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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hat.«
    »Hah.« Stiles zog eine Pfeife aus der Tasche, die zum letzten Mal vor fünfzehn Jahren mit Tabak gefüllt gewesen war, und kaute auf dem Stiel. »Ich war schon hier, als Sie noch am Daumen genuckelt haben und Ihnen der Sabber übers Kinn gelaufen ist.«
    »Glücklicherweise habe ich diese beiden unseligen Angewohnheiten inzwischen abgelegt. Bei der Partnerschaft ging es um ein ganz spezielles Projekt.«
    »Sexuelle Funktionsstörungen. Wenn sich die Leute nicht so viele Gedanken über dieses Thema machen würden, bekämen sie viel mehr geregelt.«
    »Und was hätten Sie davon?« Roarke stellte die Kiste voller Fachjournale, die zwischen ihnen auf dem Tisch stand, auf dem Boden ab.
    »Sie sind inzwischen verheiratet, nicht wahr? Da hat man mit Sex natürlich nicht mehr allzu viel im Sinn.«
    Roarke dachte an Eve, die ihn heute Nacht derart wild geritten hatte. »Ach nein?«
    Angesichts seines amüsierten Tons stieß Stiles ein Schnauben aus, das vielleicht sogar ein leises Lachen war.
    »Auf jeden Fall«, kam Roarke auf sein eigentliches Anliegen zurück, »brauche ich Informationen über diese Partnerschaft, das Projekt und die Beteiligten.«
    »Denken Sie vielleicht, ich wäre eine verdammte Datenbank?«
    Roarke, der sich einen solchen Ton kaum jemals von irgendjemand hätte bieten lassen, ging achtlos über die Frage hinweg. »Ich habe bereits jede Menge Informationen gesammelt, aber es ist sicher hilfreich, mit jemandem zu sprechen, der persönlich an dem Vorhaben beteiligt gewesen ist. Was wissen Sie zum Beispiel über einen gewissen Theodore McNamara?«
    »Ein dämliches Arschloch, weiter nichts.«
    »Da das aus Ihrer Sicht auf ziemlich alle Menschen zuzutreffen scheint, wäre es sehr hilfreich, wenn Sie eventuell präzisieren könnten, weshalb auch Dr. McNamara ein solches Arschloch ist.«
    »Er hat sich mehr für den Gewinn als für die Ergebnisse unserer Forschungen interessiert, für den Ruhm als für das Gesamtbild. Hat ständig irgendwelche neuen Vorschriften erlassen, nur um einem zu beweisen, dass er das Sagen hat. Wollte sich einen Namen machen. Er war hier der Boss, und indem er jeden Einzelnen von uns so oft wie möglich geknechtet hat, hat er dafür gesorgt, dass niemand das auch nur für eine Sekunde vergaß. Hingegen hat er die Medien auf eine Art hofiert, die schlicht kriecherisch zu nennen war.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie nach einem harten Arbeitstag über der Petrischale nicht noch gemeinsam etwas trinken gegangen sind.«
    »Ich konnte den Hurensohn nicht riechen. Aber es besteht kein Zweifel daran, dass er wirklich fähig war. Obwohl er sich benommen hat wie eine beschissene Primadonna, war er gleichzeitig einfach brillant.«
    Nachdenklich zog er an seiner Pfeife. »Die meisten Leute, die bei dem Projekt mitgearbeitet haben, hat er höchstpersönlich ausgewählt. Hat auch seine Tochter mit ins Spiel gebracht. Wie zum Teufel hieß sie doch noch mal... Hah, wer will das schon wissen? Sie war hochintelligent, hat geschuftet wie ein Pferd und wurde trotzdem extrem von ihm unterdrückt.«
    »Dann kann ich also davon ausgehen, dass dieses Projekt McNamaras Steckenpferd gewesen ist?«
    »Er hat den Großteil der Entscheidungen getroffen und zugleich die Richtung festgelegt, in die die Forschung ging. Es war ein gemeinsames Projekt, aber McNamara war die Leitfigur, der Wortführer, derjenige, der unsere Arbeit gnadenlos vorangetrieben hat. Es ging um jede Menge Geld. Unternehmenseigenes Geld und Geld privater Investoren. Sex verkauft sich gut, und mit ein paar der von uns entwickelten Produkten hatten wir recht schnell einen gewissen Erfolg.«
    »Einen beachtlichen Erfolg, würde ich sagen.«
    »Sie meinen die Mittel, dank derer ein Mann selbst mit hundertzwei noch einen hochkriegt und die biologische Uhr der Frau, selbst wenn sie über fünfzig ist, noch tickt.« Stiles schüttelte den Kopf. »Die Medien haben einen Riesenwirbel um dieses Zeug gemacht. Die weniger Aufsehen erregenden Dinge – zum Beispiel Medikamente gegen Unfruchtbarkeit, bei denen nicht mehr das Risiko von Mehrlingsgeburten besteht – waren ihnen keine Meldung wert. Also hat die Firmenleitung – und vor allem McNamara selber – jede Menge Druck gemacht, um noch andere medienwirksame Produkte zu entwickeln. Wir haben mit gefährlichen, instabilen, aber zugleich ungemein verführerischen Stoffen experimentiert. Die Kosten stiegen zunehmend, und wir wurden bedrängt, möglichst schnell zu irgendwelchen Ergebnissen

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