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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ist.«
    »Manche lernen’s nie.« Mit zusammengekniffenen Lippen begutachtete sie den wirklich beeindruckenden Schwanz des toten Mannes und stellte nüchtern fest: »So, wie es aussieht, hat er Exotica und Zeus gemischt. Damit bleibt der beste Freund des Mannes selbst dann noch einsatzbereit, wenn ihm selbst schon längst die Puste ausgegangen ist.«
    »Das glaube ich auch, vor allem, da Ihr Kollege Dexter mir berichtet hat, dass der jüngst Verstorbene unmittelbar vor seinem Ableben damit beschäftigt war, sein Lieblingsspielzeug zusammen mit der Gattin seines Bruders auf seine Einsatzfähigkeit zu testen.«
    »Ach ja? Und ich schätze, dann hat er plötzlich beschlossen, statt weiter seine Schwägerin zu ficken, zur Abwechslung einmal zu gucken, was für ein Gefühl es ist, wenn man in ein Messer fällt.«
    »Seinem Bruder und der Schwägerin zufolge ist es so gewesen. Sie weilt noch unter den Lebenden, allerdings muss sie sich von einem schlimmen Sturz erholen, bei dem sie sich unglücklicherweise den Kiefer gebrochen hat.«
    »Sachen gibt es... Aber wenn Baxter den Bruder schon verhaftet hat und die Todesursache längst feststeht, warum arbeiten Sie dann nicht längst an meinem Fall?«
    »Kommen Sie mit.« Morris winkte sie hinter sich her, als er durch eine Schwingtür in den nächsten Autopsieraum ging, dessen einzige Bewohnerin momentan Bryna Bankhead war. Sie lag auf einem rostfreien Stahltisch und war bis zum Hals mit einem grünen Tuch bedeckt.
    Das hatte sie wahrscheinlich Morris zu verdanken, überlegte Eve. Er konnte im Umgang mit den Toten äußerst respektvoll sein.
    »Ich schätze, dass sie einmal eine attraktive, junge Frau gewesen ist.«
    Eve starrte auf das zerstörte Gesicht und dachte an den Badezimmerspiegel und an die Schublade voller Kosmetika. »Ja. Sagen Sie mir, wie sie gestorben ist, Morris.«
    »Ich glaube, das wissen Sie bereits. Der von Ihnen ermittelte Todeszeitpunkt war korrekt. Auf diese Weise blieb ihr die Angst vor dem Sturz, dem Aufprall auf dem Bürgersteig, ja selbst das Wissen, dass sie sterben würde, gnädigerweise erspart.« Sanft strich er mit seinen versiegelten Fingerspitzen über ihr helles Haar. »Sie hatte innerhalb eines Zeitraums von zweieinhalb bis drei Stunden mehr als sechzig Gramm des synthetischen Hormonibital-Sechs, einer kostspieligen und sehr schwer erhältlichen Substanz, geschluckt.«
    »Straßenname Hure, Whore . Ein Mittel, das enthemmt«, murmelte Eve. »Früher einmal regelmäßig bei Vergewaltigungen im Rahmen vermeintlicher Rendezvous benutzt.«
    »Nicht regelmäßig«, korrigierte Morris. »Seine Derivate wurden häufiger verwendet. Sie sind lange nicht so stark. Das, was sie im Blut hatte, war rein. Sechzig Gramm, Dallas, mit einem Verkaufswert von über einer viertel Million. Wenn es das Zeug zu kaufen gäbe. Doch das ist nicht der Fall. Ich habe schon seit über fünfzehn Jahren keine Spuren davon mehr bei jemandem entdeckt.«
    »Ich habe auf der Schule davon gehört. Das meiste waren irgendwelche schwachsinnigen Legenden aus der Zeit der Innerstädtischen Revolten.«
    »Stimmt.«
    »Hat das Zeug sie umgebracht? War es eine Überdosis?«
    »Dieses Zeug alleine nicht. Die Verbindung mit Alkohol war zwar gefährlich, hätte sie aber vielleicht nicht umgebracht. Auch wenn unser Held hoffnungslos übertrieben hat. Die Hälfte der Menge, die er ihr verabreicht hat, hätte vollkommen gereicht, um ihre uneingeschränkte Kooperationsbereitschaft zu erzielen. Das, was sie im Blut hatte, hätte sie in einen acht- bis zehnstündigen Tiefschlaf fallen lassen. Und dann wäre sie mit einem fürchterlichen Kater aufgewacht. Kopfschmerzen, Übelkeit, Zittern, Blackout. Es hätte bis zu drei Tage gedauert, bis sie wieder normal gewesen wäre.«
    Bei dem Gedanken zog Eves Magen sich zusammen. »Auch das blieb ihr erspart. Also, woran ist sie gestorben?«
    »Wie ich bereits sagte, hat er ihr zu viel gegeben. Das hat sie wahrscheinlich lethargisch werden lassen. Aber offensichtlich wollte er eine aktive Partnerin bei seinem Spielchen, denn ihrem letzten Weinglas hat er ein paar Tropfen Aneminiphine-Kolax-B, besser bekannt unter dem Namen Wild Rabbit, beigemischt.«
    »Er war also für alles gerüstet«, stellte sie leise fest.
    »Das Zeug greift das Nerven- und Atmungssystem an, nur dass bei diesem Fall beides bereits vorher durch die andere Droge stark beeinträchtigt gewesen war. Die Kombination war schlicht zu viel. Zwanzig Minuten nach der Einnahme des Rabbit

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