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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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wenigstens “Mylord“. Robin fand ihn schrecklich unhöflich und wünschte sich meilenweit weg.
    Geoffrey schien das Versäumnis kaum zu bemerken. „Also dann, Conrad. Ich würde gerne alles sehen. Die Pferde, die Ställe und deine Leute. Ich habe großes Interesse an dieser Zucht.“
    Conrad deutete wieder ein Nicken an. „Wie Ihr wünscht.“
    Es klang wie Fahr zur Hölle .
    Geoffrey lächelte schwach. „Sei unbesorgt, Stallmeister. Ich werde dir nicht ins Handwerk pfuschen. Ich habe einen Blick in die Bücher geworfen und kann mir kaum vorstellen, dass es hier irgendetwas zu verbessern gibt. Und wenn, wüsste ich nicht, was. Ich verstehe nicht halb so viel von Pferdezucht wie dieser Junge hier.“
    Conrad sah ihn direkt an und verbarg seine Überraschung ebenso wie seinen Argwohn. Sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske, aber seine Haltung entspannte sich ein wenig.
    „Wenn Ihr wünscht, zeige ich Euch zuerst die Stuten.“
    „Einverstanden.“
    Conrad nickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Hier entlang, Mylord. Robin, ich denke, du kannst zum Essen gehen.“
    Die anderen hatten ihm anständigerweise etwas übriggelassen. Während er sich setzte und seinen Teller füllte, bestürmten sie ihn.
    „Und? Wie ist er?“
    „Wie sieht er aus?“
    „Was hat er gesagt?“
    „War er sehr hochnäsig?“
    „Mach doch endlich das Maul auf, Mann“, drängte Isaac.
    Robin lachte. „Ihr lasst mich ja nicht zu Wort kommen. Hm, tja … Also, er ist ein Ritter des Schwarzen Prinzen. Vielleicht an die vierzig. Groß, ein mächtiger Kerl. Dunkle Haare, normannische Vorfahren, würde ich sagen.“
    „Trägt er eine Rüstung?“, wollte Crispin wissen.
    „Nein. Gute Stiefel und Reithosen. Ein Wams aus dunkelblauem Samt und darüber ein Surkot mit seinem Wappen – schwarzes Pferd und weißer Lorbeer auf rotem Grund. Einen kostbaren Mantel. Kein Schwert. Er scheint nicht gekommen zu sein, um dir den Kopf abzuschlagen.“
    Sie lachten nicht.
    „Und wie ist er … sonst?“, fragte Maria leise. Sie wusste, wie Conrad über den Adel im Allgemeinen und über Lehnsherrn im Besonderen dachte, wie wenig Mühe er sich machte, seinen Mangel an Respekt zu verbergen, und sie war nervös. Robin konnte sie gut verstehen. Er war auch nervös gewesen.
    Er machte eine beruhigende Geste. „Umgänglich. Nicht wild darauf, dass die Leute vor ihm kriechen. Ein Mann vom Land, schätze ich. Kein hoher Lord aus London. Na ja, die würden sich so ein Lehen hier wohl auch kaum andrehen lassen. Mitten im Nirgendwo. Mach dir keine Sorgen, Maria.“
    Sie lächelte angestrengt und stand auf, um die leeren Teller einzusammeln. Sie stützte die Hände auf die Tischkante und hievte sich hoch.
    „Also dann, Jungs“, sagte Daniel. „Geht zurück an die Arbeit. lasst den neuen Earl nicht denken, ihr wäret ein Haufen Tagediebe. Los, los.“
    Der Earl of Waringham blieb fast den ganzen Nachmittag im Gestüt, und er ging schließlich nur, weil einer seiner Leute kam, um ihm zu sagen, dass seine Familie und sein Gefolge in weniger als einer Stunde eintreffen würden. Ein Bote sei gerade gekommen, um ihre Ankunft anzukündigen.
    Stephen und Conrad gingen erleichtert zurück an ihre Arbeit. Robin, inzwischen wie alle anderen mit der Abendfütterung beschäftigt, sah sie zusammen in den Hof kommen. An der Scheune blieben sie stehen, anscheinend in eine ernste Unterhaltung vertieft und nicht der gleichen Meinung. Endlich trennten sie sich. Robin war erleichtert zu sehen, dass Stephen in Richtung der Jährlinge davonging und Conrad die Inspektion der Zweijährigen übernahm. Sie sahen beide nicht glücklich aus, aber Stephens Gesicht hatte diesen abwesenden, leicht verstörten Ausdruck, der immer dann auftrat, wenn er wirklich gefährlich war.
    Conrad ging langsam die beiden Reihen der Ställe entlang, ohne zu zeigen, was er dachte.
    Isaac sammelte schließlich seinen Mut und stellte die Frage, die ihnen allen unter den Nägeln brannte. „Was denkst du, was auf uns zukommt, Conrad? Gute oder schlechte Zeiten?“
    „Wie soll ich das wissen“, knurrte er.
    „Du hast ihn doch den ganzen Nachmittag erlebt. Und … er hat die ganze Zeit geredet. Ich dachte, du …“
    Conrad machte eine wegfegende Geste. „Ja, ein wahrer Schwätzer. Genau wie du.“
    Isaac verdrehte die Augen und wiegte den Kopf hin und her. Wortlos wandte er sich seiner Arbeit zu.
    „Vermutlich hätte es schlimmer kommen können“, räumte Conrad unwillig ein. „Er ist

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