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Das Labyrinth des Maal Dweb

Das Labyrinth des Maal Dweb

Titel: Das Labyrinth des Maal Dweb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Asthon Smith
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Katastrophe. Und was Kronous betrifft, so hatte ich nach unserem langen Zusammensein und den gemeinsam bestandenen Abenteuern eine aufrichtige Zuneigung zu ihm gefasst.
    Überall in Djarma herrschte reger Betrieb, um die Flucht nach Norden einzuleiten. Jedes greifbare Luftfahrzeug oder Raumschiff wurde zum Einsatz herangezogen, und weitere wurden mit staunenswertem Tempo neu gebaut. Es standen große Verkehrs- und Frachtflugzeuge zur Verfügung, mit denen persönliche Habe, Nahrungsvorräte und Laborausrüstung befördert wurden. Die Luft hing voll von startenden Maschinen und solchen, die wieder landeten, um neue Ladung aufzunehmen. Überall herrschten perfekte Ordnung und Organisation, und nirgendwo ließ sich auch nur die geringste Spur von Eile oder Konfusion bemerken.
    Kronous, Altus und ich gehörten zu den Letzten, die der Hauptstadt den Rücken kehrten. Über dem Viertel der Marsleute hing eine gewaltige Rauchwand, und getrieben von den Flammen, fluteten seine unheimlich anmutenden, wasserköpfigen Bewohner die verwaisten Straßen des Stadtteils der Menschen, während wir in der Zeitmaschine über Djarma aufstiegen und Kurs nach Norden nahmen. Weit im Süden erblickten wir eine safrangelbe Wolke, die den Horizont ausfüllte: die Seuche, deren todbringende Mikroorganismen ganz Akamerika mit Erstickung überzogen.
    Kronous brachte unser Gefährt auf eine Flughöhe, die ausreichte, um ohne Luftwiderstand eine außerordentliche Geschwindigkeit vorzulegen. Mit einem Tempo von deutlich mehr als 1000 Kilometern pro Stunde näherten wir uns bald den Gefilden des ewigen Winters und erblickten tief unter uns das Glitzern der polaren Eisdecke.
    Hier hatte die Menschheit bereits Einzug gehalten. Ganze Städte wuchsen wie durch Zaubermacht inmitten der ewigen Schneewüsten empor. Laboratorien und Gießereien zur Massenproduktion künstlicher Speisen, Gewebe und Metalle entstanden. Dennoch wirkten die Polargebiete zu lebensfeindlich und das Klima zu rau für ein Volk, das die Wärme liebte, um mehr darzustellen als eine Zwischenstation auf dem Fluchtweg der Menschheit. So fiel die Entscheidung, dass die größeren Asteroiden, die vom Menschen schon seit Langem erfolgreich kolonisiert wurden, als kosmischer Rückzugsort am ehesten infrage kamen.
    Binnen kurzer Zeit wurde eine große Raumschiff-Flotte aufgestellt und zum Abflug abgefertigt. Noch mehr Schiffe wurden inmitten von Eis und Schnee zusammengebaut, und Tag für Tag trafen aus dem Weltraum weitere Raumfahrzeuge ein, die auf ihren Pendelrouten zwischen den Planeten Funkmeldungen über die Entwicklungen auf der Erde erhalten hatten und nun herkamen, um beim erwarteten großen Exodus hilfreich beiseitezustehen.
    In jenen Tagen vor dem endgültigen Abschied lernte ich Kronous besser kennen denn je. Seine Selbstlosigkeit und unerschütterliche Seelenstärke riefen meine höchste Bewunderung hervor. Natürlich war er entschlossen, das Schicksal mit den Menschen seiner eigenen Epoche zu teilen, und ihm und Altus waren bereits offizielle Aufgaben auf einem der Raumschiffe zugewiesen worden. Wer auch immer Interesse daran zeigte, erhielt die Auskunft, dass ich, Huno Paskon, allein in einem kleinen Raumgleiter nach Pallas, meinem angeblichen Heimatasteroiden, zurückkehren wollte. Sogar untereinander kamen Kronous und ich nur selten auf die wahre Natur meiner Reise zu sprechen.
    Kronous wies mich gewissenhaft in die Funktionsweise der Zeitmaschine ein, sowohl was die Fortbewegung im Raum als auch jene durch die Zeit betraf. Aber um jeden Irrtum auszuschließen, stellte er eigenhändig alle Bedienelemente für meine Rückreise im Voraus ein. Ich selbst musste nur noch die Schubkraft der kosmischen Strahlen auslösen, und die Maschine würde mich im Jahr 1930 absetzen.
    Der Tag des Aufbruchs kam, als die Raumschiffe startklar für die Evakuierung der letzten Menschen des Planeten waren. Ein furchtbarer und feierlicher Augenblick. Schiff auf Schiff und Flotte für Flotte erhoben sich die länglichen Giganten aus schimmerndem Metall von den auf Eis gebauten Rampen, die sie eingenommen hatten, stiegen über das Polarlicht empor und entschwanden in den kalten, grausamen Abgründen des Alls. Das Schiff, auf dem Kronous Dienst tat, gehörte zu den Letzten, die abflogen. Er und ich standen lange neben der Zeitmaschine und sahen zu, wie die Geschwader den Himmel erklommen. Altus hatte bereits Abschied von mir genommen und war an Bord des großen Raumkreuzers gegangen, der ganz in der

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