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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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visuellen Fernübertragung, die stärker war und eine größere Reichweite besaß als alles bisher Erdachte. Sie ermöglichte es, ohne Hilfe eines Sendegerätes Bilder von jedem Ort der Welt aufzufangen, und sei er noch so weit entfernt. Der Einsatz eines längst bekannten Strahls erlaubte es in Verbindung mit dieser neuen Erfindung, die dampfgesättigte Luft, welche die transformierten Erdgebiete verhüllte, zu durchdringen und das tägliche Leben, das Regen und Weben der Invasoren zu beobachten.
    Auf diese Weise gewann man binnen Kurzem viele erstaunliche Kenntnisse über die Außerirdischen. Wie sich erwies, hatten sie zahlreiche Städte errichtet, die eine eigentümlich gedrungene Bauart aufwiesen. Einige der Gebäude waren siebenwandig oder achtwandig, andere wiesen Zylinder- oder Kugelform auf. Die Städte bestanden aus synthetischen Mineralen und Metallen, und sämtliche Häuser wurden durch Röhren miteinander verbunden, die dem Stadtverkehr dienten. Passagiere oder jeder beliebige Gegenstand konnten durch diese Röhren in wenigen Augenblicken zu einem vorgegebenen Zielpunkt befördert werden.
    Beleuchtet wurden die Gebäude durch Lampen, die aus radioaktiven Materialien bestanden. Außerdem hatten die Venuswesen mit der Anpflanzung von außerirdischem Obst und Gemüse und mit der Zucht von Nutzvieh begonnen, das aber eher riesigen Insekten anstatt Tieren glich. Das ›Obst‹ gedieh vorwiegend pilzartig, besaß riesige Ausmaße und eine komplexe Struktur. Ein großer Teil davon wurde in künstlichen Höhlen angebaut und mittels grüner und bernsteingelber, von kugelförmigen Apparaten erzeugter Strahlen gedüngt.
    Die Sitten und Bräuche der Venuswesen unterschieden sich, wie man sich denken kann, von denen menschlicher Geschöpfe. Es stellte sich heraus, dass sie mit sehr wenig Schlaf auskamen; den meisten von ihnen genügten zwei oder drei Stunden am Stück. Die Nahrungsaufnahme erfolgte höchstens einmal alle vier Tage. Nach den Mahlzeiten wirkten sie den halben Tag lang apathisch und vorwiegend inaktiv.
    In den Augen zahlreicher Wissenschaftler stützte diese Beobachtung die These, dass die Venusleute aus einer reptilischen Lebensform hervorgingen. Sie waren doppelgeschlechtlich; zudem sprach für die vorerwähnte Theorie, dass ihre Jungen aus Eiern schlüpften. Abgesehen von dem bereits erwähnten Gemüse bestand ihre Nahrung aus einer Vielzahl von Substanzen, die vermittels eines nicht nachvollziehbaren chemischen Verfahrens gewonnen wurden. Sie pflegten eine Bildkunst, deren geometrischer Stil dem Kubismus ähnelte, und eine Literatur, die sich hauptsächlich mit naturwissenschaftlichen und mathematischen Problemen zu befassen schien.
    Religiöse Bräuche oder Riten waren ihnen anscheinend fremd, ihr Geist schien eher auf das Wissenschaftliche und Technische gerichtet. Sie hatten eine rein materialistische Zivilisation entwickelt, die weit über den Stand hinausging, den die Menschen diesbezüglich erreicht hatten. Ihr Wissen auf dem Gebiet der Chemie, Physik, Mathematik und in allen übrigen Wissenschaften war so umfassend, dass es an Magie grenzte. Die diversen Werkzeuge, Geräte und Maschinen, die sie benutzten, boten für menschliche Erfinder einen Quell ständigen Staunens. Sie verfügten über optische Instrumente, die mit einer Reihe metallgefasster, übereinandergelagerter rotierender Linsen arbeiteten und mit denen sie offenbar ungeachtet der Wolkendecke, die ihre Herrschaftsgebiete überzog, das Weltall beobachteten. Zudem glaubte man, dass die Augen der Venuswesen mit ihren tausendfältigen Facetten womöglich mehr oder weniger über die Fähigkeit der visuellen Fernübertragung verfügten und viele Materialien zu durchdringen vermochten, die für Menschen als blickdicht galten. Diese These erschien noch wahrscheinlicher, wenn man sich die halb durchsichtigen Scheiben der abgestürzten Kugel in Erinnerung rief.
    Das meiste Interesse richtete sich jedoch auf den Mechanismus, den die Venuswesen zur Verstärkung aller Arten von kosmischer Strahlung, des Sonnenlichts und sogar der schwächsten, kaum wahrnehmbaren Emanationen im Spektrum weit entfernter Sterne ersonnen hatten. Solche Strahlen wurden durch ein Verfahren der Vervielfachung und Verdichtung als Energielieferanten genutzt, die Dampf oder Elektrizität an Ergiebigkeit weit übertrafen. Die verstärkten Schwingungen dienten dazu, Atome zu spalten und neu zusammenzusetzen.
    Die Atomspaltung, so brachte man in Erfahrung, wurde auf

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