Das Laecheln der Menschen
wenigstens erspart, ihr eigenes Ende bewusst mitzuerleben. Sie würden einfach nicht mehr aus ihrem künstlichen Winterschlaf erwachen, womit das Schicksal mit ihnen weitaus gnädiger umging als mit ihrem Schiffspiloten.
Schlagartig ging ein Ruck durch das Schiff, als die Triebwerke ausfielen, weil der Treibstoff jetzt restlos verbraucht war.
Carlos vermeinte regelrecht zu spüren, wie das Raumschiff jetzt noch schneller angezogen wurde, obwohl die Andruckabsorber die auftretenden Beschleunigungskräfte noch immer neutralisieren konnten. Ohne die Absorber würde er jetzt als blutiger Brei an den Wänden kleben.
Es gab keinen Ausweg mehr.
Mit fahrigen Bewegungen zog Carlos Montanez die kleine Schublade unter seinem Pilotensitz auf und entnahm den darin liegenden Hochdruckinjektor.
Seine Finger zitterten, als er die Ampulle in die Ladekammer einsetzte und fast wäre sie ihm aus der Hand gefallen.
Ein kleines, rot blinkendes Lämpchen an der Seite der Injektionspistole zeigte ihm, dass das Gerät betriebsbereit war.
Mit einem tiefen Atemzug setzte er sich die Mündung an den Hals und drückte den Auslöser, um das tödliche Giftgemisch in seine Blutbahn zu jagen.
"Kollision erfolgt in vier Stunden, sechzehn Minuten und siebenunddreißig Sekunden", meldete das Starship Operating System.
Aber das konnte Carlos Montanez nicht mehr hören ...
Ende
Die Eroberer
Als die silbern schimmernden Raumschiffe in das Sonnensystem einflogen, sah sie niemand auf ARIDA kommen, dem einzigen bewohnten Planeten des Systems, denn die kleine, aus zehn Jagdzerstörern bestehende Flotte war auf der entgegengesetzten Seite der gelben Sonne aufgetaucht, hinter deren Deckung sie vor jeder Ortung sicher war.
Nachdem sie das Zentralgestirn des Systems umrundet hatten, näherten sie sich dem Planeten so, dass sie schließlich direkt über dem rechtsdrehenden Pol (Südpol) in die Atmosphäre eindrangen und dort im ewigen Eis landeten. Sie waren so klug, eine Weile in der Eiswüste des südlichen Polargebietes zu bleiben, um von dort aus Spion-Sonden zu starten, mit deren Hilfe sie einen Großteil des Planeten erkundeten, ohne selbst bemerkt zu werden.
Dann entdeckten sie eine Forschungsstation der Planetenbewohner und nahmen die dort anwesenden Mitglieder einer Polar-Expedition gefangen.
Die Raumfahrer nahmen nun an, dass man sich bald fragen würde, was aus den Polarforschern geworden war. Sie mussten von nun an mit Flugmaschinen rechnen, die wohl bald auftauchen würden, um nach den verschollenen Forschern zu suchen. Spätestens dann würden ihre Raumschiffe entdeckt werden, die zu groß waren, um sie vor den Blicken von Flugzeugpiloten verbergen zu können. Das musste unbedingt vermieden werden.
Mit Gesten und gezeichneten Skizzen machten die Raumfahrer den Forschern klar, dass sie mit ihren Funkgeräten wieder Verbindung mit ihren Artgenossen aufnehmen sollten, um ihnen mitzuteilen, dass sie wohlauf seien und alles in Ordnung wäre.
Zu ihrem großen Erstaunen zeigten sich die gefangenen menschenähnlichen Planetarier als äußerst kooperationsbereit. Bereitwillig folgten die Planetenbewohner ihren Anweisungen und überboten sich sogar gegenseitig in ihrem Bemühen, es den Fremden von den Sternen recht zu machen. So kam es, dass die Funkstationen in den Gebieten nahe des Polarkreises weiter die routinemäßigen Meldungen der Polarforscher empfingen und niemand Verdacht schöpfte, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte.
Im darauf folgenden Zeitraum von 46 planetaren Tagen erlernten die Raumfahrer die beiden Hauptsprachen der Planetenbewohner, die sich selbst als Ariden bezeichneten, und speicherten den gesamten aridischen Wortschatz in ihren tragbaren Translatoren.
Als Colonel Donald Runfield der Meinung war, dass sie genug Informationen über die Welt der Ariden gesammelt hatten, bestellte er seinen Stellvertreter Major Giacomo Casseli und die Kommandanten seines Zerstörer-Geschwaders zu sich.
"Wir verfügen nun über alle notwendigen Informationen über die Ariden", sprach er, als sie sich alle in seinem Besprechungsraum eingefunden hatten, "Durch die Befragung unserer Gefangenen und durch die Aufzeichnungen unserer Spion-Sonden wissen wir nun, dass sie über eine für ihre Verhältnisse fortgeschrittene Technologie verfügen, die bereits in der Lage ist, nukleare Energie zu nutzen. Dieser Planet wird eine sehr gewinnbringende Kolonie sein. Wir werden sie im Namen des Imperators von Terra
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