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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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uns ist aus und vorbei.«
    »Habe ich vielleicht was anderes behauptet?« Aber es tat weh, dass sie diesen Satz derart gelassen aussprach, während er die ganze Zeit an nichts und niemand anderen denken konnte als an sie.
    »Du wärst wohl kaum auf die Idee gekommen, dass ich dir aus dem Weg gehe, wenn du nicht ständig versuchen würdest, meine Aufmerksamkeit zu wecken.«
    »Scheiße. Weshalb sollte ich das tun? Ich bin total beschäftigt, She-Body. So sehr, dass mir gar keine Zeit bleibt, um mir Gedanken über ein halsstarriges Weib zu machen, das in seiner Freizeit mit irgendwelchen Callboys spielt.«
    »Lass Charles aus dem Spiel.« Wütend und unglücklich zugleich sprang sie von ihrem Stuhl.
    »Ich für meinen Teil habe es nicht nötig, irgendwelchen Professionellen hinterherzulaufen. Ich habe so viele Amateurinnen zur Hand, dass ich sie kaum in meinem Terminkalender unterbringen kann.« Er streckte seine langen Beine aus und schenkte ihr einen herablassenden Blick. »Aber darum geht es gar nicht. Es geht einzig und alleine darum, dass wir zusammenarbeiten sollen, weiter nichts. Das heißt, falls du das schaffst.«
    »Wenn du es schaffst, dann schaffe ich es locker. Ha.«
    »Fein. Dann stelle ich jetzt die Liste der Internet-Cafés zusammen, und wir fangen so schnell wie möglich an.«

4
    »Sein Gesicht haben Sie nicht.«
    Eve runzelte die Stirn. Auch wenn Dickie Berenski, der Laborchef, ein schmieriges Lächeln hatte, sich nur aufgrund einer Persönlichkeitsstörung als Frauenliebling sah und die Sturheit eines Maulesels besaß, war er in seiner abgegrenzten Welt der Fasern, Flüssigkeiten und Follikel zweifelsohne ein Genie.
    »Sie haben mich extra herbestellt, um mir mitzuteilen, dass wir nicht wissen, wie er aussieht?«
    »Ich dachte, das würde Sie eventuell interessieren.« Dickie drückte sich von dem Labortisch ab, rollte auf seinem Stuhl quer durch den Raum auf einen anderen Bildschirm zu und ließ seine langen, dünnen Spinnenfinger auf einem Keyboard tanzen. »Sehen Sie das hier?«
    Eve blickte ein wenig ratlos auf das bunte Bild. »Das ist ein Haar.«
    »Verleihen Sie der jungen Dame einen Preis. Aber vielleicht wollen Sie ja wissen, was für ein Haar das ist. Das sage ich Ihnen nämlich gern. Dieses Haar stammt weder vom Kopf des Täters noch von dem des Opfers noch von irgendeiner anderen Stelle ihrer Körper, sondern von einer Perücke. Einer teuren Perücke aus echtem Menschenhaar.«
    »Wissen Sie auch, von was für einer Perücke genau?«
    »Der Frage gehe ich noch nach.« Er rollte vor den nächsten Monitor. »Wissen Sie, was das ist?«
    Eve sah bunte Formen, Kreise und Formeln auf dem Bildschirm und seufzte leise auf. Sie hasste diese Ratespiele, wusste jedoch, welches die ihr von Dickie zugedachte Rolle war. »Nein, Dickie, warum verraten Sie es mir nicht?«
    »Das ist Make-up, Dallas, Grundierung Nummer 905/4. Spuren davon wurden auf dem Bettlaken gefunden. Und das tote Mädchen hatte etwas anderes im Gesicht. Aber wir haben noch mehr gefunden.« Er wechselte das Bild. »Hier haben wir zum Beispiel Spuren von Gesichtsspachtel. Das ist das Zeug, das die Leute nehmen, um ihr Kinn oder ihre Wangen voller aussehen zu lassen, wenn ihnen eine Schönheitsoperation zu aufwändig oder zu teuer ist.«
    »Und sie hat keine Spachtelmasse benutzt.«
    »Wieder geht der erste Preis an die junge Dame! Der Typ hatte eine Perücke sowie Spachtelmasse und Grundierung im Gesicht. Wir haben also keine Ahnung, wie er tatsächlich ausgesehen hat.«
    »Das sind wirklich wunderbare Neuigkeiten, Dickie. Haben Sie vielleicht sonst noch irgendwas für mich?«
    »Ein paar von seinen Schamhaaren, den echten – mittelbraun. Dank dieser kleinen Schätzchen finden wir bestimmt noch mehr über den Kerl heraus. Außerdem haben wir seine Fingerabdrücke auf den Weingläsern, der Flasche, der Leiche, der Balkontür, dem Geländer und sonst noch an ein paar Stellen entdeckt. Wenn Sie ihn erwischen, nageln wir ihn damit problemlos fest.«
    »Schicken Sie mir alles, was Sie bisher haben, und finden Sie die Markennamen der Produkte raus. Ich brauche sie spätestens bis morgen früh.«
    »He!«, rief er ihr, als sie aus dem Raum marschierte, hinterher. »Sie könnten zumindest danke sagen.«
    »Ja. Danke. Gottverdammt.«
     
    Während der gesamten Heimfahrt ging sie all die Dinge, die sie bisher hatte in Erfahrung bringen können, in Gedanken durch. Der Killer war intelligent – intelligent genug, um sich zu verkleiden und

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