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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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für mich war es damals am schlimmsten, wieder in unsere Wohnung zurückzukehren, nachdem er weg war. Seine Sachen durchzusehen. Zu wissen, dass er sie nicht mehr brauchte.«
    »War das die Wohnung, in der du jetzt noch wohnst?«
    »Nein. In die bin ich eingezogen, nachdem ich all diese Dinge erledigt hatte.« Sie nahm einen Schluck Bier. »Adams Schwester wollte, dass ich bei ihr wohne.« Sie schauderte. »Aber das wäre schief gegangen.«
    Er schob ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ist Adam im Krankenhaus gestorben?«
    »Nein. In einem Hospiz.«
    »In dem, zu dem du immer sonntags gehst? Nicky hat mir gesagt, dass Jim ein Therapie-Hund ist. Er war schwer beeindruckt.«
    »Ich gehe nur einmal im Monat hin. Und ich schwöre, das ist der härteste Job, den ich je gemacht habe.«
    Aber sie machte ihn. Hier saß eine Frau, die sich nicht unterkriegen ließ. Er hob ihr Kinn und sah ihr in die Augen. »Ich bin auch schwer beeindruckt.«
    Sie lächelte ein wenig gequält. »Dann bist du genauso leicht zu täuschen wie Nicky.« Sie zuckte wieder die Achseln. »Ich bin nichts Besonderes. Ich habe nur getan, was getan werden musste. So wie du, als deine Frau dich mit drei Kindern allein ließ. Das muss extrem hart gewesen sein.«
    O ja, aber nicht auf die Art, wie sie es dachte. Am härtesten war es gewesen, so zu tun, als ob man um eine Frau trauerte, die man inzwischen hasste. Wie oft hatte er seine Söhne angesehen und sich klar gemacht, dass er ihnen, wenn Melissa nicht umgekommen wäre, hätte erklären müssen, warum sie keinen aus ihrer Familie genug geliebt hatte, um zu bleiben. Mike hatte in den meisten Streitfragen Recht, aber nicht in diesem Fall. Niemandem wäre damit gedient gewesen, wenn Steven seinen Söhnen die Wahrheit gesagt hätte. »Ja«, sagte er schließlich. »Das war hart.« Er nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche. »Komm, erzähl mir doch mal von unseren zukünftigen Verabredungen. Wo möchtest du gerne hingehen?«
    Jenna war nicht entgangen, dass er das Thema zu wechseln versuchte; sie hatte den finsteren Schatten gesehen, der eben über sein Gesicht gehuscht war. »Ich weiß nicht«, sagte sie schelmisch. »Hawaii wäre nicht schlecht.« Überrascht zog er die Brauen hoch. »Ich mach doch nur Witze«, sagte sie hastig. »Im Grunde genommen bin ich absolut anspruchslos. Bier und Chicken Wings sind völlig okay.«
    »Ich war noch nie in Hawaii«, sagte er nachdenklich.
    Jenna verdrehte die Augen. »Hallo. Ich hatte es nicht ernst gemeint. Wer kann sich schon so einen Kurztrip leisten.« Steven nippte an seinem Bier. »Ich zum Beispiel.«
    Sie sah ihn misstrauisch an. »Was soll denn das heißen? Cops verdienen nicht so viel Geld, das ist allgemein bekannt.«
    Er grinste, wodurch sich kleine Fältchen in seinen Augenwinkeln bildeten und ihr Herz Purzelbäume zu schlagen begann. »Ich bin kein ordinärer Cop. Ich bin Special Agent.«
    Jenna knüllte eine Serviette zusammen und warf sie ihm an den Kopf. »Und woher kriegen Sie all die Extra-Kohle, Mr. Special Agent?«
    Er zuckte die Achseln. »Meine Frau wurde durch einen betrunkenen Autofahrer getötet. Die Versicherungsgesellschaft war sehr daran interessiert, eine außergerichtliche Regelung zu finden. Aber wie dem auch sei – ich werde wahrscheinlich nicht lange genug freinehmen können, um nach Hawaii zu fliegen.«
    »Wie lange ist es her, dass du Urlaub gemacht hast?«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das eigentlich keins war. »Als Nicky noch ein Baby war, sind wir mit den Jungs mal ans Meer gefahren.«
    Jenna runzelte die Stirn. »Du hast seit fünf Jahren keinen Urlaub mehr gehabt?«
    »Eher seit sechs.«
    Jenna starrte an die Decke. »Und du wunderst dich, dass du gestresst bist.« Sie richtete ihren Blick wieder auf ihn. »Eine unserer Verabredungen wird also ein Urlaub sein.«
    Er lächelte. »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich. Erinnerst du dich, dass ich dir mal von meinem Freund Mark erzählt habe?«
    »Dein Karate-Meister.«
    »Ja. Er und seine Frau haben ein kleines Strandhaus auf den Outer Banks.« Sie klimperte mit den Wimpern. »Wir fahren dorthin, wenn du beschließt, dass wir uns über das Händchenhalten und Küsschengeben hinauswagen können.«
    Der Ausdruck seiner Augen veränderte sich schlagartig, und sie hätte ihn am liebsten aufgefressen. »Vielleicht habe ich das ja schon beschlossen.«
    Sie schluckte und spürte, wie ein herrlich prickelndes Ziehen zwischen ihre Beine fuhr und sie feucht wurde.

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