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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zu haben. Wollen Sie mir trotzdem weiter Vorhaltungen machen, weil das Gesetz zum Schutz der Privatsphäre nicht ganz von mir beachtet worden ist?«
    »Das ist ja wohl ein Witz.«
    »Peabody, gucken Sie mich an. Sehe ich so aus, als ob ich Witze reißen würde?«
    »Nein, Madam, Lieutenant.«
    »Nun, da das geklärt ist, setzen wir uns vielleicht erst mal hin.«
    »Ich bin morgen Nachmittag mit ihm verabredet«, erklärte Stefanie und schlang sich, als ob sie plötzlich fröre, die Arme um den Bauch. »Als meine Flüge abgesagt worden sind, habe ich ihm eine E-Mail aus der Piloten-Lounge in Heathrow geschickt. Er hat vorgeschlagen, dass wir uns morgen im Greenpeace Park zu einem Picknick treffen.«
    »Wie viel Uhr?«
    »Um eins.«
    Er weicht von seinem bisherigen Muster ab. Erhöht abermals den Einsatz, überlegte Eve. »Setzen Sie sich, Stefanie.«
    »Sie sind sich sicher.« Stefanie nahm Platz und starrte Eve mit großen Augen an. »Ja, Sie sind sich wirklich sicher. Ich nehme an, wenn Sie einen solche Gesichtsausdruck haben, ist es Ihnen ernst. Tja, ich schäme mich und fühle mich, als wäre ich die größte Idiotin der Welt.«
    »Aber Sie sind noch am Leben«, antwortete Eve. »Und ich werde dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Beschreiben Sie mir diesen Wordsworth.«
    »Ich habe keine Ahnung, wie er aussieht. Ich weiß nur, dass er Kunsthändler ist, gerne ins Ballett und in die Oper geht und Gedichte liebt. Ich war auf der Suche nach einem Mann mit etwas Klasse. Mein Ex war eine richtige Amöbe. Baseball war das Einzige, worüber er jemals gesprochen hat. Und während des letzten halben Jahres unseres Zusammenseins hat er zusätzlich noch auf meine Kosten gelebt. Ich habe sogar zweimal Kaution für ihn bezahlt, als er wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss festgenommen worden ist, und zum Dank...«
    Sie brach ab. »Offenbar bin ich mit diesem Typen immer noch nicht quitt. Also, nach dieser grässlichen Erfahrung habe ich halt das genaue Gegenteil gesucht. Jemanden mit Schliff, der nicht nur grunzen kann, wenn er das nächste Bier aus der Küche gebracht haben will. Ich schätze, ich war auf der Suche nach so etwas wie Romantik.«
    »Und er hat genau die richtigen Dinge geschrieben.«
    »Genau. Es war zu schön, um wahr zu sein. Offensichtlich habe ich vergessen, dass es, gerade weil es mir derart perfekt erschien, von Beginn an eine dicke, fette Lüge gewesen sein muss. Aber ein Picknick im Park, mitten am helllichten Tag, da sollte man doch meinen, dass einem nichts passieren kann. Außerdem kann ich mich wehren, wenn mir jemand an die Wäsche will«, fügte sie hinzu. »Ich mache Krafttraining und habe außerdem den schwarzen Gürtel. Ich bin bestimmt kein typisches Opfer. Mich überwältigt man nicht so leicht.«
    Eve unterzog sie einer kurzen Musterung und nickte. Unter den meisten Umständen könnte diese Frau sich sicherlich behaupten, dachte sie. »Er hat die Absicht, Ihnen heimlich eine sehr starke, verbotene Sexdroge in das Getränk zu mischen. Dann würden Sie ihn mit zu sich nach Hause nehmen, weil Sie dächten, Sie selbst würden es wollen und Sie hätten die Situation völlig im Griff. Dann würde er Kerzen anzünden, Musik auflegen, die Blütenblätter pinkfarbener Rosen auf dem Bett verstreuen und Ihnen weiteren mit Drogen versetzten Wein oder Champagner einflößen.«
    »Blödsinn.« Trotzdem wurde Stefanie blass. »Das ist doch totaler Blödsinn.«
    »Sie hätten nicht mal das Gefühl, dass er Sie vergewaltigt. Sie würden alles tun, was er von Ihnen verlangt. Wenn er Ihnen die zweite Droge gäbe, fräßen Sie sie ihm regelrecht aus der Hand. Dann würden Ihre Nerven überreizt, Ihr Herz würde versagen, und Sie würden nicht mal merken, wie Sie über den Jordan gehen.«
    »Wollen Sie mir Angst einjagen?« Stefanie sprang auf und stapfte durch den Raum. »Wenn ja, machen Sie das wirklich gut.«
    »Das kann ich nur hoffen, weil ich Ihnen nämlich wirklich Angst einjagen will. Genauso hat er es geplant, und genau das würde morgen Nachmittag passieren. Aber da Sie genau das tun werden, was ich Ihnen sage, wird Ihnen nichts geschehen.«
    Stefanie ließ sich wieder in einen Sessel sinken. »Er weiß nicht, wo ich wohne. Sagen Sie mir, dass er das nicht weiß.«
    »Wahrscheinlich weiß er es. Er hat nämlich geraume Zeit damit verbracht, Sie zu beobachten. Haben Sie in den letzten Wochen Blumen geschickt bekommen?«
    »O Gott. Pinkfarbene Rosen! Der Hurensohn hat mir erst gestern einen pinkfarbenen

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