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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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und nickte dann. „Ist gut. Ich will’s versuchen.“
    Robin führte das Pferd zurück in den Stall und winkte Crispin zu, der wartend an Philemons Tür lehnte. Crispin winkte zurück, öffnete die Tür und führte kurz darauf das Pferd hinaus.
    Es war früh am Nachmittag, noch wenigstens eine Stunde, bis sie mit dem Füttern beginnen würden. Robin beschloss seufzend, dass es keinen guten Grund gab, länger aufzuschieben, was Conrad ihm und Isaac schon vor zwei Tagen aufgetragen hatte. Ohne große Lust begab er sich in den kleinen Hof, wo die drei Zuchthengste untergebracht waren. Conrad hatte bemängelt, dass sich für diese drei offenbar keiner der Stallburschen verantwortlich fühlte, und hatte ihn und Isaac kurzerhand dazu verdonnert, sie bei nächster Gelegenheit für einen Nachmittag auf die Wiese zu bringen und eine Grundreinigung ihrer Ställe durchzuführen. Also warum nicht heute.
    Als er in den grasbewachsenen, umzäunten Hof trat, stellte er fest, dass Isaac dieselbe Idee gehabt hatte. Eine der Stalltüren war offen, und auf der Wiese stand Narziss, der älteste und berühmteste Hengst der Zucht, dessen Name die Preise in die Höhe trieb. Nur gut, dachte Robin grinsend, dass die kauffreudigen Ritter ihn jetzt nicht sehen können: Der Hengst stand mit hängendem Kopf direkt am Gatter und fror. Er wirkte verloren und mager; es war ihm mühelos anzusehen, dass er zurück in seinen Stall wollte.
    Isaac stand in der offenen Stalltür, die Mistgabel neben sich wie eine Lanze, und sprach mit einem fremden Jungen in einem pelzgefütterten Mantel, hellroten Seidenstrümpfen und einer weinroten Schecke – einem eng anliegenden Übergewand, das vornehmlich bei jungen Männern von Stand beliebt war und das, hatte Bruder Philippus einmal missbilligend bemerkt, immer kürzer und kürzer wurde. Robin erkannte den Jungen nach der Beschreibung des Schmiedes.
    „Es tut mir leid, aber Ihr könnt ihn nicht reiten, Lord“, sagte Isaac geduldig.
    „Wie willst du das wissen?“, verlangte der Junge zu wissen. Seine Stimme klang scharf und ärgerlich.
    Isaac wirkte nervös. „Er ist schon so lange keinen Sattel mehr gewöhnt, man kann ihn nicht mehr reiten …“
    „Erspar mir deine Belehrungen! Wie ist dein Name?“
    „Isaac, Lord.“
    „Ah.“ Es war ein langgezogener Laut. „Isaac, der Bastard. Ich habe schon von dir gehört.“
    Isaac wusste keine Antwort und sah sich hilfesuchend um. Er schien unendlich erleichtert, als er Robin entdeckte. „Oh, Robin. Vielleicht kannst du erklären …“
    Der Junge fuhr auf dem Absatz herum. „So, noch einer von der Sorte.“
    Robin war ein bisschen verwirrt, aber er verneigte sich höflich und trat dann näher. „Sir Mortimer.“
    „Ja, völlig richtig. Und wer bist du?“
    „Robin, Sir.“
    „Also, Robin. Geh und hol mir den Stallmeister. Sofort.“
    Robin warf Isaac einen hilflosen Blick zu. „Ja, Sir. Aber ich bin nicht sicher, dass er jetzt hier ist …“
    „Tu lieber, was ich sage“, drohte Mortimer leise.
    Robin machte kehrt und begab sich auf die Suche. Er hatte Glück. Conrad kam ihm schon bei der Sattelkammer entgegen.
    „Oh, gut, dass du da bist, Conrad. Kannst du mitkommen zu den Hengsten? Dieser Mortimer ist da und macht Isaac Schwierigkeiten.“
    Conrad runzelte die Stirn. „Was für Schwierigkeiten?“
    „Ich weiß auch nicht. Er hat gesagt, ich soll dich holen. Mortimer. Er ist wütend.“
    Conrad ging neben ihm her. „Warum?“
    „Oh, was weiß ich! Scheint, er hat sich in den Kopf gesetzt, dass er Narziss reiten will …“
    „Viel Glück.“
    „…und Isaac hat versucht, ihm zu erklären, dass das unmöglich ist.“
    „Nur die Ruhe, Robin.“
    Sie kamen zurück in den kleinen Hof, und Isaac stand nach wie vor mit seiner Mistgabel in der Stalltür und machte einen verlorenen Eindruck. Mortimer hatte sich vor ihm aufgebaut und die Hände in die Seiten gestemmt. Sein Mantel stand offen, und Conrad verzog spöttisch den Mund, als er seine feinen Kleider sah.
    „Ich bin Conrad der Stallmeister. Kann ich Euch helfen, Sir?“
    „Ich will keine Hilfe von dir“, versetzte der Junge hochmütig. „Ich will mich beschweren.“
    „Worüber?“
    „Dieser Flegel hier war unverschämt zu mir!“
    Conrad wechselte einen kurzen Blick mit Isaac. Dann sah er Mortimer wieder an. „Unverschämt?“
    „In der Tat. Ich wollte dieses Pferd reiten, und er wollte es mir verbieten.“
    „Ich bin überzeugt, er wollte Euch abraten. Dieser Hengst ist seit

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