Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
Vom Netzwerk:
Nur seine Schafe hat er behalten. Und dann hat er auf dem Gestüt angefangen. Seine Frau bekam ein Kind. Cecily war dabei. Eine Geburt ohne Schwierigkeiten, sagt sie, leicht. Und ein gesunder, strammer Junge. Er starb ein paar Stunden nach der Geburt. Unerklärlich, sagt Cecily. Ohne Grund. Aber das kommt vor.“
    Robin hatte einen scheußlichen, heißen Druck im Magen. „Du glaubst, er hat es umgebracht? Weil es nicht von ihm war?“
    „Nein, ich denke, sie hat es getan. Und eine Woche später ist sie im Tain ertrunken.“
    „Jesus Christus …“ Robin fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und sagte eine Weile nichts. Schließlich murmelte er: „Ich wünschte, ich wäre der Sohn eines anderen Mannes.“
    Sie legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. „Ich habe befürchtet, dass du es schwernimmst. Aber ich dachte, besser, wenn du weißt, wieso er dich so sehr hasst.“
    „Ja. Ich habe oft gerätselt, was dahintersteckte.“ Und wenn er jetzt an Stephens Ausbruch am Tag nach seiner Ankunft dachte, fand er, er war noch einigermaßen billig davongekommen.
    Er stand langsam auf. „Ich muss gehen, Agnes. Es wird spät.“
    Agnes sah kurz aus dem Fenster. „Da kommt schon dein getreuer Schatten, um dich abzuholen.“
    Die Tür flog auf, und Isaac trat ein. „Gott zum Gruße, Agnes. Meine Güte, wer ist dieser Kerl mit dem riesigen Knollenriecher?“
    Robin grinste unfroh. „Erspar mir den Rest, ja.“
    „Es ist nicht so gelaufen, wie du wolltest, richtig?“
    „Falsch. Es lief mehr oder minder wie geplant. Vielen Dank für deine Hilfe. Als unsichtbarer Bote bist du unübertroffen.“
    Isaac grinste verschwörerisch. „Gern geschehen. Erzähl schon.“
    „Unterwegs. Lass uns gehen, sonst kommen wir wieder in Teufels Küche.“
    „Ja doch.“ Er strahlte Agnes an. „Bis demnächst.“
    Sie nickte ihm zu und warf einen kritischen Blick auf Robins Gesicht. „Wenn es schlimmer wird, lass es mich wissen, ja?“
    „Sicher. Danke, Agnes.“
    Sie traten hinaus in den Schnee und zogen die Tür hinter sich zu. Während sie durch die dämmrigen Gassen und über den Kirchplatz mit seinen kahlen Bäumen stapften, berichtete Robin die Einzelheiten. Das schuldete er Isaac für dessen Hilfe. Immerhin, wäre das kleine Ablenkungsmanöver aufgeflogen, hätte Isaac in bösen Schwierigkeiten gesteckt. „Aber ich wäre wirklich dankbar, Isaac, wenn du dieses eine Mal deine Zunge im Zaume hältst. Es wäre mir verdammt peinlich, wenn die anderen davon hören. Verstanden?“
    Isaac nickte ernst. „Rechne auf mich. Also, ich möchte wirklich nicht mit Mortimer tauschen, wenn sein alter Herr ihn sich vornimmt.“
    „Ich hoffe, das wird er nicht. Es wär mir am liebsten, die ganze Sache würde einfach vergessen.“
    „Hm. Das glaub ich kaum. Als ich eben von meinem Schläfchen auf dem Heuboden erwachte, standen Conrad und Seine Lordschaft zusammen in der Futterscheune und berieten die Einzelheiten der Auktion. Geoffrey war düsterer Stimmung. Im Hinausgehen erwähnte er, dass du in Zukunft deine Nachmittage nicht mehr auf der Burg verbringen müsstest. Conrad erkundigte sich sehr höflich nach dem Grund. Ich hatte den Eindruck, er war nicht glücklich, der Teufel weiß, wieso. Geoffrey dreht sich zu ihm um und lächelt ganz komisch und sagt: ‘Du brauchst dir um Robins Zukunft keine Sorgen zu machen. Wenn er sich eines Tages entschließt, seinen Lebensunterhalt mit einem Schwert zu verdienen, dann möchte ich kein Franzose sein. Er hat alles, was es dazu braucht. Er versteht, worauf es ankommt.’ Er betonte das ganz seltsam, weißt du. Na ja, Conrad hat darauf natürlich rein gar nichts gesagt, und Seine Lordschaft stiefelte mit wütenden Riesenschritten nach Hause.“
    Robin seufzte. „Na schön. Ich will nicht mehr dran denken. Meine Güte, Isaac, trödel doch nicht so, wir sind spät dran.“
    Isaac legte einen Schritt zu. „Nur die Ruhe. Die Gäule werden uns nicht weglaufen. Noch nicht. Erst in zwei Monaten.“

Waringham, April 1361
    Die Fohlzeit übertraf Robins schlimmste Befürchtungen. Es verging kaum eine Nacht, in der nicht einer von ihnen bei einer der Stuten bleiben musste, weil die Anzeichen darauf hindeuteten, dass es jetzt bald so weit war. Oft war es falscher Alarm. Wenn es Schwierigkeiten gab, waren sie manchmal die ganze Nacht auf den Beinen. Für Pete war es am schlimmsten. Den ganzen Winter über betreute er die trächtigen Stuten. Keiner kannte sie so gut wie er. Und keiner hatte sein

Weitere Kostenlose Bücher