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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fünf Minuten an.«
    Sie legte ihren Kopf ein wenig schräg und schielte auf ihre Uhr. »Du hast Recht. Fünf Minuten.« Damit schlang sie ihm die Arme um den Leib. »In der Zeit müssten wir es schaffen...« Während sie jedoch ihre Zähne in seine Unterlippe grub, drang das Klappern dick besohlter Polizistenschuhe an ihr Ohr. »Peabody ist eindeutig zu früh.«
    »Tun wir einfach so, als hätten wir sie nicht gehört.« Roarke knabberte an ihrem Mund. »Als würden wir sie auch nicht sehen.« Seine Zunge folgte seinen Zähnen. »Als wüssten wir noch nicht mal, wie sie heißt.«
    »Das ist ein guter Plan, nur...« Als er seine Bemühungen tatsächlich noch verstärkte, begann ihr Herz wie warmes Kerzenwachs zu schmelzen. »Immer mit der Ruhe«, murmelte sie leise, als ihre Assistentin durch die Tür des Zimmers trat.
    »Oh. Äh. Ahem.«
    Roarke drehte sich um, hob Galahad vom Schreibtisch und kraulte ihn sanft hinter dem Ohr. »Hallo, Peabody.«
    »Hi. Schön, dass Sie wieder da sind. Vielleicht sollte ich kurz in die Küche rübergehen und mir dort einen Kaffee holen.«
    Als sie jedoch den Raum verlassen wollte, streckte Roarke die Hand aus, zog sie näher heran, hob ihr Kinn mit einem Finger und sah ihr ins Gesicht. Sie hatte rot verquollene Augen und war erschreckend bleich. »Sie sehen müde aus.«
    »Ich schätze, ich habe wohl nicht allzu gut geschlafen«, murmelte sie, fügte hinzu: »Und deshalb brauche ich jetzt dringend einen Kaffee«, und lief hastig davon.
    »Eve.«
    »Nicht.« Sie hob abwehrend die Hand. »Ich will jetzt nicht darüber sprechen. Ich will nie darüber sprechen, aber jetzt noch weniger als sonst. Und falls irgendwer auf mich gehört hätte, als ich behauptet habe, wenn sie mit einem Kollegen in die Kiste springt, würde dadurch alles unnötig verkompliziert, bräuchten wir auch nicht darüber zu sprechen, oder was meinst du?«
    »Sag mir, wenn ich mich irre, aber sprichst du nicht bereits davon?«
    »Oh, halt die Klappe. Alles, was ich weiß, ist, dass sie die Sache vergessen und weiter ihre Arbeit machen soll. Und dass für ihn genau dasselbe gilt.« Sie trat einmal gegen ihren Schreibtisch und nahm dann dahinter Platz. »Und jetzt hau endlich ab.«
    »Du machst dir Sorgen um sie.«
    »Verdammt, glaubst du vielleicht, ich kann nicht sehen, wie verletzt sie ist? Glaubst du vielleicht, das wäre mir egal?«
    »Ich weiß, dass du es sehen kannst, und ich weiß, wie nahe dir das geht.«
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn aber, als sie erneut Schritte hörte. »Vergiss es«, murmelte sie und rief dann laut: »Peabody! Bringen Sie bitte einen Kaffee mit Zucker für Captain Feeney mit.«
    »Woher wusstest du, dass ich es bin?«, wollte der Kollege von ihr wissen, als er durch die Tür des Arbeitszimmers trat.
    »Du schlurfst.«
    »Ich schlurfe nicht.«
    »Du schlurfst sogar sehr. Du schlurfst, Peabody trampelt und McNab tänzelt.«
    »Was bei den Schuhen, die er trägt, kein Wunder ist. He, Roarke, ich wusste gar nicht, dass Sie schon wieder da sind.«
    »Gerade erst gekommen. Ich werde noch zirka eine Stunde von hier aus arbeiten«, unterrichtete er Eve. »Dann fahre ich rüber ins Büro. Das Buch lasse ich hier. Du kannst es gerne auf eine Diskette kopieren, wenn du willst.«
    »Was für ein Buch?«, fragte Feeney in verständnislosem Ton.
    »Mit Gedichten. Sieht aus, als hätte unser Killer den Namen seines Benutzerkontos einem Gedicht entnommen, das vor ein paar hundert Jahren von einem Typen Namens Keats geschrieben worden ist.«
    »Ich wette, dass es sich noch nicht mal reimt. Dagegen Springsteen, McCartney oder Lennon... Die Jungs wussten, wie man reimt. Das, was sie getextet haben, war wirklich klasse.«
    »Nicht nur, dass es sich nicht reimt, ist es zudem total seltsam, deprimierend und vor allem völlig blöd.«
    »Da dieser klugen Analyse wohl kaum noch was hinzuzufügen ist, überlasse ich euch eurer Arbeit und ziehe mich zurück.« Den Kater auf dem Arm ging er zur Verbindungstür seines eigenen Büros. »Ich habe den Eindruck, als ob gerade McNab den Flur heraufgetänzelt kommt.«
    Trotz seiner Airboots in der Farbe leuchtend rot kandierter Äpfel sah McNab nicht frischer als die Kollegin aus.
    Eve gab sich die größte Mühe, sein bleiches Gesicht zu ignorieren, stand auf, lehnte sich gegen die vordere Kante ihres Schreibtischs und brachte die Kollegen auf den neuesten Stand.
    »Das erklärt, weshalb wir in den Internet-Cafés kein Glück hatten«, meinte McNab. »Ich konnte

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