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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Unterhaltung aufnehmen, okay? Peabody?«
    »Zu Befehl, Madam. Der Rekorder ist an.«
    »Vernehmung des Zeugen Jamal Jabar bezüglich des versuchten Mordes an Moniqua Cline, Aktenzeichen H-78932C. Vernehmende Beamtin Lieutenant Eve Dallas. Außerdem anwesend Officer Delia Peabody als ihre Assistentin sowie Roarke als gewählter Beistand des zu vernehmenden Jabar. Jamal, Sie arbeiten als Kellner in der Royal Bar des Palace Hotel. Ist das korrekt?«
    »Ja. Ich bin seit drei Jahren hier angestellt.«
    »Und gestern Abend haben Sie in Ihrer Funktion als Kellner ein Paar an Tisch fünf Ihres Bereichs bedient.«
    »Ich habe während meiner Schicht vier Paare dort bedient.«
    Eve zog die Bilder aus der Tasche und hielt sie in die Luft. »Erkennen Sie diese Leute wieder?«
    »Ja. Sie haben gestern Abend an Tisch fünf gesessen, eine Flasche 56er Dom Perignon getrunken und Beluga-Kaviar gegessen. Der Gentleman erschien um kurz vor neun und hat sofort bei mir bestellt.«
    »Er kam also als Erster.«
    »Oh, ja, er kam beinahe eine halbe Stunde vor der Dame. Aber trotzdem hat er den Champagner sofort nach seinem Eintreffen bei mir bestellt, mich die Flasche öffnen lassen, aber selber eingeschenkt. Den Kaviar hingegen sollte ich erst bringen, nachdem die Dame erschienen war.«
    »Hatte er eine schwarze Ledertasche mit Schulterriemen dabei?«
    »Ja. Er wollte sie nicht abgeben, sondern hat sie neben sich auf einen Stuhl gelegt. Während er gewartet hat, hat er ein Gespräch auf seinem Handy geführt. Ich nahm an, er spräche mit der jungen Dame, weil er so lange auf sie gewartet hat. Aber er hat nicht ungeduldig gewirkt, und als ich noch mal an seinen Tisch ging, um zu fragen, ob er noch irgendwelche Wünsche hätte und ob sein Gast vielleicht verspätet käme, meinte er, das wäre nicht der Fall.«
    »Wann hat er den Champagner eingeschenkt?«
    »Das kann ich nicht mit Gewissheit sagen, aber kurz vor halb zehn waren die Gläser voll. Wenige Minuten später war die junge Dame da, und mir wurde klar, weshalb er so viel früher in der Bar erschienen war. Ich nahm an, dass er nervös gewesen war, denn dies war offenbar sein erstes Date mit dieser Frau.«
    »Woher haben Sie gewusst, dass es das erste Date der beiden war?«
    »Das habe ich deshalb angenommen, weil anfangs eine gewisse Aufgeregtheit und gleichzeitige Förmlichkeit zwischen den beiden zu herrschen schien. Vollends sicher war ich mir, als ich sie sagen hörte, wie glücklich sie darüber wäre, ihn endlich von Angesicht zu Angesicht zu sehen.«
    »Worüber haben sich die beiden unterhalten?«
    Jamal wandte sich an Roarke. »Wir sollen unsere Gäste nicht belauschen.«
    »Trotzdem haben Sie ja wohl Ohren. Und etwas zufällig zu hören ist etwas anderes als vorsätzlich zu lauschen.«
    »Ja, das ist es.« Jamals Miene verriet, wie dankbar er für diese Interpretation war. »Als ich den Kaviar brachte, sprachen sie über Kunst und Literatur, so wie Leute es für gewöhnlich machen, wenn sie vorsichtig ergründen, welche Gemeinsamkeiten es zwischen ihnen gibt. Er war sehr aufmerksam und höflich. Zumindest zu Beginn.«
    »Hat sich das im Verlauf der Zeit geändert?«
    »Man könnte sagen, dass sie einander innerhalb sehr kurzer Zeit sehr... nahe gekommen sind. Sie haben sich berührt und auf eine Art geküsst, die auf große Vertrautheit oder die Bereitschaft zu großer Vertrautheit miteinander schließen lässt. Falls Sie verstehen, was ich damit sagen will, Lieutenant.«
    »Bisher kann ich Ihnen durchaus folgen.«
    »Als ich die leeren Teller abräumen wollte, hat die junge Dame mich bezahlt. Das erschien mir außerordentlich geschmacklos, da schließlich die Bestellung von ihm aufgegeben worden war.« Er bedachte Eve mit einem treuherzigen Blick. »Aber sie hat mir ein sehr großzügiges Trinkgeld überlassen. Dann tranken sie weiter Champagner, und sie wurde, wie mir schien, beinahe aggressiv. Einmal...«, er rutschte auf seinem Stuhl herum und rang nervös die Hände, »... habe ich ihre Hand unter dem Tisch gesehen. In, nun, in seiner Hose. Da dies gegen die Politik des Restaurants verstößt, habe ich kurz überlegt, ob ich die Sache meinem Vorgesetzten melden soll. Aber dann stand sie auf, ging auf die Toilette, und als sie zurückkam, verließen sie die Bar.«
    »Haben Sie einen der beiden vor dem gestrigen Abend schon einmal in der Bar gesehen?«
    »An sie kann ich mich nicht erinnern, aber es kommen ja auch immer jede Menge Leute in unser Restaurant. Schließlich

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