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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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werden, und jedes einzelne Ich wirbelte wie wahnsinnig niederwärts im Mahlstrom eines finsteren Abgrunds. Sobald sie alle eine bestimmte Tiefe erreicht hatten, schienen die Ich-Bestandteile einer nach dem anderen wie Funken zu erlöschen. Bald waren sie alle tot und nichts mehr da außer Schwärze und Vergessen …
    Meine Rückkehr ins Bewusstsein verlief wie eine genaue Umkehr meines vorherigen Abtauchens in die Besinnungslosigkeit. Es begann mit der Wahrnehmung ferner, funkengleicher Entitäten, deren Menge ins Unendliche anwuchs und die aus bodenloser Tiefe inmitten kosmischer Finsternis nach oben trieben. Dann folgte die allmähliche Verschmelzung dieser Entitäten zu einer einzigen, während das Innere der Zeitmaschine um mich herum erkennbare Konturen annahm. Schließlich erblickte ich vor mir die Gestalt von Kronous Alkon, der sich in seinen Gurten umgedreht hatte und mir zulächelte, als er meinen Blick auffing. Mir kam es vor, als hätte ich sehr, sehr lange Zeit im Schlaf verbracht.
    Mein Gefährte drückte auf einen Knopf, und mich erfasste ein Gefühl, als ob ich in einer Aufzugskabine nach unten getragen wurde. Auch ohne dass Kronous Alkon es mir sagte, begriff ich, dass wir nun bodenwärts sanken. Nach weniger als einer Minute konnte man durch die Luken Bäume und Gebäude erkennen. Mit einem leichten Ruck setzten wir auf.
    »Wir befinden uns jetzt«, verkündete Kronous, »auf meinem Landgut in der Nähe von Djarma, der gegenwärtigen Hauptstadt von Akamerika. Djarma wurde auf den Ruinen von New York City errichtet, doch liegt es Hunderte von Kilometern landeinwärts, weil während der vergangenen 13.000 Jahre gewaltige geologische Verschiebungen stattgefunden haben. Du wirst feststellen, dass auch das Klima einen Wandel durchlaufen hat und nunmehr subtropisch ist. Die Witterungsverhältnisse werden mehr oder weniger vom Menschen gesteuert, und wir haben sogar die ewigen Eis- und Schneegefilde der Polkappen künstlich verkleinert.«
    Er löste seine Gurte und erwies mir dann denselben Dienst. Danach öffnete er die Ausstiegsluke des Gefährts und gewährte mir den Vortritt. Eine warme, wohlriechende Brise wehte mir entgegen, als ich auf eine steinerne Rampe hinaustrat, die anscheinend zu einer Art Flughafen gehörte. Dieser bestand aus einem großen, schimmernden Gebäude, das verschiedene Luftfahrzeuge fremdartigen Typs beherbergte. Nicht weit davon entfernt ragte ein weiteres Bauwerk in die Höhe. Es zeichnete sich durch eine leichte, anmutige Architektur aus – mit zahlreichen offenen Galerieebenen und hohen, fantastisch anmutenden Elementen, die mich an den Eiffelturm erinnerten. Dieser Komplex wurde umgeben von ausgedehnten Gärten, und weiträumige Felder mir unbekannter Pflanzen erstreckten sich beidseits des Wegs, der zu den Gebäuden führte. Ein wenig abgerückt davon sah ich eine Gruppe lang gestreckter, doppelgeschossiger Häuser stehen.
    »Mein Zuhause«, erklärte Kronous. »Ich hoffe, alles in bester Ordnung vorzufinden. Ich hatte das Anwesen der Obhut meiner beiden Cousins, Altus und Oron, anvertraut. Außerdem steht mir Trogh zu Diensten, der marsianische Aufseher, und eine Baracke voller Feldarbeits-Sklaven von der Venus. Wir lassen alle niederen Tätigkeiten und sämtliche Fabrikarbeit von solchen Sklaven verrichten, die seit vielen Generationen auf die Erde geholt werden und inzwischen ihrerseits zu einem Problem geworden sind. Ich kann nur hoffen, dass es während meiner Abwesenheit keinen Ärger mit ihnen gegeben hat.«
    Ich bemerkte, dass Kronous ein kleines Rohr aus einer Innentasche seiner Joppe zum Vorschein gebracht hatte, das entfernt an eine Taschenlampe erinnerte und dessen vorderes Ende mit einer Kugel aus rotem Glas oder Kristall bestückt war. Dieses Objekt hielt er nun in der Hand.
    »Ein elektronischer Strahlenwerfer«, erläuterte er. »Sein Stoß reicht 50 Meter weit und ruft eine zeitweilige Lähmung hervor, ohne jedoch zu töten. Wir müssen solche Waffen manchmal einsetzen, wenn die Sklaven aufsässig werden. Die Venusleute sind niedere, bösartige Geschöpfe, denen gegenüber man ständig auf der Hut sein muss.«
    Wir traten den kurzen Fußmarsch zu den Häusern an, deren Bodengeschosse hinter hohen Bäumen und dichtem Buschwerk halb verborgen lagen. Kein Lebenszeichen regte sich, während wir einem windungsreichen Pfad folgten, der sich zwischen Springbrunnen aus buntem Marmor, Palmen und Rhododendren und grotesken, unirdisch anmutenden Blumen und Gewächsen

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