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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wahrgenommen hatte, machte sie nun deutlich Stevens Stimme aus. Eine weitere Pressekonferenz! Sie hielt den Atem an, bis sie verstand, dass kein weiteres Mädchen entführt worden war.
    Sie dachte an die vergangene Nacht zurück. Er war bei ihr gewesen, wach geblieben und hatte sie festgehalten, bis sie zu zittern aufgehört hatte und ein wenig ruhiger geworden war. Dann war er aufgestanden, hatte geduscht und war losgezogen, um Monster zu fangen. »Er sieht so müde aus, Casey. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    Casey tätschelte ihre Hand und schwieg.

Montag, 10. Oktober, 14.20 Uhr
    Er runzelte die Stirn und verstaute die Flasche mit Peroxid in dem Schrank, in dem auch die Chemikalien seiner Dunkelkammer lagerten. Niemand betrat jemals die Dunkelkammer, und wenn es doch einmal einer täte, würden alle braunen Flaschen gleich aussehen. Thatcher hatte offenbar beschlossen, den Einsatz zu erhöhen. Und war dabei ein wenig persönlich geworden. Mit voller Absicht, nahm er an. Er fletschte die Zähne im Spiegel der Schranktür und war beinahe enttäuscht, keine Reißzähne zu sehen.
    Er verdrehte die Augen. Nicht alle Monster hatten Reißzähne. Billiges Klischee. Traurig, dass Thatcher auf so etwas zurückgriff. Er hatte mehr von ihm erwartet.
    Er lächelte sein Spiegelbild freundlich an. Nein, er hatte weder Reißzähne noch Klauen. Er hatte Messer, sehr, sehr scharfe Messer, die sogar noch besser funktionierten.

Montag, 10. Oktober, 15.00 Uhr
    Sie hieß Evelyn mit Vornamen. »Kasselbaum, Evelyn« stand auf der Karte an der Tür des Krankenzimmers, in dem sie lag. Sie war noch nicht bei Bewusstsein, aber ihr Zustand war stabil. Jenna holte tief Luft und schob die Tür auf. Drinnen blieb sie stehen. Am Fenster stand eine Gestalt mit hängenden Schultern. Seth.
    Er wandte sich um, und sein Blick wanderte zu ihrem Hals, der durch den Rollkragen verhüllt wurde. Jenna sah Angst und Sorge in seinem Blick. Er wusste Bescheid. Und er war gekränkt.
Ich hätte es ihm selbst sagen müssen,
dachte Jenna.
    »Ich bin okay, Dad«, sagte sie leise. »Wirklich.«
    Er schwieg.
    »Es tut mir so Leid. Ich wollte doch nur nicht, dass du dir Sorgen machst.«
    Er sagte noch immer nichts. Doch sein Adamsapfel arbeitete, als ob er Tränen zu unterdrücken versuchte, und Jenna begriff, wie sehr sie ihn tatsächlich verletzt hatte. Es war höchste Zeit, ein paar Dinge ins Reine zu bringen.
    »Adams Wagen ist Schrott. Totalschaden. Letzten Donnerstag.« Er zuckte zusammen und wurde noch eine Spur blasser. Sie holte Luft. »Casey ist den Wagen gefahren und eine Böschung hinuntergekracht. Sie ist beinahe gestorben.« Sie machte eine kleine Pause, bevor sie fortfuhr. »Die Bremsleitungen waren durchtrennt worden. Ich war diejenige, die es hätte treffen sollen.«
    Seth ließ sich vorsichtig auf einen Stuhl neben Mrs. Kasselbaums Bett nieder. Er zitterte.
    Jenna durchquerte das Zimmer und ging neben seinem Stuhl in die Hocke. »Ich hätte es dir sagen müssen. Es tut mir Leid. Ich wollte nicht—«
    »Dass ich mir Sorgen mache?« Seths Lächeln war bitter und nicht echt. »Ich dachte, das hätten wir bereits letzte Woche geklärt. Ich dachte, du würdest mir vertrauen und mich anrufen, wenn du in Schwierigkeiten steckst.«
    Jenna öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Seth seufzte. »Du bist so verdammt unabhängig. Du meinst, du kannst mit allem und jedem allein fertig werden. Du triffst Entscheidungen für andere, Jen. Und dazu hast du kein Recht. Du hältst dich für Superwoman und glaubst, dass du alles so hinbiegen kannst, bis es für dich passt.« Er schloss die Augen. »Und damit nimmst du uns allen die Chance, uns um dich zu kümmern.«
    Sie wusste noch immer nicht, was sie sagen sollte.
    »Ich habe Adam ein Versprechen gegeben«, fuhr Seth fort, ohne die Augen zu öffnen. »Ich musste ihm versprechen, dass ich auf dich aufpasse. Dass ich dafür sorge, dass niemand dir etwas tut. Und ich musste ihm versprechen, dir nichts davon zu sagen, weil du …« Er stieß bebend die Luft aus. »Weil du mir dann aus dem Weg gehen würdest, sagte er. Du seiest daran gewöhnt, selbst auf dich aufzupassen und niemandem zu erlauben, etwas für dich zu tun. Woher kommt das, Jenna?«
    Jenna schüttelte den Kopf. Adam hatte Recht gehabt. »Ich weiß nicht.«
    Seth schlug die Augen auf, und Jenna sah Müdigkeit und Schmerz darin. »Er meinte, es läge daran, dass du in der Kindheit niemals Liebe und Vertrauen

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