Das Lächeln des Killers
mich etwas kosten. Du bist einfach pervers.« Nach kurzem Überlegen hellte sich ihre Miene auf. »Weißt du was? Wir machen einen Handel. Du hilfst mir bei der Erstellung dieser Listen, und ich berate dich bei egal welchem Geschäft, das du gerade betreibst.«
Er wurde leicht blass um die Nase. »Liebling, das ist wirklich nett. Aber deine Zeit ist viel zu wertvoll, als dass ich dieses großzügige Angebot annehmen kann.«
»Feigling.«
»Stimmt.«
»Also los, erzähl schon, was für einen Deal du zurzeit am Laufen hast.«
»Ich habe momentan eine ganze Reihe Deals am Laufen.« Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und dachte darüber nach, welches Projekt oder welche der Verhandlungen, die er gerade führte, durch ihre Einmischung wohl den geringsten Schaden nahm.
Während er noch grübelte, klingelte ihr Link.
»Gerettet«, seufzte er.
»Wir kommen später auf das Thema zurück.«
»Ich hoffe inständig nicht.«
»Dallas.«
»Lieutenant Dallas? Hier spricht Stefanie Finch. Sie haben versucht, mich zu erreichen?«
»Das ist richtig. Wo sind Sie im Moment?«
»Ich bin gerade in New York gelandet. Mein letzter Flug wurde storniert. Was kann ich für Sie tun?«
»Wir müssen uns unbedingt miteinander unterhalten, Ms Finch. Persönlich. Ich kann in zwanzig Minuten bei Ihnen sein.«
»He, hören Sie, ich bin gerade erst zur Wohnungstür hereingekommen. Warum sagen Sie mir nicht einfach am Link, worum es geht?«
»Zwanzig Minuten«, wiederholte Eve. »Halten Sie sich zur Verfügung.«
Während Stefanie noch fluchte, legte Eve den Hörer auf und schnallte sich ihr Waffenhalfter um. »Gehört dir zufällig die Fluglinie Inter-Commuter Air?«
Er überflog gerade die Daten auf dem Bildschirm und drehte nicht einmal den Kopf, als er erklärte: »Nein. Ihr Equipment ist hoffnungslos veraltet, und es würde eine bis anderthalb Milliarden kosten, um alles zu reparieren oder zu ersetzen. Seit drei Jahren fahren sie nur noch Verluste ein. Ihr Kundenservice ist so schlecht, dass die Leute in der PR-Abteilung garantiert Albträume deswegen haben. In einem, spätestens anderthalb Jahren werden sie am Ende sein.« Jetzt blinzelte er sie an. »Dann werde ich den Laden übernehmen, vorher sicher nicht.«
»Du wartest also ab, bis sie völlig am Boden sind.« Sie spitzte ihre Lippen. »Nicht dumm. Aber in dem Fall brauche ich dich nicht mitzunehmen, um deinen Einfluss gegenüber einer Angestellten geltend zu machen. Ich werde Peabody anrufen. Ihre Uniform macht stets einen guten Eindruck.«
»Genau wie der Morgenmantel, den du gerade trägst. Vielleicht komplettierst du den noch mit deinen Stiefeln.«
Stirnrunzelnd sah sie an sich herab – »Scheiße« –, schnappte sich die Stiefel und trottete ins Schlafzimmer hinüber, um sich erst mal anzuziehen. »Bis dann.«
Stefanie versuchte gar nicht erst zu tun, als wäre sie über das Auftauchen der Polizistinnen erfreut. »Ihren Ausweis«, schnauzte sie durch die halb offene Tür.
Eve zog ihre Dienstmarke hervor, und Stefanie inspizierte sie gründlich. »Ich habe schon von Ihnen gehört. Sie sind die Polizistin, die sich Roarke geangelt hat. Gratuliere.«
»Vielen Dank. Ich werde es ihn wissen lassen, dass Sie mit unserer Beziehung einverstanden sind.«
»Und wer ist die da?«, fragte Stefanie, während sie mit dem Daumen auf die hinter Eve stehende Peabody wies.
»Meine Assistentin. Wollen Sie sich lieber in Ihrer Wohnung oder hier draußen mit uns unterhalten, Stefanie?«
Stefanie trat einen Schritt zurück, ließ die beiden Frauen ein und schloss dann missmutig die Tür. »Mir sind gerade zwei lukrative Flüge abgesagt worden, mein Gewerkschaftsvertreter spricht von Streik, der Flieger, den sie mir gegeben haben, hätte schon vor einer halben Ewigkeit verschrottet werden müssen, und ich habe das ungute Gefühl, als wäre ich in einem Jahr möglicherweise ohne Job.«
»Er hat den Finger einfach immer im richtigen Loch«, murmelte Eve.
»Und dass jetzt auch noch die Bullen bei mir vor der Tür stehen, fördert meine Laune nicht eben. Falls es um meinen dämlichen Ex-Mann geht, lassen Sie mich Ihnen sagen: Er ist nicht länger mein Problem.«
»Ich bin nicht Ihres Ex-Mannes wegen hier. Sie haben per E-Mail mit einem Individuum namens Wordsworth korrespondiert.«
»Woher wissen Sie das? E-Mails sind privat.«
»Die Person, die sich Ihnen gegenüber als Wordsworth ausgegeben hat, steht unter dem Verdacht, zwei Morde begangen und einen dritten versucht
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