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Das Laecheln der Menschen

Das Laecheln der Menschen

Titel: Das Laecheln der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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verloren!
     
Was war nur passiert? War er in einen dieser mysteriösen Hyperraum-Strudel geraten, dessen Sog ihn bis weit unter die Delta-Schicht hinab gezogen hatte? Steckte er in diesem Sog fest und wurde jetzt immer weiter in den Hyperraum hinein gezerrt? Und wohin zog es ihn? Wo endete es? Würde er hinab bis zum Zentrum des Hyperraumes gelangen? Gab es so etwas überhaupt? Carlos Montanez wusste, dass all diese Fragen sinnlos waren, aber er konnte sie nicht aus seinem Hirn verdrängen.
    Seine Kontrollinstrumente nutzten ihm nichts mehr, denn es gab keinen Bezug mehr zu den Dimensionen des "normalen" Raum-Zeit-Kontinuums, aus denen der Bordrechner sinnvolle Werte hätte ableiten können. Auch der Blick auf die Borduhr half ihm nichts, denn diese zeigte ihm nur an, wie viel Zeit in den "normalen" Raum-Zeit-Dimensionen verging, während er sich im Hyperraum befand. Ihre Zahlenanzeige war wie eingefroren, denn im Normalraum war seit seinem Eintauchen in den Hyperraum nicht einmal eine Tausendstel-Sekunde vergangen. Er wagte es auch nicht, die Außenbildschirme zu aktivieren, denn er wusste, dass ihn der Anblick des formlosen, wabernden Etwas außerhalb des Raumschiffes innerhalb weniger Minuten in den Irrsinn treiben würde.
     
    ( "Was soll ich nur tun?" ) fragte er sich und überlegte, ob er die Passagiere in den Tiefschlafkammern wecken und über ihre verzweifelte Lage informieren sollte.
    Aber dann entschied er, dass es besser sei, ihnen nichts zu sagen und stattdessen einfach das Lebenserhaltungssystem abzuschalten, bevor er sich selbst mit einer Giftkapsel tötete, die jeder Raumpilot für alle Fälle bei sich hatte.
    Doch bevor er dazu kam, die dafür notwendige Abschaltung der Sicherheitssysteme vorzunehmen, schreckte ihn die künstliche Stimme des SSOP auf, die ihm leidenschaftslos mitteilte, dass die Prozedur zum Beenden des Hyperraumfluges eingeleitet worden war.
    "Waaas?" entfuhr es ihm, "Hier? Mitten im Hyperraum?" Und an den Schiffsrechner gewandt fuhr er fort: "Sofort alle Werte überprüfen!"
    "Alle Werte im zulässigen Bereich", antwortete die Maschine, "Hyperraumflug wird unterbrochen. Auftauch-Vorgang ist eingeleitet."
    "Kehren wir in den Normalraum zurück?" wollte er wissen.
    "Nicht bestimmbar", lautete die unbefriedigende Antwort des Bordgehirnes, welches ihm wenige Augenblicke später meldete: "Dimensions-Tunnel geöffnet - Auftauchen beginnt - Vorgang erfolgreich - Hyperraumflug wurde beendet."
    "Positionsbestimmung!" befahl er dem Rechner.
    "Positionsbestimmung nicht möglich," antwortete die Maschine, "Keine bekannten Sternkonstellationen erkennbar."
    ( "Wo bin ich denn bloß 'rausgekommen?" ) dachte er und schaltete die Außensichtschirme ein.
    Doch das, was er darauf zu sehen bekam, ließ ihn fast an seinem Verstand zweifeln ...
     
     
    Seit mehr als dreißig Jahren war Carlos Montanez Raumpilot und war schon in weit mehr als hundert Sonnensystemen gewesen, aber eines wie dieses hatte er noch nie zu Gesicht bekommen. Er war auch sicher, dass kein anderer jemals ein solches System entdeckt hatte, denn so ein Phänomen wäre eine Sensation gewesen, die sich nicht nur auf Alterde, sondern auch auf allen Kolonialwelten der Menschheit in Windeseile herumgesprochen hätte.
     
Die VIKING-54 schwebte antriebslos weit oberhalb der Ekliptik des fremden Systems, sodass er es fast vollständig mit den Ortungssystemen erfassen konnte.
    Das gelbe Zentralgestirn dieses Systems war vom gleichen Typ wie die heimatliche Sonne.
    Sie wurde von mehreren Dutzend unterschiedlich großer Himmelskörper umkreist, doch deren Umlaufbahnen waren das Ungewöhnlichste, was er je gesehen hatte.
    Es gab nur eine einzige Umlaufbahn!!!
    In einem Abstand von genau 1,146 Astronomische Einheiten (AE) kreisten die Objekte mit identischer Umlaufgeschwindigkeit um die gelbe Sonne, womit sie sich in der "Lebenszone" ihres Zentralgestirns befanden. Einige dieser Objekte wurden sogar von mehreren Trabanten umkreist.
    Nach allem, was er über Astrophysik und die Entstehung von Sonnensystemen wusste, war das eigentlich völlig unmöglich. So ein seltsames Sonnensystem konnte es gar nicht geben! Es sah einfach unecht und künstlich aus!
    Seine Vermutung wurde bestätigt, als ihm die Ergebnisse der Masse-Ortung auf dem Display angezeigt wurden: Alle Objekte, die das gelbe Zentralgestirn umkreisten, bestanden ohne Ausnahme aus Metall, womit er die Möglichkeit ausschließen konnte, dass sie auf natürliche Weise entstanden

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