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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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zusammen.«
    »Diskretion«, murmelten, brummelten und knurrten alle, als sie aufstanden und das Zimmer verließen.

Freitag, 7. Oktober, 13.15 Uhr
    Jenna saß im Wartezimmer der Intensivstation, als die Pressekonferenz übertragen wurde. Sie sprang auf die Füße, hastete zum Bildschirm und strengte sich an, um trotz des leise gedrehten Tons Stevens Worte zu verstehen.
    Er wirkte stark. Zuversichtlich. Und sehr, sehr müde.
    »Leider müssen wir bestätigen, dass ein drittes Mädchen vermisst wird«, sagte er, sobald die anwesenden Reporter zur Ruhe gekommen waren. »Der Name des Opfers bleibt bis auf weiteres unter Verschluss. Ich kann Ihnen nur sagen, dass es sich um eine sechzehnjährige Schülerin handelt.«
    »Auch eine Cheerleaderin?«, fragte ein Reporter.
    »Ja«, antwortete Steven. »Dennoch müssen wir
alle
jungen Frauen bitten, besonders vorsichtig zu sein. Die Gefahr ist sehr real.«
    Jennas Magen zog sich zusammen. Die armen Mädchen. Der arme Steven, der sich mit dem Fall beschäftigen musste. »Gibt es bereits Verdächtige?«, rief ein anderer Reporter.
    »Die Ermittlungen laufen. Ich kann Ihnen nur so viel verraten: Der Täter hält sich für ausgesprochen clever. Und ich denke, er wird ein wenig zu selbstgefällig. Daher wird er bald einen Fehler machen, und dann kriegen wir ihn.« Steven sah direkt in die Kamera. »Wir kriegen ihn.« Er wandte sich wieder an die Presse. »Das war’s, meine Damen und Herren.«
    Jenna, die sich unbedingt beschäftigen musste, ging in Caseys Zimmer, wo Ned saß und Caseys bleiches Gesicht anstarrte. »Sieh zu, dass du was zu essen kriegst, Ned. Ich bleibe so lange bei ihr.«
    Ned schüttelte den Kopf. »Ich hab keinen Hunger. Aber ich freu mich, wenn du mir Gesellschaft leistest.«
    Also setzte Jenna sich neben ihn, um mit Ned Wache zu halten, doch ihre Gedanken waren bei Steven, der diese Mädchen beschützen wollte. Wie groß waren die Chancen, dass er es schaffte? Und wie hatte die Welt nur so völlig aus dem Ruder laufen können?

Freitag, 7. Oktober, 17.30 Uhr
    Neil traf Thatcher im Besprechungsraum, wo er auf die Bilder der Mädchen an der Tafel starrte. Widerwillig musste er sich eingestehen, dass der Mann es sich nicht leicht machte. »Ich dachte, Sie wären längst zu Hause«, sagte Neil.
    »Ich fahre gleich. Ich habe nur gerade überlegt, ob unser Bürschchen die Pressekonferenz schon gesehen hat.«
    »Und was er tut, wenn dem so ist?«
    Thatcher nickte. »Ja. Ich will ihm auf die Zehen treten, aber ich will kein weiteres ›Danach‹-Foto.«
    Darauf gab es im Grunde nichts zu sagen, deshalb enthielt sich Neil eines Kommentars. »Haben Sie schon für Jennas Schutz gesorgt?«
    Thatcher versteifte sich. »Heute besteht keine Notwendigkeit dazu. Sie bleibt bei Casey im Krankenhaus.«
    »Ich weiß, aber was ist mit morgen? Falls sich Rudy tatsächlich als Parker erweist, könnte sie in Gefahr sein.«
    Ich weiß?
Steven wandte sich um. Sein Puls begann zu jagen. »Daran habe ich durchaus gedacht«, erwiderte er gepresst. »Aber ich würde gerne wissen, woher Sie wissen, dass sie im Krankenhaus bleibt.«
    Davies hielt seinem Blick stand. Selbstgefälliger Mistkerl. »Ich bin vorhin im Krankenhaus vorbeigefahren, um mich nach ihrer Freundin zu erkundigen.« Er zog eine Braue hoch. »Eine Form der Höflichkeit, die beruflichem Interesse entspringt.«
    Steven biss die Zähne zusammen. Berufliches Interesse.
Und wovon träumst du nachts, Davies?
»Aha.«
    Davies nickte. »Tja. Ich wollte außerdem wissen, wie sie sich hält.«
    Dieser elende
… Steven kannte das Leuchten in Davies’ Blick. Er sah es jedes Mal, wenn er in den Spiegel blickte. »Sie sind also nicht nur ein Ausbund an Zurückhaltung, sondern auch die Mutter Teresa von Seattle?«
    Davies spannte die Kiefer an. »Soll ich das als Beleidigung auffassen?«
    Steven zuckte mit den Schultern. »Das können Sie sehen, wie Sie wollen. Lassen Sie einfach nur Jenna in Ruhe.«
    Davies verengte die Augen, und Steven fuhr durch den Sinn, dass sie beide sich benahmen wie Ziegenböcke, die sich mit gesenkten Köpfen zum Kampf bereit machten. »Ist das ein Befehl?«, fragte Davies ruhig.
    »Auch das können Sie sehen, wie Sie wollen. Lassen Sie sie in Ruhe.«
    »Was ist mit morgen Abend? Wie wollen Sie da für Ihre Sicherheit sorgen?«, wiederholte Davies, und Steven schob die geballten Fäuste in die Taschen.
    »Machen Sie sich keine Gedanken wegen Jenna, Detective. Ich werde dafür sorgen, dass sie nicht in

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