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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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möglich, dass die vermuteten Strahlen von einem dieser beiden Planeten ausgingen.
    Zu jener Zeit war bereits bekannt, dass der Mars bewohnt ist, aber über die Venus wusste man aufgrund der Wolkenhülle, die den Planeten umgibt, nur wenig. Nun jedoch zeigte sich während der intensiven Dauerbeobachtung der Venus, dass in 70-minütigen Abständen drei weiße Lichtblitze die Wolkenschicht jeweils für 90 Sekunden durchbrachen, und zwar in einem Abschnitt, der nicht weit vom Äquator des Planeten entfernt lag. Alle drei Blitze traten an derselben Stelle auf.
    Kurz darauf geriet in der besagten Nacht einem Dr. Malkin vom Observatorium von Colorado, wenngleich sein ganzes Augenmerk noch immer direkt auf die Venus gerichtet war, die nun fast im Zenit stand, ein winziger Trabant oder Meteoroid vor die Linse, der offenbar der Erdumlaufbahn folgte. Dies führte zu einer genaueren Beobachtung des Objektes. Hierauf kam es zu der sensationellen Entdeckung, dass sich dieser Trabant kaum mehr als 1500 Kilometer von der Erde entfernt befand und auf einer Position neben ihr her bewegte, die in gerader Linie oberhalb des Staates Missouri lag! Berechnungen zufolge wies das Objekt einen Durchmesser von etwa 70 Metern auf.
    Die beiden Entdeckungen Dr. Malkins wurden der Welt bekannt gegeben. Tags darauf folgte ein Bericht des Observatoriums in den Pyrenäen über ein weiteres winziges Objekt, das im Süden ausgemacht worden war, unmittelbar oberhalb der von Dampfwolken verhüllten Region in Nordafrika. Dieses Gebilde glich in Bezug auf Größe, Bewegung und Abstand zur Erde dem amerikanischen Trabanten.
    Beide Meldungen verursachten beträchtliche Aufregung in der Öffentlichkeit, und es kam zu zahlreichen Mutmaßungen über den Ursprung und die Natur der beiden winzigen Fundstücke, deren Positionen jedermann sogleich auf den Gedanken brachten, dass sie etwas mit den geologischen Veränderungen in den darunter befindlichen Erdregionen zu tun hatten. Es blieb jedoch Roger Lapham überlassen, vorherzusagen, dass im Gefolge der drei Blitze, die Dr. Malkin in jener selben Nacht auf der Venus beobachtet hatte, schon bald drei weitere Trabanten auftreten sollten, ebenso drei weitere Staubstürme in verschiedenen Weltteilen.
    »Ich vertrete die Ansicht«, erklärte Lapham, »dass es sich bei den Trabanten um künstliche Himmelskörper handelt, die von der Venus aus losgeschickt wurden, und dass sie sowohl Lebewesen beherbergen als auch Geräte zur Erzeugung und Anwendung jener Umwandlungsstrahlen, welche die einzigartigen Vorgänge in Afrika und Amerika bewirkt haben. Die von Dr. Malkin beobachteten Blitze gehen zweifellos auf die Entsendung weiterer dieser künstlichen Objekte zurück. Und wenn die Venus schon früher unter ständiger Beobachtung durch die neuartigen Teleskope gestanden hätte, wären auch die vorangegangenen beiden Blitze nicht unbemerkt geblieben, von denen einer dem atomaren Sturm in Afrika und der andere dem Sturm in Amerika vorausging. Was ich allerdings nicht begreife, ist, warum die beiden Objekte nicht schon viel früher entdeckt worden sind, denn wahrscheinlich befinden sie sich seit Beginn der atomaren Stürme in Reichweite unserer Teleskope.«
    IV
    Ob Laphams Theorie über die Herkunft der Trabanten zutraf, galt unter Wissenschaftlern wie in der Öffentlichkeit als umstritten. Keinerlei Zweifel jedoch herrschte darüber, dass diese Objekte etwas mit den Staubstürmen und den transformierten Erdregionen zu tun hatten. Wie man sah, waren die beiden Trabanten von unterschiedlicher Farbe, die bei der über Afrika befindlichen Kugel mehr ins Rötliche spielte, während ihr über Amerika schwebendes Gegenstück einen bläulichen Farbton aufwies. Zwei Tage nach der Entdeckung der Objekte beobachtete Dr. Malkin plötzlich, dass die bläuliche Kugel die rötliche Färbung ihres afrikanischen Gegenparts annahm. Als Lapham davon erfuhr, verstieg er sich zu der Vermutung, dass die wechselnden Farben der Kugel mit den unterschiedlichen Eigenschaften der jeweils von ihr abgegebenen Strahlen zusammenhängen könnten: Die bläuliche Färbung gehöre möglicherweise zu einem Strahl, der das Wachstum mineralischer Gebilde fördere, und der Rotton zu einem Strahl, der die Entwicklung pflanzlichen Lebens begünstige.
    »Meiner Ansicht nach«, fuhr er fort, »versuchen die Venusbewohner, in einigen Teilen unseres Planeten die geologischen, botanischen und meteorologischen Bedingungen herzustellen, die in ihrer Heimat vorherrschen.

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