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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Jahren, die wir verheiratet waren, habe ich nie eine andere angefasst.«
    Brad sah ihm in die Augen. »Ich glaube dir.«
    Steven atmete erleichtert aus. »Deine Mutter war einfach nicht glücklich, Brad. Also beschloss sie zu gehen. Ich hatte keine Ahnung, dass es so enden könnte.«
    »Und was hättest du getan, wenn du es geahnt hättest?«
    »Ganz ehrlich – ich weiß es nicht. Aber ich bereue nicht, dass ich euch die Wahrheit verschwiegen habe. Ich hätte alles getan, um euch diesen Schmerz zu ersparen.«
    »Also hast du alles mit dir allein ausgemacht?«
    »Ja.«
    »Bist du nicht auf den Gedanken gekommen, dass wir dir hätten helfen können, Dad?«, fragte Brad, und seine Stimme bebte. »Dass wir dir vielleicht Trost hätten spenden können?«
    »Nein«, antwortete Steven wahrheitsgemäß. »Ich wollte euch einfach nicht damit belasten.«
    »Es belastet mich mehr, wenn ich erkennen muss, dass du mir nicht vertraust.« Er schaute weg. »Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht …«
    »Schon gut, mein Junge. Ich weiß, dass ich auch Jenna hätte vertrauen müssen, aber ich habe es nicht getan, und nun ist sie weg.«
    »Du findest sie, Dad, das weiß ich.« Brad zögerte, dann legte er seinem Vater eine Hand auf die Schulter. »Und wenn du sie gefunden hast, kommt sie auch zu uns zurück.«
    Steven schluckte, schob die Hand in die Tasche und betastete Adam Llewellyns Ring. Er hoffte gegen alle Vernunft, dass sein Sohn Recht hatte. »Du scheinst dir da ja sicher zu sein.«
    Brad nickte. »Sie macht sich sehr viel aus dir. Das kann jeder sehen. Es hat mir sehr wehgetan, dass du mir die Wahrheit nicht anvertraut hast, aber hier bin ich. Ich bin zu dir zurückgekommen. Weil … weil ich dich liebe, Dad. Und sie wird genauso zurückkommen.«
    Steven kämpfte gegen die Emotion an, doch diesmal gelang es ihm nicht, und der Schluchzer brach aus ihm heraus, als Brads Arme sich um ihn schlangen, ihn hielten, ihn an sich drückten. »Ich habe solche Angst«, flüsterte Steven. »Ich habe solche Angst, dass er ihr etwas antut. Dass er sie umbringt wie die anderen.«
    Brad hielt ihn fest. »Du kriegst sie zurück. Wir müssen fest daran glauben.«
    Steven holte tief Luft und richtete sich auf. Mit den Handflächen wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. »Wir müssen tapfer sein.«

Freitag, 14. Oktober, 23.30 Uhr
    Er hatte ihr die Haare abgeschnitten.
    Sie war noch geschwächt von den letzten Träumen, die er ihr beschert hatte, diesmal Träume von zischelnden, giftigen Schlangen. Sie war schreiend und keuchend aufgewacht, aber sie war noch immer gefesselt. Und erst als sich ihr Herzschlag wieder etwas beruhigt hatte und sie zu Atem gekommen war, bemerkte sie, dass ihre Haare weg waren.
    Ihre Haare waren ab. Er hatte sie bis auf einen halben Zentimeter abgeschnitten. Als ihr Blick sich klärte, hatte er ihr den Rasierer gezeigt, mit dem er ihr den Kopf kahl rasieren würde. Und nun … spielte er mit ihrem Haar.
    Sie sah zu, wie er es auf den Arbeitstisch legte und zu flechten begann. Beinahe zärtlich.
    »Warum, Josh?«, fragte sie, wobei sie versuchte, die Autorität einer Lehrerin in ihre Stimme zu legen. »Warum nimmst du uns unser Haar weg?«
    Er warf ihr einen Blick zu und zuckte die Achseln. »Oh, das ist eigentlich ein bisschen peinlich. Eine Art freudsche Handlung.«
    Jenna kämpfte gegen die Übelkeit an, die in ihr aufstieg. »Du magst die Haare deiner Mutter?«
    »O ja. Meine Mutter hat absolut traumhaftes Haar. Ich habe mal gehört, wie mein Vater sagte, das sei ihr größtes Plus. Früher hat sie es jeden Abend gebürstet. Hundert Striche.« Er ließ seine Hand über den dicken Zopf aus Jennas Haar gleiten. »Ich habe immer gerne zugesehen, wie sie es geflochten hat. Und das war es auch, was mir an Ihnen zuerst aufgefallen ist. Ihr Haar. Ich saß in der Klasse und habe mir immer gewünscht, dass ich es hätte flechten dürfen. Ich hatte vor, es zu bürsten und zu flechten, wenn ich Sie endlich bei mir hatte.«
    »Wenn du mich endlich bei dir hattest«, wiederholte sie. »Aber jetzt hast du es abgeschnitten.«
    Er zog die Brauen zusammen. »Das sind Sie selber schuld. Ich hatte vor, Sie nach dem Abitur wegzubringen. Sie glücklich zu machen. Sie hatten es verdient. Sie waren nicht wie die anderen. Aber dann haben Sie die Nacht mit Thatcher verbracht.« Er schüttelte verbittert den Kopf. »Und da wusste ich, dass Sie auch nicht besser waren. Dass Sie auch zu Männern ins Auto steigen, die Sie kaum

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