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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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auf Ironie erworben hat …«
    Smith überwand sich dazu, die Story noch einmal an Wright zu senden – ungeachtet der Tatsache, dass die Reihenfolge nicht mehr stimmte, nachdem Wright die Fortsetzung zu der Geschichte bereits veröffentlicht hatte. Zuvor jedoch nahm er einige Kürzungen und Straffungen vor. Diesmal biss Wright an. ›The Maze of Maal Dweb‹ erschien in der Weird Tales- Ausgabe vom Oktober 1938 – dreieinhalb Jahre nach ihrer Fortsetzung.
    Beachtenswert ist, dass in den Xiccarph-Geschichten (eine davon spielt genau genommen auf einem benachbarten Planeten) der einheimischen, exotisch anmutenden Pflanzenwelt große Aufmerksamkeit zukommt. Die Vermischung von Mensch und Pflanze gehörte zu den Lieblingsthemen der Horrorautoren jener Zeit. Frühere Werke von Smith, ›The Seed from the Sepulchre‹ und ›The Flower-Devil‹, beackerten diesen fruchtbaren Boden ebenso wie eine Erzählung aus dem Jahr 1931, die auf dem Planeten Lophai spielt. Diese, ›The Demon of the Flower‹, könnte ebenso gut auf einem der Schwesterplaneten von Xiccarph angesiedelt sein. Da aber Lophai nicht zu den sechs in ›The Flower-Women‹ namentlich erwähnten Planeten gehört, darf diese faszinierende Theorie getrost verworfen werden.
    Man fragt sich, ob dies ein vorsätzlich gewähltes Thema war oder nur der Zufallstreffer eines Autors, der eine üppige neue Spielwiese ergründet. Der geheimnisvolle Maal Dweb steht im Mittelpunkt beider Erzählungen. Wäre der Zyklus weiter gediehen, hätte der Erzmagier als Ausgangspunkt für viele weitere Geschichten dienen können. Doch es gab keine weiteren Geschichten. Smith näherte sich dem Ende der produktivsten Phase seines Schriftstellerlebens. Von Maal Dweb und den Planeten und Monden, über die er herrschte, sah und hörte man nie mehr das Geringste …

Das Labyrinth des Maal Dweb
    Nur die vier winzigen Monde von Xiccarph, die jeder in einer anderen Phase des Abnehmens standen, hatten Tiglari Licht gespendet, während er den tiefen Sumpf von Soorm durchquerte, worin kein Reptil hauste und wohin kein Drache den Fuß setzte – dessen pechschwarzer Morast jedoch vor verborgenem Leben waberte und wogte. Den Dammweg aus weißem Korund, der hoch über dem Moor verlief, hatte er ängstlich gemieden. Unter unendlichen Gefahren hatte er sich von einer der kleinen Sumpfinseln zur nächsten gerettet, die an ihren Riedgrasbüscheln erkennbar waren und unter seinen Füßen wie Gallert erbebten.
    Sobald wieder fester Boden ihn trug und die palmhohen Uferbinsen ihn vor Entdeckung bewahrten, hatte er mit gleicher Vorsicht die fahle Porphyrtreppe umgangen, die sich durch schwindelerregende, bodenlos abfallende Schluchten und entlang spiegelglatter Steilhänge himmelwärts schraubte bis zu dem geheimnisumrankten, grausigen Haus des Maal Dweb. Der Dammweg und die Treppe besaßen Wächter, denen er nicht zu begegnen wünschte: die stummen, riesenhaften Diener Maal Dwebs, deren Arme in lange, sichelförmige Klingen von gehärtetem Stahl ausliefen, welche unerbittlich auf jeden niederfuhren, der ohne Billigung ihres Gebieters hierherkam.
    Tiglari war nackt, und sein Körper von Kopf bis Fuß mit dem Saft einer Dschungelpflanze eingerieben, dessen Aroma jedes Tier auf dem Planeten Xiccarph in die Flucht schlug. Dadurch hoffte er, unbehelligt an den gefährlichen, frei laufenden Affenwesen vorbeizugelangen, welche die Hängegärten und Hallen des Tyrannen unsicher machten. Er trug ein aufgerolltes Seil aus geflochtener Wurzelfaser bei sich, das wunderbar fest und leicht und an einem Ende mit einer Eisenkugel beschwert war, wodurch es als Kletterwerkzeug diente. In der Messerscheide aus Schimärenleder an seiner Hüfte steckte eine nadelspitze Klinge, die er in das tödliche Gift der Flügelnatter getaucht hatte.
    Angetrieben durch den hochherzigen Traum vom Tyrannenmord hatten schon viele Vorgänger Tiglaris versucht, den pechschwarzen Sumpf zu durchqueren und die unüberwindlichen Steilhänge zu erklimmen. Doch keiner von jenen Wagemutigen war zurückgekehrt. Und das Schicksal derer, die es doch bis zur Felsenbastion Maal Dwebs geschafft hatten, galt als heftig umstrittenes Rätsel – denn kein Mensch hatte sie jemals wieder gesehen, sei es lebendig oder tot. Doch Tiglari, der Dschungeljäger, bewandert im Erlegen der stärksten und schlauesten Tiere, ließ sich von den Scheußlichkeiten, die ihm in Aussicht standen, nicht schrecken.
    Die Ersteigung des Berges wäre schon im hellen Schein der

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