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Das Lächeln der Sterne

Das Lächeln der Sterne

Titel: Das Lächeln der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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sie gehen zu lassen, und wünschte sich, dass er nicht fahren müsste. Zum Schluss trat er zu ihr, küsste sie auf beide Wangen und auf die Lippen. Schließlich nahm er sie in den Arm.
    Adrienne schloss fest die Augen. Er geht nicht für immer fort, sagte sie sich. Sie waren füreinander bestimmt, und wenn er zurückkam, würden sie alle Zeit der Welt miteinander verbringen. Sie würden zusammen alt werden. Jetzt hatte sie schon so lange ohne ihn gelebt – was bedeutete da ein Jahr?
    Aber so leicht war das Ganze auch wieder nicht. Adrienne wusste, dass sie mit Paul nach Ecuador gehen würde, wenn ihre Kinder älter wären. Und wenn Pauls Sohn nicht auf ihn warten würde, könnte er hier bleiben. Das Leben führte sie getrennter Wege, weil sie Verantwortung für andere Menschen hatten, und plötzlich schien dies Adrienne grausam und ungerecht. Warum durften sie die Chance, glücklich zu sein, nicht einfach nutzen?
    Paul atmete tief ein und löste sich von ihr. Er wandte den Blick ab, dann sah er sie erneut an und rieb sich die Augen.
    Während er sich hinter das Steuerrad setzte, trat sie an die Fahrertür. Mit einem dünnen Lächeln steckte er den Schlüssel ins Schloss und ließ den Motor an. Adrienne trat von der geöffneten Tür zurück. Er zog sie zu und kurbelte das Fenster hinunter.
    »Ein Jahr«, sagte er, »dann bin ich wieder da. Ich gebe dir mein Wort darauf.«
    »Ein Jahr«, flüsterte sie zur Bestätigung.
    Paul lächelte sie traurig an, legte den Rückwärtsgang ein und ließ den Wagen aus der Einfahrt rollen. Adrienne sah ihm nach. Schmerz wallte in ihr auf, als sein Blick sich auf sie heftete.
    Er bog rückwärts in die Straße ein und presste seine Hand ein letztes Mal an die Scheibe. Adrienne hob die Hand und blickte dem Auto nach, das davonfuhr – fort von Rodanthe, fort von ihr.
    Das Auto wurde in der Ferne immer kleiner, das Motorengeräusch verklang. Und einen Moment später war Paul verschwunden, so, als wäre er nie da gewesen.
    Der Morgen war klar, der Himmel blau mit kleinen weißen Wölkchen. Ein Schwarm Seeschwalben flog über Adrienne hinweg. Violette und gelbe Stiefmütterchen öffneten ihre Blüten zur Sonne hin. Adrienne drehte sich um und ging ins Haus zurück.
    Drinnen sah es genauso aus wie an dem Tag, als Paul angekommen war. Alles war an seinem Platz. Am Tag zuvor hatte Paul den Kamin ausgefegt und neues Feuerholz aufgeschichtet. Auch die Schaukelstühle standen wieder an ihrem ursprünglichen Platz. Am Empfangstisch war alles wohlgeordnet, jeder Zimmerschlüssel hing an seinem Platz.
    Aber der Geruch war noch da. Der Geruch ihres gemeinsamen Frühstücks, der Duft seines Rasierwassers, sein Geruch, der an ihren Händen, an ihrem Gesicht und an ihren Kleidern haftete.
    Doch die Geräusche in der Pension von Rodanthe – es waren nicht mehr die gleichen wie eben noch. Verschwunden war das Echo leiser Gespräche, verschwunden das Rauschen des Wassers in den Leitungen, verschwunden auch der Klang von Pauls Schritten, wenn er durch sein Zimmer ging. Und das Krachen der Wellen, das unaufhörliche Heulen des Sturms, das Knistern des Feuers – auch das verschwunden. Zu hören waren jetzt nur noch ihre Laute, die Laute einer Frau, die nur von dem Mann, den sie liebte, getröstet werden wollte. Einer Frau, die nicht anders konnte, als ihren Tränen freien Lauf zu lassen.

SECHZEHN
    Adrienne hatte ihre Geschichte zu Ende erzählt, und ihr Kehle war ausgetrocknet. Das Glas Wein hatte zwar eine belebende Wirkung gehabt, doch von dem langen aufrechten Sitzen hatte Adrienne Rückenschmerzen bekommen. Sie dehnte sich auf ihrem Stuhl und spürte das Zwicken der beginnenden Arthritis. Als sie ihrem Arzt davon erzählte, hatte er sie gebeten, sich auf einen Tisch zu setzen in einem Raum, in dem es nach Ammoniak roch. Der Arzt hielt ihre Arme in die Höhe und forderte sie auf, die Knie zu beugen. Dann stellte er ihr ein Rezept aus, mit dem sie gar nicht erst zur Apotheke ging. So ernst ist es noch nicht, sagte sie sich. Außerdem war sie der Ansicht, dass sie, wenn sie erst einmal damit anfing, in kürzester Zeit immer mehr Tabletten gegen die verschiedenen Zipperlein nehmen würde, von denen Menschen in ihrem Alter geplagt wurden. Und bald säße sie vor einer ganzen Palette regenbogenfarbener Tabletten, von denen manche morgens und andere abends zu nehmen waren, manche mit dem Essen, andere nüchtern, und sie würde sich einen Plan an den Arzneischrank kleben müssen, um nicht die Übersicht zu

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