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Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Titel: Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Neue. »Du musst es früher oder später ohnehin machen. Allein hast du eine Chance. Ich weiß, dass du es ohne mich schaffen kannst.«
    Jeb sah sie an. »Vergiss es, Jenna. Wir gehen zusammen oder gar nicht.«
    Jenna blickte ihm tief in die Augen. Sie war ganz ruhig, aber über ihren nächsten Satz erschrak Jeb. »Ich gehe nicht mehr weiter. Meine Kräfte sind zu Ende.«
    Er hatte auf diesen Moment gewartet, aber irgendwie hatte er gehofft, sie würde es wenigstens bis zum Wald schaffen. Dort hätten sie ein wenig ausruhen können.
    »Ich werde dich tragen«, sagte er und sprang auf.
    »JEB!«
    Er spürte Zorn in sich aufsteigen. Zorn, der ihm Kraft gab. »Ich kann und werde es. Wenn nötig, schlage ich dich bewusstlos. Mir wäre es allerdings lieber, ich müsste das nicht tun.« Er lächelte sie jetzt aufmunternd an. »Ich werde nicht ohne dich gehen«, sagte er und setzte sich wieder ins Gras.
    Eine Weile schwiegen sie. Jeb spürte, dass Jenna ihn anblickte, aber er sah zu Boden.
    »Bitte«, flehte sie. »Bitte, tu mir das nicht an. Ich möchte nicht schuld an deinem Tod sein.«
    »Dann lass dich von mir tragen.«
    »Verdammt, wieso bist du nur so stur?«
    Jeb grinste nur. Er hatte gewonnen.
    »Aber nur unter einer Bedingung.«
    Er schüttelte den Kopf. »Keine Bedingungen.«
    »Wenn du mich nicht mehr tragen kannst, lässt du mich zurück und rettest wenigstens dein Leben.«
    Er antwortete ihr nicht, stand auf und zog sie auf die Füße.
    »Du musst meinen Rucksack tragen«, sagte er stattdessen.
    »Der Rucksack und ich, wie willst du das schaffen?«
    »Wir brauchen das Zeug darin und so schwer ist er nicht. Außerdem trägst du ihn ja.« Er zog die Situation ins Lächerliche. »So haben wir beide unsere Last zu tragen.« Er drehte sich von ihr weg und beugte die Knie. »Klettere auf meinen Rücken, ich nehme dich huckepack.«
    Jenna schlüpfte in die Tragegurte des Rucksacks, dann legte sie ihre Hände auf Jebs Schultern und zog sich hoch. Jeb schwankte ein wenig, dann hatte er das Gewicht austariert. Aus den gebeugten Knien hochzukommen, war schwerer, als er gedacht hatte. Er stützte sich auf Leóns Speer und zog sich ächzend hoch.
    »Jeb…«
    »Sag jetzt nichts«, schnaufte er.
    Dann machte Jeb den ersten Schritt. Seine Last war schwer. Er biss die Zähne zusammen und marschierte auf den Wald zu.

16.
    Mary war weit zurückgefallen. Sie trottete hinter den anderen her und wurde zusehends langsamer. León ging zurück, bis er auf gleicher Höhe mit ihr war.
    Marys Gesicht glühte vor Anstrengung. Sie schnaufte unablässig, obwohl seit der Trennung von Jeb und Jenna nicht viel Zeit vergangen war.
    »Du musst schneller gehen«, sagte León.
    »Ich gebe mein Bestes.«
    »Das reicht aber nicht.«
    »Und was kümmert dich das? Jenna hast du doch auch zurückgelassen.«
    »Sie war verletzt, das ist etwas anderes. Es gab keine andere Möglichkeit.«
    »Das ist eine Lüge. Du bist ein beschissener Lügner! Wir hätten sie tragen können. Abwechselnd.«
    »Und wären alle dabei draufgegangen.«
    Wütend starrte sie ihn an.
    Wut ist gut. Wut gibt ihr Kraft. Ich muss sie zornig machen.
    »Geh schneller!«, forderte er.
    »Lass mich in Ruhe, León!«
    León machte einen Schritt auf sie zu und sie wich zur Seite aus. »Ich sage es ein letztes Mal, geh schneller oder du wirst den Tag verfluchen, an dem wir uns begegnet sind.«
    »Das tue ich jetzt schon.«
    Er hob die Hand, so als wolle er sie schlagen.
    »Wage es nicht«, zischte Mary.
    León sah den Zorn in ihren Augen. Zufrieden wandte er sich ab. Mary würde ab sofort nicht mehr zurückbleiben.
    »Ich sag’s euch, etwas stimmt nicht mit Jeb«, sagte Kathy zu Mischa und Tian.
    »Wie meinst du das?« Tian strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah sie an.
    »Na, das ganze Gequatsche über das Labyrinth und so.«
    »Du glaubst ihm immer noch nicht?«, fragte Mischa verblüfft.
    »Doch, ich denke, er sagt die Wahrheit, aber es ist nur eben so viel Wahrheit, wie er uns mitteilen will. Irgendetwas verbirgt er vor uns, vielleicht gibt es noch eine weitere Botschaft.«
    »Alles, was er gesagt hat, scheint zu stimmen. Der Stern, Ängste, die uns irgendwie verfolgen. Ich wette, die Tore werden auch dort so sein, wie er es uns versprochen hat«, meinte Mischa.
    »Er hat uns gar nichts versprochen«, zischte Kathy.
    Keiner der beiden anderen reagierte darauf. »Eigentlich lässt er uns im Dunkeln tappen. Habt ihr euch schon mal gefragt, warum er schon vor uns im

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