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Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Lachen der Hyänen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Zacher
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seltsam verzerrt. »Zuerst hat sie mir nicht geglaubt.« Sie lässt meine Hand los und legt ihre an meine Brust, streicht mit dem Finger darüber.
    »Aber als ich ihr von deiner Tätowierung erzählt habe, ist sie ins Grübeln gekommen.« Sie klopft mit den Fingerspitzen auf die vietnamesischen Schriftzeichen unter dem Hemd auf meiner Haut. »Was heißt das eigentlich?«
    »Geheimnis.«
    »Komm, sag schon.«
    Ich denke nicht daran.
    »Sonst sag ich auch nichts mehr.«
    »Bleib erschütterbar und widersteh.«
    Doreen lacht auf und sagt: »Das wird dir auch nichts nützen.« Sie schlägt mir mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. »Als Kitty es noch immer nicht glauben wollte, habe ich ihr von deinem Feuermal auf dem Schenkel erzählt. Da musste sie’s mir glauben.«
    »Und dann?«, frage ich.
    »›Du Schwein!‹, hat sie mich angeschrien. Und mich rausgeschmissen. Von da an wollte sie mich nicht mehr sehen. Ich habe mich tausendmal bei ihr entschuldigt, hab ihr den Anrufbeantworter vollgequatscht, sie mit E-Mails bombardiert. Ich wollte sie nicht verlieren. Aber nichts. Sie hat den Kontakt komplett abgebrochen.« Doreen nimmt erneut meine Hand und legt sie auf ihre übereinandergeschlagenen Beine.
    »Dabei warst du doch das Schwein.«
    »Und weiter?«
    »Was, und weiter?« Sie betont das »Weiter« , als wäre es längst zu Ende.
    »Wie ging es mit Kitty weiter?«
    »Wie ging’s weiter, wie ging’s weiter«, versucht sie mich nachzuäffen. »Wie soll es schon weitergegangen sein.« Ihr Blick sagt mir, dass ich es bereits wissen müsste.
    »Es hat ihr das Genick gebrochen. Dann kam noch die versaute Premiere dazu. Woyzeck , Büchner. Davon hat sie sich nicht mehr erholt. Während der zweiten Vorstellung ist sie auf offener Bühne zusammengebrochen. Ein stationärer Aufenthalt in der Klapse folgte.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Von Laura. Oder besser, von Greta. Die wusste es von Laura.«
    »In welcher Klapse war sie?«
    »Charité, glaub ich.«
    »In der Charité?«
    »Ja.«
    »Das gibt’s doch nicht.« Ich kann es kaum fassen. Ich sehe Doreen an und habe plötzlich das Gefühl, dass sie mehr weiß, als sie sagt. Offenbar sind ihr meine Blicke unangenehm.
    »Was ist?«
    »War Kitty in der Psychiatrie bei Dr. Antonia Wagner-Zander?«
    »Keine Ahnung.«

SIE
    Sie fasst ihm zwischen die Beine, öffnet seine Hose und nimmt seinen Schwanz in den Mund. Er schmeckt ungewaschen, süßlich, nach Vergorenem, nach Fisch und trockenem Urin. Sie leckt, bläst immer schneller wie eine Maschine, bis er kommt. Seine dreckigen Hände sind in ihre Haare gekrallt. Sie schluckt sein Sperma. Der Penner sitzt im dunklen Görlitzer Park auf einer Parkbank, sie kniet davor. Sie riecht seine Alkoholfahne, die versifften Kleider, und hört ihn röcheln.
    Anschließend rauchen sie eine Zigarette zusammen, trinken billigen Wein aus der Flasche und schweigen. Er scheint beschämt. Sie spürt nichts, hört nur das Rauschen der Bäume, als wäre es das Rauschen ihres Blutes. Ab und zu meldet sich die Stimme in ihrem Bauch. Sie erzählt von früher. Von ihr, ihrer Mutter, der Tante, von Hajo und Doreen. Weißt du noch? Sie schüttelt den Kopf, will nichts wissen, nichts hören. Hält sich die Ohren zu. Das Rauschen ist weg. Die Stimme ist noch da.
    Sie sitzen so lange auf der Parkbank nebeneinander, bis er einschläft und zur Seite kippt. Sie steht auf, irrt stundenlang durch den Park, bis der Tag anbricht, immer wieder im Kreis herum, ohne zu wissen, wohin. Irgendwann bleibt sie erschöpft auf der Betonterrasse des abgetragenen Pamukkale-Brunnens sitzen und schläft ein. Als ihr am Morgen ein streunender Hund durchs Gesicht schleckt, wacht sie auf. Sie kann sich an nichts mehr erinnern. Nur der Geschmack im Mund fühlt sich eklig an.
    Ein anderes Mal spricht sie am S-Bahnhof Neukölln einen ausländisch aussehenden Mann an. Sie fragt, ob er sie schön fände. Er scheint nicht zu verstehen, hebt die Schultern und will wissen, was sie von ihm wolle. Sie nimmt seine Hand und legt sie sich auf die Brust. Nicht weit von der S-Bahn-Haltestelle entfernt, im Hinterhof eines Reifendienstes, lässt sie sich von ihm vögeln, von hinten, an einen Stapel alter Autoreifen gelehnt, so lange, bis ihr Tränen über die Wangen laufen. Anschließend schlägt er sie ins Gesicht. »Du verfickte Nutte!«, sagt er.
    Sie lacht, spuckt ihn an und schreit, hysterisch und so laut sie kann: »Du Schwein! Du dreckiges Schwein!« Sie schreit es so lange, bis er

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