Das Labyrinth des Maal Dweb
bildeten.
Die Kuben, Stangen und Kabel bestanden aus Metallen, die man auf der Erde nicht kannte. Wie die Forscher feststellten, hatten die Fremden für jede Anlage in jedem der drei Maschinenräume jeweils eine andere Metallart verwendet. Von jedem der Hauptaggregate gingen große gekrümmte Rohre ab, die sich in Dutzende kleinerer Röhren verzweigten. Diese überwölbten das Innere des jeweiligen Maschinenraums und verliefen in alle Richtungen, bis sie in eine Reihe von zehn Kontrollpulten mündeten, welche zahlreiche würfel- beziehungsweise kugelförmige Knöpfe besaßen, deren Anordnung ein kompliziertes Wechselschema aufwies. Die Kontrollpulte hatte man an der Wand befestigt.
Vor jedem der runden Fenster ragte ein Gerät auf, das an eine riesige Trompete gemahnte und einer Röhre entsprang, die direkt zum Mittelpunkt der Apparatur mit den Kuben führte. Die Trichteröffnung jeder ›Trompete‹ enthielt eine Linse mit Hunderten von Facetten, die aus einem Material bestand, das entfernt an Glas erinnerte. Die Farben der Fensterscheiben unterschieden sich von Kammer zu Kammer, und der menschliche Blick vermochte sie ebenso wenig zu durchdringen wie die übrigen Scheiben in der Kugelwand. An der Außenhülle der Kugel, direkt gegenüber den großen Abteilen, fanden sich drei Scheiben, die eine weitläufige Ähnlichkeit zu Funksendern aufwiesen und allesamt mit den Apparaturen im Inneren verbunden waren. Diese Apparate erachtete man als die Urheber der verschiedenen Strahlen, welche bei der molekularen Auflösung und Rekonstruktion des Planeten zum Einsatz kamen. Ferner gelangte das Erkundungsteam zu dem Schluss, dass die bei der Thorit-Detonation zerstörten Vorrichtungen dazu gedient hatten, die Kugel vorwärtszubewegen und in der Luft zu halten.
Nachdem sie die Maschinen in den großen Räumen in Augenschein genommen hatten, gingen die Wissenschaftler zur Erforschung der kleineren Abteile über, die offenbar meistenteils als Wohneinheiten gedient hatten. Die Betten und sonstigen Einrichtungsstücke schienen wahrhaft sonderbar. Bei den Betten handelte es sich um runde, niedrige Wannen, die mit daunenartigen Stoffen von unglaublicher Elastizität ausgekleidet waren und in denen die kugelförmigen Körper der Invasoren geruht hatten. Dabei hingen ihre Arme an den Wannenseiten herab oder lagen zusammengerollt eng an ihren Körpern. Es gab Speisezimmer, in denen Metalltröge standen, unterteilt in napfartige Einheiten, welche die Überreste bizarrer und unidentifizierbarer Nahrungsmittel enthielten. Alle Räume wiesen niedrige Decken auf, deren geringe Höhe im Verhältnis zur Körpergröße ihrer Bewohner stand, und die Forscher mussten sich oft bücken. Überall offenbarte sich technischer Komfort, ja sogar Luxus, und es gab viele spezielle Vorrichtungen von unbekannter Funktion und Bedienweise, die wahrscheinlich der Bequemlichkeit dieser seltsamen Geschöpfe gedient hatten.
Etliche Räume waren bereits erkundet worden, da machte sich schrecklicher Gestank bemerkbar, der durch eine offene Tür drang. Die Forscher entdeckten die Kadaver von sechs Venusleuten. Sie lagen nebeneinander auf dem Boden des Raumes, in dem sie der Tod ereilt hatte. Offenbar handelte es sich um ein Laboratorium. Überall fanden sich Reagenzgläser von fremdartiger Form und aus fremdartigen Materialien sowie wissenschaftliche Geräte aller Art, die das Interesse und den Neid der Forscher von der Erde hervorriefen.
Offenbar waren die Venusleute, als es sie dahingerafft hatte, gerade damit befasst gewesen, den Körper eines der Eingeborenen zu sezieren, die sie in Guayana entführt hatten. Die Leiche lag ausgestreckt auf einem Operationstisch. Sie hatten dem toten Indio von Kopf bis Fuß die Haut abgezogen und sämtliche Innereien bloß gelegt. Die Leiche seines Gefährten wurde nie gefunden; doch als man den Inhalt mehrerer Probenröhrchen analysierte, entdeckte man, dass sich darunter einige chemische Grundstoffe befanden, aus denen sich der menschliche Körper zusammensetzt. Andere Röhrchen enthielten die aufgelösten Grundbestandteile von Orangen und sonstiger irdischer Obst- und Pflanzenarten.
Die toten Venuswesen trugen nicht die prachtvolle grüne und rote Panzerung, in welcher der Orangenzüchter aus Florida sie seinem Bericht zufolge gesehen hatte. Sie waren vollkommen nackt, und ihre Rümpfe und Gliedmaßen besaßen eine dunkelgraue Farbe. Ihre Haut wies nicht die Spur einer Behaarung auf und segmentierte sich in rudimentäre
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