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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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nicht geschafft hatte. Also würde er es wahrscheinlich nicht mehr schaffen. War das schlimmer, als wie Belladonna mit zwanzig schon international als Kultfigur zu gelten und dann sein Leben als eine Art Gruselgestalt zu fristen, die vom Ruhm vergangener Tage zehrte?
    Als Lol auf die Lichter im Zentrum von Leominster zufuhr, fing sein Handy absurderweise an, die ersten Takte von «Sunny Days» zu spielen – näher war er einem richtigen Hit nie gekommen. Er fuhr von der Straße ab und auf die Tankstelle.
    Jane sagte: «Fahr lieber mal an die Seite, sonst baust du vielleicht einen Unfall bei dem, was ich dir zu erzählen hab.»
    «Moment.» Er stellte den Motor aus. «Okay.»
    «Also», sagte Jane. «Erstens …»
    Erstens erzählte sie ihm, dass er gut daran täte, im näheren Umfeld des Schlosses von Ludlow nach Mom zu suchen, wo ein Mädchen gerade damit drohte, Selbstmord zu begehen. Ja, noch eins, und es hatte keinen Sinn zu fragen, wer es war oder warum, denn das war alles, was Sophie gewusst hatte, also war es auch alles, was Jane wusste.
    «Gott», sagte Lol.
    «Okay, zweitens. Bist du auch wirklich von der Straße runtergefahren?»
    «Jetzt sag schon, Jane.»
    «Ich würde das ja gern für mich beanspruchen, aber es war Sophie. Ich hätte nicht gedacht, dass Mom Sophie
so
viel bedeutet. Also, Sophie hat jedenfalls mit dem Superintendenten gesprochen.»
    «Mit dem Superintendenten.»
    «Der Superintendent von der Kathedrale? Dieser Erbsenzähler mit dem stählernen Blick? Es war ziemlich deutlich, dass Sophie gegen ihn irgendwas echt Schlimmes in der Hand hat, das sie sich, sozusagen, aufgehoben hat. Und das ist jetzt echt nützlich. Ich meine, es sind eher Indizienbeweise, aber der Superintendent ist das Element, das alle anderen miteinander verbindet.»
    «Verstehe ich nicht», sagte Lol. «Wovon reden wir hier? Hat das irgendwas mit Mumford zu tun? Mit Belladonna?»
    Die Leitung schien zusammenzubrechen.
    «… und wir haben das im Internet gecheckt, es ist ziemlich verblüffend.»
    «Nochmal von vorn, Jane», sagte Lol.
     
    «Das geht nicht», sagte Steve Britton. «Tut mir leid. Das kann ich nicht erlauben. Die Situation dadrin ist so angespannt, George. Wenn das Mädchen aus dem Loch springt, haben wir alle ein Verfahren am Hals.»
    «Aus dem Loch?», fragte George.
    «Na ja … aus dem Fenster. Ist ein Loch in der Wand. Sie steht auf diesem tiefen Fenstersims, und sie kommen nicht an sie ran. Sie hat uns dazu gebracht, das Gerüst abzubauen – hat gesagt, wenn wir es nicht wegräumen, dann … Von unten sieht es ja gar nicht so hoch aus, aber wenn man oben steht …»
    Steve Britton war vermutlich Mitte vierzig und fast so groß wie George. Er nickte Merrily zu.
    «Sie sind eine Freundin von Andy Mumford, nicht?»
    «Haben Sie ihn in letzter Zeit gesehen, Mr. Britton?»
    Er lachte. «Glücklicherweise nicht, nein. Armer Kerl.»
    «Wer ist bei dem Mädchen?»
    «Inspector Gee und Dr. Saltash. Den kennen Sie ja wohl auch. Mein Vorgesetzter hat vorgeschlagen, dass er zu dem Mädchen geht, nachdem er ihn hier gesehen hat. Und die Pfarrerin, Cal…»
    «Callaghan-Clarke.»
    «Das war’s, richtig.»
    «Könnten Sie ihnen vielleicht sagen, dass ich da bin … und dass ich vielleicht helfen könnte?»
    Steve Britton hustete. «Wie gesagt, ist im Moment schwierig, Mrs. Watkins. Vielleicht könnten Sie später nochmal wiederkommen?»
    «Verstehe.» Es war offensichtlich, dass ihm gesagt worden war, er solle sie auf keinen Fall hereinlassen, falls sie auftauchte. Merrily konnte sich vorstellen, wie Saltash Steve Britton vertraulich instruiert hatte.
Ich will Sie ja nicht beeinflussen, Sergeant, aber eine so stressanfällige Frau in einer so brisanten Situation … ob das so klug wäre?
    «Inspector Gee ist genau die Richtige dafür», sagte Steve Britton. «Du erinnerst dich doch an Sandy Gee, George – war vor vier, fünf Jahren hier Detective Constable? Trägt jetzt wieder Uniform. So ’n bisschen mollig? Hat inzwischen drei Kinder. Vielleicht braucht das Mädchen jemanden, der ein bisschen mütterlich ist. Wirkt ja sehr jung.»
    «Es ist also ein Mädchen?», sagte Merrily. «Ich meine, haben Sie das Mädchen selbst gesehen?»
    «Was glauben Sie denn, wer es ist?» Steve Britton sah Merrily neugierig an.
    «Kennen Sie schon ihren Namen?», fragte Merrily.
    Steve Britton schürzte die Lippen.
    George Lackland schnaubte. «Um Himmels willen, Stephen, wie lange kennst du mich schon, Junge?» Er

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