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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Fremder.»
    «Wenn Sie jetzt nicht –»
    «Jedenfalls nicht für ihn. Wir haben uns eine Zeitlang jeden Tag gesehen.»
    «Ah, verstehe.» Saltash lächelte. Sein Mund lächelte. «Ein Patient.»
    «Wie kommen Sie denn darauf? Vielleicht war ich Pfleger. Oder Pförtner.»
    «Sie können nichts anderes gewesen sein als ein Patient. Unterstehen Sie denn heute noch dem … Schutz der Gemeinschaft, wie manche es gern nennen?»
    «Nein, ich gehöre zu den wenigen, die das Glück hatten, Dr. Gascoignes Gewahrsam ungefähr so gesund wieder zu verlassen, wie ich zu ihm gekommen war.»
    Saltashs Mund lächelte immer noch, aber sein Blick war düster. Aus dem Lot. Lol fiel ein, was er als Assistent des Therapeuten Nick Lyden über Gesichtsausdrücke gelernt hatte.
Jetzt hast du’s. Mach genau so weiter
.
    «Und … meine Behandlung hat mich dermaßen beeindruckt, dass ich diesen Song geschrieben habe – das ist mein Job; ein bisschen traurig eigentlich, aber wir können ja nicht alle … Na ja, jedenfalls geht es in dem Song um diesen Typen, der unnötige Medikamente verschreibt, als hätte er Aktienbeteiligungen in der Pharmaindustrie, hat er wahrscheinlich auch, und ich … habe mir nicht die Mühe gemacht, seinen Namen in diesem Song zu ändern. Ich habe ja nicht gedacht, dass Dr. Gascoigne ihn jemals hören würde oder dass ich ihn überhaupt jemals aufnehme. Es war einfach …» – Lol grinste – «Therapie. Und dann gab’s den Song plötzlich auf CD , ohne dass ich über die möglichen Folgen nachgedacht hätte. Aber darüber wissen Sie ja sowieso Bescheid.»
    Saltash reagierte nicht. Eine Frau mit einem Tablett voller Tassen kam aus dem Schloss, als würden dadrinnen nur ein paar kleine Bauerhaltungsmaßnahmen durchgeführt.
    «Ich meine, logisch, dass ich das zurückkriege. Es hat ein paar Besprechungen zu dem Album gegeben, und natürlich wurde darin gern mal das Leben des Sängers erwähnt, in einigen Artikeln wurde sogar speziell dieser Song erwähnt, weil es der einzige direkte Klapsmühlensong auf dem Album ist. Vielleicht ist das im Internet auch noch weiter ausgewalzt worden, keine Ahnung. Vielleicht hat einer von Gascoignes anderen Expatienten darauf reagiert. Vielleicht auch mehrere. Heutzutage verbreitet sich ja alles so schnell. Wer hat Ihnen denn den Song vorgespielt, Saltash? Gascoigne selbst? Oder hat der junge Fyneham Ihnen nur davon erzählt?»
    «Wenn Sie im Ernst glauben …» Saltash schüttelte den Kopf und verzog den Mund zu einem unglaublich gemeinen Lächeln. «Wenn Sie glauben, dass ein Mann in Lord Shipstons Position Zeit hat, sich irgendeine lächerliche Platte anzuhören, spricht das nicht gerade für Ihren Geisteszustand, Mr. –»
    «Robinson. Das ist der Name auf dem Album.»
    «Wenn Sie mir jetzt bitte aus dem Weg gehen würden, Mr. Robinson, ich habe mir diesen Blödsinn lange genug angehört.»
    «Freunde von mir haben sich länger mit den Fynehams unterhalten. Mit den Fynehams aus Breinton? Die offenbar eine Zeitschrift herausgeben, an der Sie Anteile haben, genau wie ihr Gründer, Lord Shipston?»
    Saltash seufzte. «Sie bewegen sich auf sehr dünnem Eis, mein Freund.»
    «Ich will ehrlich sein», sagte Lol. «Ich weiß nicht genau, was Sie da machen, womöglich wissen Sie das selbst nicht. Aber ich vermute stark, dass Gascoigne als öffentliche Person sehr viel glücklicher wäre, wenn ich ab sofort keine Platten mehr aufnehme und wenn Merrily und ich unser Ansehen und unsere Glaubwürdigkeit verlieren –»
    «Das ist –»
    «Ein Anfang. Wenn wir vor aller Öffentlichkeit bloßgestellt würden, das wäre doch ein Anfang, oder? Nur, falls es jemals rauskommt.»
    «Wollen Sie –»
    «Und da Gascoigne sicher nicht in eine derartige Schmutzkampagne verwickelt sein will und Sie vermutlich auch nicht, schätze ich, dass Sie Jack bei seinem kleinen Geschäftsvorhaben finanziell ein bisschen unter die Arme gegriffen und ihm die Einzelheiten überlassen haben. Leider ist er nicht mal annähernd so clever, wie er denkt.»
    «Sie aber auch nicht», sagte Saltash.
    «Nein? Ich glaube, ich bin inzwischen ziemlich streng mit mir selbst, wenn es um meine Grenzen geht.»
    Saltash sah ihn an. Seine Augen hätten aus Stein sein können, aber nicht aus Sandstein, sie waren kälter als Sandstein.
    «Mr. Robinson, wissen Sie, wie einfach es für mich wäre, Sie an einen … sicheren Ort bringen zu lassen? Ich meine, jetzt. Heute Abend. Die meisten Menschen, die wir für die

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