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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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normannische König William habe sie gebaut. Ist das wahr?“
    Robin nickte. Genau genommen hatten schon die Römer damit angefangen. Aber welche Rolle spielte das? Es war viel wichtiger zu hören, wie lebendig Raymonds Stimme klang.
    „In einem der Türme lässt der König Münzen prägen, aber wir durften nicht hinein. Dafür habe ich die Raubkatzen gesehen. Sie sind in großen Käfigen in einem anderen Turm untergebracht. Irgendein afrikanischer König hat sie unserem König geschenkt. Eine war ganz schwarz, die größte. Und so grimmig! Sie hat uns böse angefaucht. Ich war froh, als wir wieder gingen. Und überall waren Raben. Die Wachen füttern sie. Rodney sagt, solange die Raben da sind, wird der Tower niemals fallen. Erst, wenn sie fortfliegen. Hat er mich auf den Arm genommen?“
    „Nein. Alle Leute in London glauben das. Es ist eine Legende.“ Er selber hatte Zweifel. An dem Tag, als die Rebellen den Tower stürmten und den Erzbischof von Canterbury ermordeten, waren die Raben jedenfalls da gewesen wie eh und je und hatten gelangweilt zugesehen.
    „Was ist eine Legende?“
    „Eine Geschichte, von der niemand genau weiß, ob sie wirklich stimmt.“
    „Ah. Ich hab die Raben jedenfalls auch gefüttert.“
    „Und dann?“
    „Dann kam ein Mann und flüsterte und gab Rodney ein Goldstück.“
    „Was für ein Mann?“
    „Weiß nicht. Irgendein Mann.“
    „Ein Soldat? Ein Kaufmann?“
    „Ein einfacher Ritter. Rodney sagte, ich müsse wieder zurück und brachte mich her. Du warst in deinen Ketten … eingeschlafen. Und voller Blut. Er hat dich losgemacht, das Licht hiergelassen und mir einen Zettel gegeben.“
    Robin betastete seine Rippen. „Einen Zettel? Was steht drauf?“
    „Ich kann’s nicht lesen. Ich kenne noch nicht alle Buchstaben, und die Schrift ist komisch. Hier.“ Er streckte ihm einen zerknitterten Bogen Papier entgegen.
    Robin nickte. „Gleich.“
    Er fühlte sich geschunden und elend. Das merkte er erst jetzt, nachdem die erste Erleichterung, noch am Leben zu sein, sich abgenutzt hatte. Er sah an sich hinab. Seine Kleidung war zerrissen und verdreckt, beschmiert mit Blut und Pech. Er hatte ein paar hässliche Brandwunden. Für einen kurzen Moment hatte er ein lebendiges Bild vor Augen, Mortimer mit leuchtenden Augen und hassverzerrtem Gesicht mit der Fackel in der Faust. Aber das Bild fiel sofort wieder in sich zusammen. Blanche. Mit einem Mal erinnerte er sich daran, was Mortimer gesagt hatte. Es lähmte ihn von Kopf bis Fuß.
    „Vater, bist du sicher, dass du nicht stirbst?“
    Er holte zittrig Luft. „Ja. Hast du was gegessen?“
    „Hm! Eintopf. Mit Fleisch.“
    „Gut.“ Er war nicht neidisch. Seit Mortimers Besuch verspürte er keinen Hunger mehr.
    Er rutschte zu Raymond hinüber und nahm das Schriftstück aus seiner Hand. Er musste blinzeln, weil sein Blick ein wenig unscharf war, aber schließlich konnte er lesen. Es war Französisch, und er erkannte die fast gestochen ordentliche Handschrift auf den ersten Blick.
    Sie lassen mich nicht zu Dir. Aber ich habe eine der Wachen bestochen. Anne und Edward sind in Sicherheit. Lady Blanche ist aus Westminster verschwunden. Niemand weiß, wo sie steckt. Sorge dich nicht, ich kümmere mich um sie, sobald ich sie gefunden habe. Dein Knappe Tristan hat seinen Vater hergebracht. Der setzt den König unter Druck, wie mein Vater es nicht besser könnte. Und Arundel ist nicht der Einzige. Die Stadt brodelt. Du bist nicht vergessen. Sei guter Hoffnung, viele denken an dich. Henry.
    Als Rodney am nächsten Morgen kam, war er sehr nervös. Er sah immerzu über die Schulter, während er Robin Papier und Tinte gab. „Beeilt Euch“, zischte er.
    Robin konnte nicht viel schreiben. Darum hatte er sich seine Botschaft zurechtgelegt.
    Danke. Sag Deinem Vater, er soll sich nicht aufhalten lassen. Ich werde ihm folgen, falls ich kann. Wenn Mortimer die Wahrheit sagt, ist Blanche tot. Gott segne Dich. Robin.
    In vieler Hinsicht machte es ihre Lage erträglicher, dass Rodney nicht abgeneigt war, seinen Sold ein wenig aufzubessern. Von Natur aus ein freundlicher Mensch, kam es ihm nicht in den Sinn, Henrys Schmiergelder anzunehmen und nichts dafür zu tun. Er kehrte das verdreckte, faulige Stroh zusammen und schüttete frisches auf. Er brachte ihnen einen Eimer für ihre Notdurft und ließ ihnen meistens Licht. Er befreite Robin sogar von den Fußketten. Nur hungern ließ er sie weiterhin.
    „Warum?“, erkundigte sich Robin.
    „Der Sergeant

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