Das Laecheln Deines Moerders
stemmte sich hoch, und Steven spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Das war es, was er am meisten vermisste; vor seiner Entführung war sein jüngster Sohn stets sehr großzügig mit Zärtlichkeiten gewesen. Er breitete die Arme aus, und nach einem langen Augenblick des Zögerns schmiegte sich Nicky an seine Brust und versuchte vergeblich, den breiten Rücken seines Vaters zu umfassen. Steven drückte ihn fest an sich, sog tief die Luft ein und genoss das wunderbare Gefühl, auf das er so lange hatte verzichten müssen. »Ich hab dich so lieb, Nicky«, flüsterte er. Wieder einen Moment des Zögerns. Dann: »Ich hab dich auch lieb, Daddy.«
Steven blickte zu Jenna, die die Fingerspitzen auf die Lippen gepresst hatte und nicht einmal zu verbergen versuchte, dass sich ihre blauen Augen mit Tränen füllten. Und mit plötzlicher Klarheit erkannte er, dass er auch sie liebte.
Nicky wand sich in seinen Armen, und Steven ließ ihn los. »Aua«, sagte der Junge mit einer spaßigen Grimasse, und beide lachten, wie Nicky es bezweckt hatte.
Steven kam auf die Füße, während Jenna sich mit Nickys Schlafsack beschäftigte und ihn wieder zuzog. Er streckte die Hand aus, zog sie hoch und legte einen Arm um ihre Taille. »Gute Nacht, Nicky.«
Nicky rollte sich auf die Seite. »Nacht, Daddy. Nacht, Jenna.«
Mittwoch, 12. Oktober, 00.30 Uhr
E s war schon nach Mitternacht, als Steven ins Gästezimmer schlüpfte und die Tür hinter sich schloss. Jenna saß im Bett und las, und sie fuhr erschreckt hoch. Furcht trat in ihre Augen, bevor sie erkannte, dass er es war und sie sich keinesfalls in Gefahr befand.
»Tu das nicht noch mal«, sagte sie leise, entspannte sich jedoch dann. »Kannst du auch nicht schlafen?«
Er schüttelte den Kopf und setzte sich neben sie aufs Bett. »Ich habe an dich gedacht. Wollte dich fühlen.« Er ließ seine Hand über ihren Arm gleiten. »Musste dich fühlen.«
»Mir geht’s gut«, sagte sie. »Wirklich.«
»Ich weiß. Denke ich wenigstens.«
Sie nahm seine Hand und führte sie an die Lippen. »Steven, was ist heute passiert?«
Er schüttelte den Kopf, während er sich wünschte, ihr alles erzählen zu können und dadurch die Bilder aus seinem Gedächtnis zu löschen, aber das war unmöglich. Er legte seine Wange in ihre Hand und ließ sich von der Wärme der Berührung trösten. »Das war das Schlimmste, was ich je gesehen habe«, flüsterte er heiser. »Mein Gott, Jenna.«
Sie streichelte seine Wange. »Es tut mir so Leid, Steven. Für dich, für die Eltern.«
»Für das nächste Opfer.«
Sie schüttelte den Kopf. »Du wirst ihn erwischen.«
Er holte tief Luft, versuchte, die Bilder zu tilgen, sie im Kopf zu übermalen, aber er wusste, dass es nicht funktionieren würde. Er nahm ihr Buch auf der Suche nach einer Ablenkung und landete einen Volltreffer.
»Captain Unterhose?«
Er lachte. »Was liest du denn da?«
»Es soll beim Einschlafen helfen«, sagte sie reuig. »Aber es scheint nicht zu klappen.« Sie strich mit der Fingerspitze über seine Lippen. »Gibt es denn nichts, was ich tun kann, um deine Gedanken auf etwas Schöneres zu lenken?«
Er beugte sich vor und küsste sie zärtlich. »Doch, da gibt es was.«
»Sag es.«
»Schlaf mit mir.«
»Darum musst du mich nicht bitten.«
Aber er schüttelte den Kopf und nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Heute Nacht will ich dich lieben. Langsam. Wie ich dich noch nicht geliebt habe.«
»Steven, ich –«
»Sch.« Er zog ihr das T-Shirt über den Kopf und ließ es auf den Boden fallen. »Leg dich einfach hin und lass mich dich lieben. Bitte. Ich brauche es.«
Er presste seine Lippen auf ihre und drückte sie sanft in die Kissen zurück, folgte ihr, schob sich behutsam auf sie. Liebkoste ihren Mund, als wollte er nichts anderes tun, als hätte er dazu alle Zeit der Welt. Sie bog sich ihm entgegen, doch er drückte sie wieder nieder. »Nein. Nicht so schnell. Nicht heute Nacht.«
Er wanderte mit den Lippen ihren Hals abwärts und hielt an dem Pflaster auf der Wunde an. Dann küsste er ihre Kehle direkt unterhalb der Wunde, mit der ein verrückter Halbwüchsiger sie zu töten versucht hatte. Er küsste die Rundung beider Brüste und wünschte sich ein ganzes Leben, um sie nur dort zu liebkosen. Er ließ die Zunge erst an der Unterseite einer Brust entlanggleiten, dann an der anderen, während sie sich wieder, unwillkürlich, gegen ihn presste. Minuten später wand sie sich unter ihm, die Nippel nass und hart von seiner
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