Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
Vom Netzwerk:
hätte wahrhaftig kein günstigeres Versteck für seine Zeitmaschine aussuchen können.
    Bei diesem Gefährt, dessen Eingangsluke er nun entriegelte, handelte es sich um ein langes, spindelförmiges Gebilde, schon rein äußerlich dazu geschaffen, mit Höchstgeschwindigkeit die Luft oder den Äther zu durchpflügen. Mehr als drei Menschen hätten aber nicht hineingepasst. Das Innere war vollgestopft mit Spinden und maschinellem Gerät sowie drei großen, wiegenartigen Gebilden, in denen der Pilot und die Passagiere unbeweglich festgezurrt wurden. Dies war natürlich eine Erfordernis der Schwerelosigkeit und des Verlusts jeglichen Körpergewichts, die mit dem Raumflug einhergehen. Doch Elkins erklärte, er habe es als vorteilhaft befunden, sich auch für die Zeitreise in einer dieser ›Wiegen‹ festzuschnallen.
    Wir steckten beide noch immer in unseren Anzügen aus dem 20. Jahrhundert. Elkins schlüpfte nun in die Joppe und die Sandalen aus seiner eigenen Zeit, die er ebenso in seiner Umhängetasche verwahrte wie die Garderobe, die ein leicht verblüffter Kostümschneider für mich selbst angefertigt hatte. Elkins gebot mir, sie anzulegen. Ich fügte mich, doch kam ich mir in der sonderbaren Gewandung wie verkleidet vor.
    »Damit gehört Conrad Elkins der Vergangenheit an«, verkündete mein Gefährte und deutete auf den abgelegten Anzug. »Von nun an bin ich Kronous Alkon für dich. Dein Name würde bei uns reichlich ausgefallen wirken. Daher gedenke ich, dich als Huno Paskon vorzustellen, einen jungen, auf Pallas geborenen Kolonisten.«
    Kronous Alkon machte sich nun an der Maschinenanlage des Gefährts zu schaffen. Meinem ungeschulten Auge kam sie furchtbar kompliziert vor. Er verstellte eine Reihe beweglicher Stäbe, die aus einer gerillten Konsole ragten, und schien eine Vorrichtung aufzuziehen, die einer Uhr ähnelte und ein Ziffernblatt sowie drei Zeiger besaß. Das Ziffernblatt war mit Hunderten – wenn nicht gar Tausenden – von Zahlen versehen.
    »Dies hier«, erklärte Kronous, »dient dazu, innerhalb exakter Grenzen festzulegen, wie weit wir in der Zeitdimension vorwärtsreisen wollen. Wir sind nun startklar, um ins gewünschte Jahr, in den gewünschten Monat und zum gewünschten Tag aufzubrechen.«
    Mithilfe des komplizierten Systems von Riemen schnallte er erst mich an und anschließend sich selbst. Dann wandte er sich einem kleinen Bedienfeld mit zahlreichen Drehknöpfen und Hebeln zu, das von der übrigen Maschinerie abgekoppelt zu sein schien.
    »Dies«, erklärte er mir, »sind Kontrolleinrichtungen für den Flug innerhalb der Atmosphäre und im Weltraum. Bevor ich den Zeitreise-Antrieb aktiviere, werde ich in größere Höhe aufsteigen und etwa 80 Kilometer weit auf südlichem Kurs fliegen.«
    Er drehte einen der Regler hoch. Ein tiefes, wummerndes Geräusch erscholl. Dennoch nahm ich keinerlei Bewegung wahr. Erst ein roter Abendsonnen-Strahl, der plötzlich durch eine der Luken brach, als wir eben hinter der obersten Felswand auftauchten, belehrte mich eines Besseren.
    Wenige Minuten später legte Kronous Alkon einen der Hebel um. Das Wummern erstarb. »Die Energie für den Raumflug wird mittels Atomumwandlung erzeugt«, erläuterte er. »Doch für die Zeitreise werde ich jetzt eine vollkommen andersgeartete Energie nutzbar machen – eine fremdartige, komplexe Energie, die sich aus der Rückwirkung kosmischer Strahlen speist und die uns dorthin befördert, was man in Ermangelung einer besser geeigneten Bezeichnung die vierte Dimension nennt. Genau genommen werden wir uns außerhalb des Raumgefüges befinden und, nüchtern betrachtet, gar nicht existieren. Dennoch darfst du mir glauben, dass keinerlei Gefahr besteht. Sobald sich die Zufuhr der Zeitreise-Energie im Jahr 15.000 nach Christus selbsttätig abschaltet, werden du und ich wie aus einem tiefen Schlaf erwachen. Der Übertritt in die Bewusstlosigkeit wird vielleicht ein wenig beängstigend sein, aber auch nicht mehr als nach der Verabreichung beliebiger Narkotika. Lass dich einfach fallen und denk daran, dass du nichts zu befürchten hast.«
    Er umfasste eine große Stange und schob sie mit einem kräftigen Ruck nach vorn. Es war, als hätte mich ein elektrischer Schock getroffen, der meinen Körper in Stücke riss und mich in meine kleinsten Zellen und Moleküle zerlegte. Kronous’ beruhigenden Worten zum Trotz überwältigte mich unaussprechliche, verwirrende Furcht. Ich hatte die Empfindung, in eine Million Ichs aufgespalten zu

Weitere Kostenlose Bücher