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Das Lächeln des Killers

Das Lächeln des Killers

Titel: Das Lächeln des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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pinkfarbene Rosen hat.« Sie blickte noch einmal über ihre Schulter. »Und für Poesie. Die meisten von Ihnen schreiben sich doch sicher die Vorlieben Ihrer Kundinnen und Kunden auf.«
    »Das ist eine Voraussetzung, um auf Dauer im Geschäft zu bleiben, ja. Ich rufe meine Kolleginnen noch heute an.« Damit wandte er sich Eves Assistentin zu. »Könnte ich dich wohl noch kurz sprechen, Delia?«
    »Ich hole schon mal den Fahrstuhl.« Ohne sich noch einmal umzudrehen, trat Eve in den Korridor hinaus.
    »Ich weiß, dass wir heute Abend zum Essen verabredet sind...«, setzte er zögernd an.
    »Mach dir darüber keine Gedanken.« Sie küsste ihn leicht auf die Wange. Dafür waren Freundinnen und Freunde schließlich da. »Ich finde sie sehr nett.«
    »Danke.« Er drückte ihr die Hand. »Ich auch.«

12
    Normalerweise machte es die Angestellten extrem nervös, wenn Roarke plötzlich ohne Voranmeldung in einem seiner Unternehmen erschien. Was sie seiner Meinung nach dazu bewog, ihrer Arbeit stets so sorgfältig wie möglich nachzugehen, und ihm deshalb diese Reaktion durchaus nicht ungelegen kam.
    Die Arbeitsbedingungen in all seinen Betrieben, Fabriken und Büros waren ausnahmslos hervorragend, und obendrein bezahlte er all seine Leute wirklich gut.
    Er wusste, was es hieß, bettelarm und von nichts als Elend, Schmutz und Dunkelheit umgeben zu sein. Es gab Menschen – wie ihn selbst –, für die die eigene armselige Herkunft ein Motiv war, etwas Besseres zu erreichen. Egal, auf welchem Weg. Bei den meisten riefen ein klägliches Gehalt und ein stickiges Verlies, in dem sie es verdienten, Hoffnungslosigkeit, ein Gefühl des Widerwillens und vor allem die Neigung, Dinge heimlich mitgehen zu lassen, wach.
    Hingegen steigerten die hohen Löhne und Gehälter und die angenehme Arbeitsatmosphäre, die er den Menschen bot, nicht nur ihre Zufriedenheit und Treue gegenüber seinen Unternehmen, sondern gleichzeitig die Produktivität.
    Als er Allegany besuchte, machte er sich, als er den Empfangsbereich durchschritt, gedankliche Notizen, wie man die Sicherheit und Einrichtung verbessern konnte. Die Kommunikation schien hervorragend zu klappen, denn kaum hatte er um ein Gespräch mit dem Chefchemiker gebeten, wurde er bereits in den dreizehnten Stock hinaufgeführt. Die Empfangsdame, die ihn begleitete, bot ihm, bis sie Dr. Stiles’ Büro erreichten, nicht nur zweimal Kaffee an, sondern bat gleich dreimal um Verzeihung dafür, dass es etwas gedauert hatte, bis der Mann gefunden worden war.
    »Ich bin sicher, dass er alle Hände voll zu tun hat.« Roarke sah sich in dem großen, unaufgeräumten Zimmer um. Da nicht nur der Sichtschutz, sondern auch die Sonnenblende vor dem breiten Fenster heruntergelassen war, herrschte eine düstere Atmosphäre wie in einer Höhle.
    »O ja, Sir. Bestimmt, Sir. Hätten Sie, während Sie warten, vielleicht gern eine Tasse Kaffee?«
    Aller guten Dinge waren drei. »Nein, danke«, sagte er deshalb zum dritten Mal in ruhigem, doch bestimmtem Ton. »Falls Dr. Stiles in einem der Laboratorien ist, könnte ich vielleicht...«
    In dieser Sekunde kam der von ihm gesuchte Mann mit wehendem Kittel durch die Tür. »Ich stecke mitten in einem Projekt«, fuhr er seinen Arbeitgeber rüde an.
    »Das dachte ich mir«, antwortete Roarke in mildem Ton. »Tut mir Leid, dass ich Sie bei der Arbeit störe.«
    »Was machen Sie überhaupt hier?«, schnauzte Stiles die entgeisterte Rezeptionistin an. »Habe ich Ihnen nicht schon tausendmal gesagt, dass niemand einfach in meinem Büro rumschnüffeln soll?«
    »Ja, aber...«
    »Husch, husch, raus mit Ihnen.« Mit wild rudernden Armen scheuchte er die Arme aus dem Raum, warf die Tür hinter ihr zu und wandte sich nun giftig an Roarke. »Was wollen Sie?«
    »Freut mich auch, Sie wiederzusehen, Stiles.«
    »Ich habe keine Zeit für irgendwelchen Smalltalk. Wir arbeiten hart an dem neuen Herz-Regenerations-Serum.«
    »Und? Wie kommen Sie voran?«
    »Gut. Aber natürlich nur, solange man mich nicht bei meiner Arbeit unterbricht.« Wenig elegant plumpste er auf einen Stuhl.
    Er hatte Schultern wie ein Baseballspieler, eine Nase, die sein Gesicht zerteilte wie eine Axt ein Stück Granit, schwarze, grüblerische Augen, ständig herabhängende Mundwinkel und wie Stahlwolle gelockte, natürlich graue Haare.
    Er war ungehobelt, reizbar, säuerlich, sarkastisch.
    Und Roarke mochte ihn sehr gern.
    »Sie waren bereits hier, als Allegany noch mit J. Forrester zusammengearbeitet

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