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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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auf der Aufnahme von Roarkes Rekorder, wie er unauffällig ein paar Tropfen einer durchsichtigen Flüssigkeit in das leere Weinglas gab.
    »Bingo. Jetzt ist er für sie bereit. Jetzt erfolgt mein großer Auftritt. Alle nehmen die dritte verabredete Position ein. Ich erwarte eine umgehende Meldung, falls irgendwo die zweite Zielperson gesichtet wird.«
    Sie wandte sich zum Gehen. »Ich bin weg.«
    »Schnapp ihn dir, Mädel«, meinte Feeney, ohne dass er seinen Blick auch nur für den Bruchteil einer Sekunde von den Monitoren nahm.
    Sie trat in die Sonne und die Wärme, und als sie sich dabei ertappte, dass sie wieder einmal schnelle, große Schritte machte, gab sie sich die größte Mühe, langsamer zu gehen. Kaum hatte sie den Park betreten, als auch schon ein mittäglicher Jogger auf sie zugelaufen kam.
    »Hallo, Süße. Wie wär’s mit einer kurzen Runde?«
    »Wie wäre es damit, wenn du dich verziehst, bevor du einen Tritt in deinen Knochenarsch bekommst?«
    »Bravo«, hörte sie Roarkes Stimme, als sie weiterging.
    Sie entdeckte Baxter, der unter einer wirren Matte schmutzig brauner Haare, in einem zerfetzten T-Shirt und ausgebeulten Hosen, auf denen Flecken – offenkundig von Ei-Ersatz und Ketchup – prangten, auf einer Bank am Wegrand saß.
    Die meisten Parkbesucher machten einen möglichst großen Bogen um den nach altem Schweiß, irgendeinem abgestandenen Gebräu und Urin stinkenden Kerl.
    Er hatte sich erstaunlich gut in die Rolle des Penners hineinversetzt.
    Als Eve an ihm vorbeiging, pfiff er ihr asthmatisch hinterher.
    »Leck mich.«
    »Von einem solchen Angebot«, meinte er hinter vorgehaltener Hand, »habe ich schon seit einer halben Ewigkeit geträumt.«
    In den fünf Minuten, die sie brauchte, bis sie ihr Ziel erreichte, wurden ihr insgesamt vier eindeutige Angebote gemacht.
    »Eventuell sollten Sie ein bisschen netter gucken, Lieutenant«, schlug McNab ihr fröhlich vor. »Die meisten Typen schreckt ein derart kalter Blick wahrscheinlich ab.«
    »Mich nicht«, bemerkte Roarke und fragte Peabody. »Ein bisschen Kaviar, mein Schatz?«
    »Tja... ich nehme an, das kann nicht schaden.«
    Eve setzte eine, wie sie hoffte, freundliche Miene auf und dachte an die nette, kurze Unterhaltung, die sie nach dem Einsatz mit ihren Leuten führen würde, vor allem aber mit dem Zivilisten, den sie als Berater angeheuert hatten.
    Dann sah sie plötzlich Kevin, und sofort war sie pure Konzentration.
    Auch er entdeckte sie, und ein jungenhaftes, etwas scheues Lächeln huschte über sein Gesicht. Er erhob sich von der Decke und kam nach kurzem Zögern auf sie zu.
    »Machen Sie meine Träume wahr und sagen Sie, dass Sie Stefanie sind.«
    »Ich bin Stefanie. Und Sie sind...«
    »Wordsworth.« Er nahm ihre Hand und hob sie elegant an seine Lippen. »Sie sind noch lieblicher, als ich erwartet und gehofft hatte«, erklärte er.
    »Ich hatte Sie mir genauso vorgestellt.« Sie überließ ihm weiter ihre Hand. Sie hatte zwar keine allzu große Übung in Rendezvous mit unbekannten Männern, hatte ihr Verhalten jedoch sorgfältig geplant. »Ich hoffe, ich bin nicht zu spät.«
    »Keineswegs. Ich war ein bisschen früh. Ich wollte...« Er wies in Richtung Decke. »Ich wollte, dass alles perfekt ist.«
    »Oh. Das sieht wirklich herrlich aus. Sie haben sich unglaublich viel Mühe gemacht.«
    »Ich habe mich ja auch schon sehr lange auf dieses Treffen gefreut.« Er führte sie zur Decke, und sie kamen weniger als dreißig Zentimeter an ihrem Mann und Peabody vorbei. »Kaviar!«, meinte sie, als sie sich setzte. »Sie wissen wirklich, wie man ein Picknick zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.«
    Sie beugte sich ein wenig vor, drehte die Weinflasche zu sich und blickte auf das Etikett. Es war dieselbe Marke wie die, die er bei dem Rendezvous mit Bryna Bankhead verwendet hatte. »Das ist mein Lieblingswein.« Sie sah ihn lächelnd an. »Es ist, als ob Sie meine Gedanken lesen könnten.«
    »Das Gefühl habe ich bereits seit Ihrer ersten Mail. Als wir uns online kennen lernten, hatte ich das Gefühl, als kannte ich Sie bereits seit langer Zeit. Als hätte ich Sie immer schon gekannt. Als hätte es so sein sollen, dass wir beide uns begegnen.«
    »Der Kerl ist echt gut«, flüsterte McNab in ihr linkes Ohr.
    »Ich habe die Verbindung ebenfalls gespürt«, antwortete Eve mit den Worten der echten Stefanie. »Die Briefe, die Gedichte, die wir einander geschrieben haben... All die fantastischen Geschichten von Ihren Reisen durch die

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