umgab und ein merkwürdiges Gemenge aus zahllosen Bestandteilen darstellte – eine Ansammlung bunter Erd- und Gesteinsarten, mineralischer Formen und Erze, die ohne klar getrennte geologische Schichtungen wahllos ineinander übergingen.
    Die Erde war meistenteils kahl und wellenförmig in kleine Hügel und Bodenerhebungen aufgebrochen. Nur hie und da gediehen auf einzelnen Flecken giftig wirkenden Lehms oder Mergels eigentümliche Gräser, deren Halme einander ebenso wenig glichen wie die größeren Gewächse, sodass man leicht hätte meinen können, jeder einzelne Halm verkörpere eine eigene Gattung. Nicht weit davon entfernt stand eine Gruppe von baumartigen Gebilden, deren Belaubung aberwitzige Variationen aufwies, obschon sich vage Ähnlichkeiten unter den Stämmen, Ästen und Zweigen durchaus feststellen ließen. Es schien, als besäße die biologische Ordnung keine Gültigkeit, als stelle jedes einzelne Gewächs eine Pflanzenart für sich dar.
    An dem havarierten Flugzeug plätscherte ein Bach vorbei, der eine wasserähnliche Flüssigkeit führte, deren Farbe im Verlauf befremdlich von Pfauenblau zu trübem Bernsteingelb wechselte, und der windungsreich auf eine karge Bergflanke am anderen Ende des Tals zufloss. Vom Gipfel des Bergs, der mit dem rötlich-braunen Himmel verschwamm, ergoss sich eine Folge von Stromschnellen und niedrigen Wasserfällen, die sich schließlich mit dem ersten Wasserlauf vereinten.
    »Also schön«, bemerkte Markley, nachdem er diese Umgebung mit besorgt gefurchter Stirn in Augenschein genommen hatte. »Das Rätsel, wie wir hierhergeraten sind, gleicht an Vertracktheit nur noch dem Rätsel, wie wir wieder von hier fortkommen sollen. Ich hab keine Ahnung – absolut gar keine. Die ganze Angelegenheit ist falsch und schlechterdings unmöglich. Und diese verrückte Landschaft ist ja noch nicht einmal alles. Der Stickstoff in unseren Flugzeugtanks wird nicht zünden – irgendwas ist hier – weiß der Teufel, was –, das die Verbrennung verhindert.«
    »Und es liegt ganz sicher nicht an den Triebwerken?«, fragte Morris. »Womöglich ist uns ja der Treibstoff ausgegangen.«
    »Pah!«, versetzte Markley mit überlegener Geringschätzung. »Ich kenn doch meinen Vogel. Mit dem Raketenantrieb ist alles in Ordnung. Und ich hab die Tanks bis zum Rand mit Stickstoff befüllt, bevor wir losgeflogen sind. Falls nötig, hätten wir Sakamoto von Ogden bis zur Chinesischen Mauer und wieder zurück verfolgen können, ohne nachzutanken. Ich sag dir, wir haben es hier mit etwas zu tun, das nicht in den Lehrbüchern steht. Schau dir doch dieses gottlose Loch bloß an. Das sieht aus wie die durcheinandergewürfelten Hirngespinste aus Hunderten Fällen von Säuferwahnsinn.«
    »Als junger Kerl hab ich mit Haschisch und Meskalbohnen experimentiert«, erwiderte Morris, »aber ich muss gestehen, so etwas ist mir neu. Doch wie dem auch sei – wahrscheinlich entgeht uns was, wenn wir hier im Flieger versauern. Was hältst du von einem kleinen Ausflug? Außerdem könnten Sakamoto und seine Freunde sich irgendwo in der Nähe herumtreiben. Falls ja, will ich sie mir gerne vorknöpfen.«
    Mit größter Vorsicht lösten die beiden Männer die Sicherheitsgurte und erhoben sich aus ihren Sitzen. Trotz ihrer schweren Schutzkleidung verspürten sie eine sonderbare körperliche Leichtigkeit, was für eine geringere Gravitation sprach, als sie auf Erden herrschte. Dies war zweifellos auch der Grund für das gemächliche Absinken des Flugzeugs. Wenig fehlte, und die Männer wären haltlos durch das Flugzeug getrudelt. Nur mit Mühe gelang es ihnen, sich konkret und zielgerichtet zu bewegen.
    Sie hatten ein paar belegte Brote und eine Thermoskanne mit Kaffee dabei. Dies stellte ihren gesamten Proviant dar, und sie beschlossen, ihn im Flugzeug zurückzulassen. Beide Männer trugen automatische Pistolen eines neuartigen Fabrikats mit sich, dessen Magazin 15 Schuss einer extremen Hochleistungsmunition fasste und das nahezu die Reichweite von Gewehren aufwies. Sie stellten sicher, dass die Waffen griffbereit in den Holstern der ledernen Pilotenanzüge steckten, und überprüften

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