Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
Vom Netzwerk:
dahinschlängelte, die jeden Botaniker unserer Zeit vor ein Rätsel gestellt hätten. Von Kronous erfuhr ich, dass einige dieser Blumen von der Venus stammten. Die feuchtwarme Luft war gesättigt von Gerüchen, die ich als beklemmend empfand, wohingegen Kronous sie mit Behagen einzuatmen schien.
    Wir bogen um eine enge Kurve, die der Pfad beschrieb, und gelangten zu einer freien Rasenfläche unmittelbar vor dem Haus. Hier offenbarte sich unseren Blicken ein unerwartetes und erschreckendes Schauspiel. Zwei Männer, gekleidet wie Kronous, sowie ein riesiges Geschöpf mit fassförmigem Rumpf und spindeldürren Beinen, dessen hässlicher Schädel aussah, als gehörte er einem wasserköpfigen Frosch, standen einer Horde bestialischer Kreaturen gegenüber, verglichen mit denen der Neandertaler als Inbegriff klassischer Schönheit hätte gelten können. Zwei Dutzend dieser Geschöpfe mussten sich hier zusammengerottet haben. Viele davon schwangen Knüppel und schleuderten Steine auf das Trio, das sich ihnen entgegenstellte. Ihre schwarz-braunen Leiber waren mit Flicken und Fetzen rauen, purpurfarbenen Fells notdürftig bekleidet, und etwa die Hälfte von ihnen besaß dicke, gegabelte Schwänze. Bei den schwanztragenden Exemplaren, so erfuhr ich später, handelte es sich um Weibchen; den männlichen Vertretern hatte die Evolution aus einer unergründlichen Laune heraus dergleichen Zierde vorenthalten.
    »Die Sklaven!«, schrie Kronous, brachte seinen Strahlenwerfer in Anschlag und spurtete los. Ich rannte ihm nach. Dabei sah ich, wie einer der bedrängten Männer von einem großen Stein getroffen wurde und zu Boden stürzte. Ein Dutzend Sklaven lag bereits besinnungslos im Gras. Zugleich erkannte ich, dass auch die Angegriffenen mit Strahlenwerfern bewaffnet waren.
    Unbemerkt hatten wir uns den Kämpfenden dicht genähert. Auf die kurze Entfernung konnte Kronous seine Waffe wirkungsvoll einsetzen, und ein Sklave nach dem andern sank getroffen zu Boden. Die restlichen Angreifer wandten sich zu uns um. Offenbar erkannten sie ihren Herrn, denn sie begannen unwillig, auseinanderzugehen. Ihr ungeordneter Rückzug wurde von dem breitbrüstigen Riesen beschleunigt, der ihnen mit seinen katapultgleichen Armen einen Großteil der Steine und Knüppel hinterherschickte, die sie bei Kronous’ Anblick fallen gelassen hatten.
    »Altus ist ernsthaft verletzt, wie ich fürchte«, sagte Kronous, als wir die kleine Gruppe auf dem Rasen erreichten. Der zweite Mann, den Kronous mir als seinen Vetter Oron vorstellte, beugte sich gerade über die hingestreckte Gestalt und untersuchte eine Kopfwunde, die unter den dünnen, schwarzen Haaren verborgen lag, sich jedoch durch eine starke Blutung verriet. Oron, der die Vorstellung mit einem höflichen Nicken würdigte, hatte selbst Treffer von mehreren Wurfgeschossen erhalten und Schrammen und Blutergüsse davongetragen.
    Die kurze Vorstellungsrunde hatte sich in englischer Sprache abgespielt. Nun jedoch begannen Kronous und Oron, eine Unterhaltung in einer Sprache zu führen, die ich nicht verstand. Aber ich hatte den Eindruck, dass Kronous einige Erklärungen bezüglich meiner Person abgab, und Oron bedachte mich mit einem raschen, neugierigen Blick. Der Riese hatte aufgehört, die abziehenden Venusianer mit ihren eigenen Wurf- und Schlagwaffen zu bombardieren, und kam zu uns herüber.
    »Das ist Trogh, der marsianische Aufseher«, sagte Kronous zu mir. »Wie alle Angehörigen seiner Spezies besitzt er eine überragende Intelligenz. Die Marsbewohner sind ein altes Volk, das eine uralte Zivilisation hervorgebracht hat. Diese entwickelte sich zwar anders als unsere eigene, ist ihr aber deswegen noch längst nicht unterlegen. Wir Erdenmenschen haben viel von den Marsianern gelernt, obwohl sie als überaus reserviert und verschlossen gelten.«
    Der rötlich-gelbe Körper des Marsmannes war lediglich mit einem schwarzen Lendenschurz bekleidet. Die plumpen, krötenartigen Gesichtszüge unter der hohen, gewölbten, knorrigen Stirn wirkten unergründlich und gaben nichts von dem preis, was in diesem fremdartigen Schädel vorgehen mochte. Mich fröstelte, während ich in die kaltgrünen Augen blickte, denn ich fühlte, dass uns ein schier unüberbrückbarer evolutionärer Abgrund trennte. Kultur, Weisheit und Kraft offenbarten sich in seinem Blick. Doch waren sie von einer Art, die kein menschliches Wesen zu begreifen vermochte.
    Er sprach mit rauer, kehliger Stimme und bediente sich offenkundig der

Weitere Kostenlose Bücher