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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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weißem Mantel und ärgerlicher Miene angelaufen kam.
    »Lieutenant, dies ist eine Klinik und keine Polizeistation.«
    »Solange Moniqua Cline Ihre Patientin ist, ist es beides zugleich. Wie geht es ihr?«
    »Sie ist wieder bei Bewusstsein, aber total verwirrt. Ihr Allgemeinzustand hat sich verbessert, aber die Situation ist weiter kritisch. Sie ist noch lange nicht über den Berg.«
    »Ich muss sie befragen. Schließlich stehen noch andere Leben auf dem Spiel.«
    »Für ihr Leben bin ich verantwortlich.«
    Da Eve erkennen musste, dass er nicht weniger starrsinnig war als sie, nickte sie. »Glauben Sie nicht, dass es ihr besser gehen würde, wenn sie wüsste, dass der Mensch, der ihr das angetan hat, hinter Schloss und Riegel sitzt? Hören Sie, ich will sie nicht verhören. Ich will sie nicht mal aufregen. Ich kenne mich mit der Psyche der Opfer von Gewaltverbrechen aus.«
    »Mir ist die Bedeutung Ihrer Ermittlungen durchaus bewusst, Lieutenant, aber diese Frau ist nun mal kein Werkzeug.«
    Eve bemühte sich um einen ruhigen Ton. »Das ist sie für mich ganz sicher nicht. Aber für diesen Mann ist sie noch weniger als das. Für ihn ist sie Bestandteil eines Spiels. Bryna Bankhead und Grace Lutz hatten nicht mehr die Gelegenheit, irgendjemandem zu erzählen, was mit ihnen geschehen ist.«
    Was auch immer er in ihren Augen sah, brachte ihn dazu, die Tür zu öffnen und zu sagen: »Aber nur Sie allein. Und ich bleibe die ganze Zeit dabei.«
    »Meinetwegen. Peabody, Sie warten hier auf mich.«
    Eine Schwester überwachte die Geräte, sprach mit sanfter Stimme auf die Patientin ein, und obwohl Moniqua nicht mit Worten reagierte, nahm Eve an, dass sie sie verstand. Ihr Blick wanderte durch das kleine Zimmer, fiel auf Eve, irrte weiter und landete schließlich auf dem Arzt.
    »Ich bin so müde«, war alles, was sie sagte, wobei ihre Stimme flatterte wie die Flügel eines kleinen Vogels.
    »Sie müssen sich ausruhen.« Er trat neben das Bett und nahm ihre Hand.
    Aufgrund dieser sanften Geste fasste Eve Vertrauen zu dem Arzt. Moniqua war für ihn nicht nur eine Patientin. Sie war ein Mensch.
    »Das ist Lieutenant Dallas. Sie muss Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Ich weiß nicht...«
    »Ich werde die ganze Zeit dabei sein.«
    »Ms Cline.« Eve bezog auf der anderen Seite des Krankenbettes Position. »Ich weiß, dass Sie verwirrt und müde sind, aber alles, was Sie mir erzählen können, wird mir helfen.«
    »Ich kann mich an nichts erinnern.«
    »Sie hatten E-Mail-Kontakt zu einem Mann, der sich Ihnen gegenüber als Byron ausgegeben hat.«
    »Ja. Wir haben uns in einem Chatroom über Dichter des neunzehnten Jahrhunderts kennen gelernt.«
    »Sie hatten gestern Abend eine Verabredung in der Royal Bar des Palace Hotels mit diesem Mann.«
    Sie runzelte die kreidebleiche Stirn. »Ja. Um... halb zehn. War das gestern Abend? Wir hatten seit zwei Wochen E-Mails ausgetauscht und dann... habe ich ihn getroffen. Ich erinnere mich daran.«
    »Woran erinnern Sie sich noch?«
    »Ich – anfangs war ich ein bisschen nervös. Beim Chatten haben wir uns hervorragend verstanden, aber im wahren Leben ist es oft anders. Aber schließlich ging es nur darum, etwas zusammen zu trinken, und dazu in einer wunderbaren Bar. Wenn es nicht geklappt hätte zwischen uns beiden, hätte das nichts weiter ausgemacht. Aber es hat geklappt. Er war genauso, wie ich ihn mir vorgestellt hatte... Hatte ich einen Unfall? Muss ich sterben?«
    »Sie sind bald wieder gesund«, erklärte Dr. Michaels ihr. »Sie sind eine starke Frau.«
    »Sie haben etwas mit ihm getrunken«, zog Eve Moniquas Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Worüber haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Wieder drückte Moniquas Gesicht Unsicherheit aus. »Gesprochen?«
    »Mit Byron. Als Sie sich gestern Abend auf einen Drink mit ihm getroffen haben.«
    »Oh, ah, über Poesie. Und Kunst. Und Reisen. Wir reisen beide gern, obwohl er viel mehr von der Welt gesehen hat als ich. Wir haben Champagner getrunken und Kaviar gegessen. Kaviar hatte ich vorher nie probiert. Er ist mir nicht bekommen. Mir wurde davon schlecht.«
    »Haben Sie sich schon in der Bar übergeben müssen?«
    »Nein. Ich – nein, ich glaube nicht... wahrscheinlich hatte ich zu viel getrunken. Normalerweise trinke ich nie mehr als ein Glas. Ich erinnere mich, jetzt erinnere ich mich. Ich habe mich ein bisschen seltsam, aber wirklich gut gefühlt. Glücklich. Er war einfach perfekt und unglaublich attraktiv. Ich habe ihn geküsst. Habe ihn

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