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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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Belieben sogar in den fernsten Städten und entlegensten Urwäldern vernehmbar wurde. Ein Tyrann, der die Aufsässigen und Unfügsamen mit feuriger Vernichtung strafte, die aus dem Himmel herabfuhr und schneller zuschlug als der Strahl des Blitzes.
    Schon immer hatte Maal Dweb sich die Schönsten unter den Jungfrauen auf dem Planeten Xiccarph erwählt. Kein Palast in den ummauerten Städten, keine abgelegene, wildbehauste Höhle blieb seinem geheimnisvollen, allsehenden Auge verborgen. Schon volle 50 Maiden hatte er in den drei Jahrzehnten seiner Schreckensherrschaft gefordert. Und die Auserkorenen hatten ihre Liebsten und Nächsten aus freien Stücken verlassen, auf dass nicht der Zorn des Maal Dweb sie sämtlich ereile, und waren eine nach der anderen zu der Bergfestung hinaufgestiegen und hinter ihren undurchdringlichen Mauern verschwunden. Dort, so glaubte man, lebten sie als Gespielinnen des alternden Hexers in Spiegelsälen, wo ihre Schönheit vieltausendfach widerschien. Und man sagte, ihnen stünden Frauen aus Messing und Männer aus Eisen zu Diensten, welche in jeder Beziehung die Rede und die Bewegungen lebendiger Menschen nachahmten.
    Tiglari hatte Athlé sein ungeschlacht liebendes Herz zu Füßen gelegt und dazu die blutige Beute der Jagd. Doch da er zahlreiche Nebenbuhler besaß, war er ihrer Gunst nicht gewiss. Kühl wie eine Wasserlilie und nicht weniger gleichmütig, hatte sie seine Huldigungen entgegengenommen wie die der anderen auch, unter denen der Krieger Mocair vielleicht der Beachtlichste war. Bei seiner Heimkehr von der Jagd fand sich Tiglari an jenem Abend begrüßt vom Wehgeschrei des Stammes. Und auf die Kunde hin, dass Athlé sich fortbegeben hatte zum Harem Maal Dwebs, war er ihr unverzüglich gefolgt. Er hatte keinen seiner Stammesbrüder in sein Vorhaben eingeweiht, besaß doch Maal Dweb seine Ohren überall. Auch wusste er nicht, ob Mocair oder einer der übrigen Verehrer der Fortgerufenen die verzweifelte Verfolgung bereits vor ihm aufgenommen hatte. Immerhin war Mocair im Dorf nicht zugegen gewesen. Daher schien es durchaus denkbar, dass der Krieger den unbekannten und schrecklichen Gefahren, die der Berg bot, bereits trotzte.
    Dieser Gedanke genügte, Tiglari unter tollkühner Missachtung der giftigen, reptilhaften Blumen und krallenden Blätter weiter voranzutreiben. In kürzester Zeit gelangte er zu einer Bresche in dem grässlichen Gehölz und erblickte die gelblichen Lichter der unteren Fenster von Maal Dwebs Behausung sowie eine dunkle Anhäufung von Kuppeln und Mauertürmen, welche sich scheinbar drohend gegen die Sternbilder erhoben. Die Lichter waren so wachsam wie die Augen schlafloser Drachen und starrten, ohne zu blinzeln, derart bös zu ihm herüber, als beäugten sie jeden seiner Schritte. Doch Tiglari machte einen Satz auf sie zu, brach durch die Bresche, und hörte fast in derselben Sekunde die Blätter klirrend hinter sich zusammenschlagen wie Säbelklingen.
    Vor ihm lag eine Rasenfläche aus sonderbarem Gras, dessen Halme sich unter seinen nackten Sohlen ringelten wie tausendfältiges Gewürm. Er wagte nicht, auf diesem Rasen zu verweilen, sondern sprintete mit leichten, federnden Schritten voran. Der Rasen wies keine Fußspuren auf. Doch als er sich dem Säulenportal des Palastes näherte, erblickte er ein aufgerolltes dünnes Seil, das jemand fortgeworfen hatte. Da wusste er, dass Mocair ihm zuvorgekommen war.
    Rings um den Palast verliefen Plattenwege aus geädertem Marmor, hier sprühten Wasserspiele und Springbrunnen, deren Geplätscher klang, als sprudele Blut aus den Rachen in Stein gemeißelter Ungeheuer. Die Flügel des Eingangsportals standen offen, anscheinend unbewacht, und das gesamte Gebäude lag so ruhig da wie ein Grabhaus im Schein von Lampen, die kein Windhauch stört. Kein Schatten bewegte sich hinter den gelb leuchtenden Fenstern, und Dunkelheit schlummerte fest zwischen den hochragenden Türmen und Kuppeln. Dennoch misstraute Tiglari diesem Anschein von Frieden und Nachtschlaf zutiefst, und er umpirschte den Palast eine Weile lang auf den Umfriedungspfaden, ehe er es wagte, sich ihm weiter anzunähern.
    Mehrere große, schemenhafte Tiere, die er für die äffischen Bestien Maal Dwebs hielt, strichen im Zwielicht an Tiglari vorüber. Sie waren haarig und ungeschlacht und besaßen fliehende Stirnen. Einige von ihnen bewegten sich auf allen vieren fort, andere hingegen bewahrten die halb aufrechte Haltung von Menschenaffen. Sie machten keine

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