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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wie sie verletzt und verängstigt wie ein verwundetes Tier durch ihre eigene Wohnung kroch, und ihm wurde beinahe schlecht bei dem Gedanken. Dafür allein würde dieses Schwein büßen.
    Kent tauchte mit fragendem Gesichtsausdruck im Türrahmen auf. »Jenna, hatten Sie eine Decke auf dem Bett?«
    Sie starrte ihn mit leerer Miene an, und Steven glaubte schon, dass sie nicht antworten konnte. Dann fuhr sie sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Er hat sie mir weggezogen. Und auf den Boden fallen lassen.«
    Stevens Blick schoss angstvoll zu dem Sanitäter. »Hat er sie –«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie sagt Nein und nichts deutet darauf hin, dass es anders war.«
    »Er … er wollte«, sagte Jenna mit bebender Stimme, »er … hat mich angefasst. Mit Handschuhen. Aber dann hat er aufgehört und einen Behälter aufgemacht.« Sie hielt inne und ihr Blick wurde klar. »Es hörte sich an wie Ihr Koffer«, fuhr sie fort und deutete auf die Tasche des Sanitäters. »Wie Sie gerade die Verschlüsse zusammengefügt haben und zuschnappen ließen. Nur, dass er den Koffer geöffnet hat. Und dann war plötzlich Jean-Luc da. Sie haben gekämpft, und er hat geschrien. Und dann hat Jean-Luc …« Sie brach ab und sah zur Seite.
    »Wenn er eine Chance hat, dann mit Wendy«, sagte Kent nüchtern, und Jenna sah ihn dankbar an.
    Kent senkte die Stimme und wandte sich an Steven. »Da ist keine Decke mehr. Ich könnte mir vorstellen, dass der Hund ihn fest genug gebissen hat, dass die Wunde blutet. Wahrscheinlich hat er versucht, mit der Decke die Blutung zu stillen. Wendy sieht sich gerade die Zähne des Hundes an.«
    Steven konnte es selbst kaum glauben, als seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen. »Du wirst den Machern von
Law and Order
Lizenzgebühren zahlen müssen, wenn das so weitergeht.«
    Kent legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. »Es geht ihr gut, Steven.« Er warf dem Sanitäter, der interessiert herübersah, einen Blick zu. »Muss sie ins Krankenhaus?«
    »Nein. Ich habe die Wunde geklammert und ihr ein Antibiotikum gespritzt. Ihr Arzt sollte es sich mal ansehen, aber das hat Zeit bis morgen.«
    Kent drückte noch einmal Stevens Schulter. »Dann bring sie zu dir nach Hause und trink einen, um die Nerven zu beruhigen. Wir schaffen das Meeting morgen auch mal ohne dich.« Steven strich Jenna über die Wange. »Ich packe dir eine Tasche.«

Montag, 10. Oktober, 8.00 Uhr
    Die Teammitglieder sahen ihn finster an, als er am nächsten Morgen eintrat. Dann begannen alle gleichzeitig auf ihn einzuschimpfen.
    »Du solltest doch zu Hause bleiben«, sagte Lennie vorwurfsvoll.
    »Was zum Teufel hast du hier zu suchen?«, fragte Sandra.
    »Steven«, seufzte Nancy.
    »Ich hab dir doch gesagt, wir schaffen das schon allein«, meinte Kent und klang dabei ein wenig gekränkt.
    »Steven, du bist ein Idiot«, murmelte Harry.
    »Geh nach Hause«, befahl Liz.
    Meg sah ihn ohne Überraschung an, und auch Davies schwieg. Er saß am Ende des Tisches und beobachtete die Szene ohne sichtliche Regung.
    Steven nahm Platz und sah nacheinander seinen Chef, sein Team und seinen »Kollegen« aus dem Westen an.
    Und dachte an die vorangegangene Nacht. Jennas entsetztes Gesicht, das Blut auf ihrem T-Shirt. Die schwer verletzten Hunde. Blut auf dem Bett. Direkt neben dem tiefen Einstich in der Matratze. Er schloss die Augen und schauderte. Beinahe hätte er sie verloren.
    Er schlug die Augen auf und sah, dass die anderen ihn besorgt musterten. »Ich will ihn haben«, sagte er schlicht. »Ich will ihn wegschließen. Ich will den Schlüssel irgendwo auf dem Meer ins Wasser werfen, sodass er nie wieder Tageslicht sieht.« Er warf Liz einen Blick zu. »Ganz legal natürlich.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Natürlich.«
    Steven lehnte sich in seinem Stuhl zurück »Also, Leute. Wo stehen wir?«

Montag, 10. Oktober, 8.00 Uhr
    Er ließ sich vorsichtig auf dem einzigen Stuhl in der Scheune nieder. »Verdammte Köter.«
    Er zuckte zusammen, als er den Druckverband löste und die Wunde am Oberschenkel mit Peroxid abtupfte, das er sich in einem Drugstore an der Grenze zu Virginia besorgt hatte. Gut für ihn, dass es Läden gab, die vierundzwanzig Stunden geöffnet hatten. Er konnte schlecht ins nächstbeste Krankenhaus marschieren. Er dachte nicht daran, es Thatcher so leicht zu machen.
    Er wusste aus Erfahrung, dass er in ungefähr einer Woche wieder in Ordnung sein würde. Vor Jahren hatte ihn ein Hund, den er nicht

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