Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
richtig zusammengeschnürt hatte, gebissen, bevor er ihm den Bauch aufschneiden konnte, und damals hatte er die Wunde auch selbst versorgt. Aus diesem Erlebnis hatte er gelernt, dass man eine Bissverletzung sauber und trocken halten und sie mit antibiotischer Salbe behandeln musste. Und dass man einen Hund niemals aufschneiden durfte, bevor man nicht die Haltbarkeit der Fesseln penibel überprüft hatte.
    Nach dieser Nacht konnte er behaupten, noch zwei sehr wertvolle Lektionen gelernt zu haben: Nimm niemals an, dass es nur einen Hund gibt, nur weil du nur einen gesehen hast. Und mache nie, nie, nie mehr Hausbesuche.
    Das nächste Mal würde er Miss Marshall hierher bringen. Hier, wo er alles um sich hatte, was er brauchte.
    Er hinkte zum Tisch, auf dem die hübsche Alev in embryonaler Haltung lag. Sie war dehydriert und hatte seit Tagen nichts gegessen. Sie würde nicht mehr lange durchhalten, also sollte er die Zeit, die er noch hatte, nutzen.
    Er seufzte, als er erneut an die ärgerlichen Ereignisse der vergangenen Nacht dachte.
    Keine Sorge. Betrachte es als Übungslauf. Es gibt immer ein nächstes Mal.

Montag, 10. Oktober, 8.15 Uhr
    Steven rieb sich die pochenden Schläfen. »Also haben sowohl Rudy als auch sein Vater ein Alibi für die Nacht?«
    »Geliefert durch eines von unseren Überwachungsteams«, sagte Lennie trocken. »Schön, nicht wahr?«
    »Zum Kotzen«, bemerkte Steven ebenso trocken. »Das heißt?«
    »Das heißt, dass jemand anderes gestern Nacht in Jennas Wohnung war«, sagte Harry. »Wahrscheinlich einer von Lutz’ Fußballfreunden. Wir haben ja die Namen der Leute, die Pullman wegen der Bremsen befragt hat. Die werden wir uns noch einmal genauer ansehen.«
    »Und wer immer es war, wird eine hässliche Bisswunde haben«, sagte Kent zufrieden.
    Steven sah ihn an.
»Bitte
sag mir, dass ihr was in Jean-Lucs Zähnen gefunden habt.«
    Kents Augen funkelten hinter den dicken Brillengläsern, als er nickte. »Wendy hat die Probe mitgenommen, und es ist ein Traum. Das Labor sagt, dass wir einen guten genetischen Abdruck bekommen.«
    Danke,
betete Steven stumm. An Kent gewandt, sagte er. »Gute Arbeit. Gib das bitte auch an Wendy weiter.«
    »Trotzdem haben wir noch immer nicht genug, um Lutz hierher zu zitieren«, sagte Lennie, wodurch er die Freude aller empfindlich dämpfte.
    Steven seufzte. »Nein.«
    »Und nun weiß er auch noch, dass wir ihn im Auge haben«, fügte Lennie hinzu.
    Steven verzog das Gesicht, als er sich an das unangenehme Gespräch mit dem Bürgermeister am Tag zuvor erinnerte. Und war gleichzeitig dankbar, dass er angeordnet hatte, die Überwachung dennoch fortzusetzen. Wenigstens wusste er jetzt, wer vor sieben Stunden
nicht
versucht hatte, Jenna umzubringen. »Er glaubt, dass wir das wegen der Bremsleitungen machen.«
    »Aber wenn ich William Parker wäre, der sich als Rudy Lutz ausgibt, dann denke ich spätestens jetzt, dass sie hinter mir her sind«, meinte Meg nachdenklich. »Ich werde also mein Verhalten ändern.«
    Davies meldete sich zu Wort. Es war das Erste, was er an diesem Morgen sagte. »Und wie?«
    »Kommt drauf an, wie sicher er sich fühlt. Entweder lässt er es ab jetzt sein oder dreht noch einmal richtig auf.«
    Davies verdrehte die Augen. »Sehr hilfreich.«
    Meg runzelte die Stirn. »Tja, es ist doch Ihr Bursche. Wie wär’s, wenn Sie ein paar gute Ideen beisteuern würden?«
    Davies stand auf, ging an die Tafel und betrachtete die Bilder von Samantha Eggleston. »Damals in Seattle, als er noch fünfzehn war, war er anders. Er hat Cheerleader entführt, hat sie rasiert und sie abgestochen, aber er hatte noch keinen Sinn für Stil.«
    »Stil«, wiederholte Lennie halb verwirrt, halb verärgert.
    »Ja, Stil. Ich meine, sehen Sie sich doch an, wie er sie drapiert. Die Hände wie im Gebet gefaltet, die Tätowierung.« Er versetzte der Tafel mit dem Handrücken einen Schlag. »Das Zeichen, verdammt noch mal. Er spielt ein gottverdammtes Spiel. In Seattle damals hat er sie nicht tagelang irgendwo versteckt. Sie wurden vermisst, und spätestens achtundvierzig Stunden später fanden wir sie. Und er legte sie nicht auf Lichtungen ab, die man höchstens aus der Luft finden konnte, sondern auf Parkplätzen oder Fußballfeldern.«
    »Aber er wollte auch damals schon, dass die Opfer gefunden werden. Er wollte auch damals allen mitteilen, dass sie getötet worden waren. Aber ich weiß, was Sie meinen. Er hat sich gesteigert. Er tötet nicht nur schneller hintereinander, er

Weitere Kostenlose Bücher